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VIERTE SZENE Eva, reich geschmückt, in glänzender weisser Kleidung, etwas leidend und blass, tritt zum Laden herein und schreitet langsam vor SACHS Grüss Gott, mein Evchen! Ei, wie herrlich und stolz du s heute meinst! Du machst wohl alt und jung begehrlich, wenn du so schön erscheinst. EVA Meister! ‘s ist nicht so gefährlich und ist s dem Schneider geglückt, wer sieht dann, wo s mir beschwerlich, wo still der Schuh mich drückt? SACHS Der böse Schuh! ‘s war deine Laun , dass du ihn gestern nicht probiert. EVA Merk wohl, ich hatt zu viel Vertrau n; im Meister hatt ich mich geirrt. SACHS Ei, ‘s tut mir leid! Zeig her, mein Kind, dass ich dir helfe gleich geschwind. EVA Sobald ich stehe, will es geh n; doch will ich geh n, zwingt s mich zu steh n. SACHS Hier auf den Schemel streck den Fuss der üblen Not ich wehren muss. Sie streckt einen Fuss auf dem Schemel am Werktisch aus. Was ist s mit dem? EVA Ihr seht, zu weit! SACHS Kind, das ist pure Eitelkeit, der Schuh ist knapp. EVA Das sagt ich ja drum drückt er mich an den Zehen da. SACHS Hier links? EVA Nein, rechts. SACHS Wohl mehr am Spann? EVA Hier, mehr am Hacken. SACHS Kommt der auch dran? EVA Ach Meister! Wüsstet Ihr besser als ich, wo der Schuh mich drückt? SACHS Ei, ‘s wundert mich, dass er zu weit und doch drückt überall? Walther, in glänzender Rittertracht, tritt unter die Tür der Kammer. Eva stösst einen Schrei aus und bleibt, unverwandt auf Walther blickend, in ihrer Stellung, mit dem Fusse auf dem Schemel. Sachs, der vor ihr niedergebückt steht, bleibt mit dem Rücken der Tür zugekehrt, ohne Walthers Eintritt zu beachten. Walther, durch den Anblick Evas festgebannt, bleibt ebenfalls unbeweglich unter der Tür stehen. Aha! Hier sitzt s! Nun begreif ich den Fall! Kind, du hast recht ‘s stak in der Naht. Nun warte, dem Übel schaff ich Rat. Bleib nur so steh n; ich nehm dir den Schuh eine Weil auf den Leisten dann lässt er dir Ruh ! Er hat ihr sanft den Schuh vom Fusse gezogen; während sie in ihrer Stellung verbleibt, macht er sich am Werktisch mit dem Schuh zu schaffen und tut, als beachte er nichts anderes SACHS bei der Arbeit Immer schustern, das ist nun mein Los; des Nachts, des Tags komm nicht davon los! Kind, hör zu! Ich hab mir s überdacht, was meinem Schustern ein Ende macht am besten, ich werbe doch noch um dich; da gewänn ich doch was als Poet für mich! Du hörst nicht drauf? - So sprich doch jetzt! Hast mir s ja selbst in den Kopf gesetzt. Schon gut! - Ich merk »Mach deinen Schuh!«.. Säng mir nur wenigstens einer dazu! Hörte heut gar ein schönes Lied wem dazu wohl ein dritter Vers geriet? WALTHER den Blick unverwandt auf Eva geheftet »Weilten die Sterne im lieblichen Tanz? So licht und klar im Lockenhaar, vor allen Frauen hehr zu schauen, lag ihr mit zartem Glanz ein Sternenkranz. - SACHS immerfort arbeitend Lausch, Kind, das ist ein Meisterlied! WALTHER Wunder ob Wunder nun bieten sich dar zwiefachen Tag ich grüssen mag; denn gleich zwei n Sonnen reinster Wonnen der hehrsten Augen Paar nahm ich da wahr. - SACHS beiseite zu Eva Derlei hörst du jetzt bei mir singen. WALTHER Huldreichstes Bild, dem ich zu nahen mich erkühnt den Kranz, von zweier Sonnen Strahl zugleich geblichen und ergrünt, minnig und mild, sie flocht ihn um das Haupt dem Gemahl. SACHS hat den Schuh zurückgebracht und ist jetzt darüber, ihn Eva wieder anzuziehen Nun schau, ob dazu mein Schuh geriet? WALTHER Dort Huld-geboren, nun Ruhm-erkoren, SACHS Mein endlich doch, es tät mir gelingen? WALTHER giesst paradiesische Lust sie in des Dichters Brust SACHS Versuch s! Tritt auf! - Sag, drückt er dich noch? WALTHER im Liebestraum.« Eva, die wie bezaubert regungslos gestanden, gesehen und gehört hat, bricht jetzt in heftiges Weinen aus, sinkt Sachs an die Brust und drückt ihn schluchzend an sich. Walther ist zu ihnen getreten; er drückt begeistert Sachs die Hand. Sachs tut sich endlich Gewalt an, reisst sich wie unmutig los und lässt dadurch Eva unwillkürlich an Walthers Schulter sich anlehnen SACHS Hat man mit dem Schuhwerk nicht seine Not! Wär ich nicht noch Poet dazu, ich machte länger keine Schuh ! Das ist eine Müh , ein Aufgebot! Zu weit dem einen, dem andern zu eng; von allen Seiten Lauf und Gedräng da klappt s, da schlappt s, hier drückt s, da zwickt s! Der Schuster soll auch alles wissen, flicken, was nur immer zerrissen und ist er nun gar Poet dazu, da lässt man am End ihm auch da keine Ruh ; und ist er erst noch Witwer gar, zum Narren hält man ihn fürwahr. Die jüngsten Mädchen, ist Not am Mann, begehren. er hielte um sie an. Versteht er sie, versteht er sie nicht, all eins, ob ja, ob nein er spricht am End riecht er doch nach Pech und gilt für dumm, tückisch und frech! Ei, ‘s ist mir nur um den Lehrbuben leid; der verliert mir allen Respekt; die Lene macht ihn schon nicht recht gescheit, dass aus Töpf und Tellern er leckt! Wo Teufel er jetzt nur wieder steckt? Er stellt sich, als wolle er nach David sehen EVA indem sie Sachs zurückhält und von neuem an sich zieht O Sachs, mein Freund! Du teurer Mann! Wie ich dir Edlem lohnen kann? Was ohne deine Liebe, was wär ich ohne dich, ob je auch Kind ich bliebe, erwecktest du mich nicht? Durch dich gewann ich, was man preist, durch dich ersann ich, was ein Geist! Durch dich erwacht , durch dich nur dacht ich edel, frei und kühn, du liessest mich erblüh n! Ja, lieber Meister, schilt mich nur! Ich war doch auf der rechten Spur denn, hatte ich die Wahl, nur dich erwählt ich mir du warest mein Gemahl. Den Preis reicht ich nur dir! - Doch nun hat s mich gewählt zu nie gekannter Qual und werd ich heut vermählt, so war s ohn alle Wahl! Das war ein Müssen, war ein Zwang! Euch selbst, mein Meister, wurde bang . SACHS Mein Kind, von Tristan und Isolde kenn ich ein traurig Stück Hans Sachs war klug und wollte nichts von Herrn Markes Glück. ‘s war Zeit, dass ich den Rechten fand, wär sonst am End doch hineingerannt. - Aha! Da streicht die Lene schon ums Haus Nur herein! - He, David! Kommst nicht heraus? Magdalene, in festlichem Staate, tritt durch die Ladentür herein; David ebenfalls im Festkleid, mit Blumen und Bändern sehr reich und zierlich aufgeputzt, kommt zugleich aus der Kammer Die Zeugen sind da, Gevatter zur Hand; jetzt schnell zur Taufe, nehmt euren Stand. Alle blicken ihn verwundert an Ein Kind ward hier geboren; jetzt sei ihm ein Nam erkoren! So ist s nach Meisterweis und Art, wenn eine Meister-Weise geschaffen ward dass die einen guten Namen trag , dran jeder sie erkennen mag. Vernehmt, respektable Gesellschaft, was euch hier zur Stell schafft! Eine Meisterweise ist gelungen, von Junker Walther gedichtet und gesungen; der jungen Weise lebender Vater lud mich und die Pognerin zu Gevatter. Weil wir die Weise wohl vernommen, sind wir zur Taufe hierher gekommen. Auch dass wir zur Handlung Zeugen haben, ruf ich Jungfer Lene und meinen Knaben. Doch da s zum Zeugen kein Lehrbube tut und heut auch den Spruch er gesungen gut, so mach ich den Burschen gleich zum Gesell; knie nieder, David, und nimm diese Schell ! David ist niedergekniet Sachs gibt ihm eine starke Ohrfeige Steh auf, Gesell , und denk an den Streich; du merkst dir dabei die Taufe zugleich! - Fehlt sonst noch was, uns keiner schilt wer weiss, ob s nicht gar einer Nottaufe gilt. Dass die Weise Kraft behalte zum Leben, will ich nur gleich den Namen ihr geben »Die selige Morgentraumdeut-Weise« sei sie genannt zu des Meisters Preise. Nun wachse sie gross, ohn Schad und Bruch. Die jüngste Gevatterin spricht den Spruch. Er tritt aus der Mitte des Halbkreises, der von den übrigen um ihn gebildet war, auf die Seite, so dass nun Eva in die Mitte zu stehen kommt EVA Selig, wie die Sonne meines Glückes lacht, Morgen voller Wonne selig mir erwacht! Traum der höchsten Hulden, himmlisch Morgenglüh n! Deutung euch zu schulden, selig süss Bemüh n! Einer Weise mild und hehr sollt es hold gelingen, meines Herzens süss Beschwer deutend zu bezwingen. SACHS Vor dem Kinde lieblich hold möcht ich gern wohl singen; doch des Herzens süss Beschwer galt es zu bezwingen. WALTHER Deine Liebe liess mir es gelingen, meines Herzens süss Beschwer deutend zu bezwingen. MAGDALENE und DAVID Wach oder träum ich schon so früh? Das zu erklären macht mir Müh EVA Ob es nur ein Morgentraum? WALTHER Ob es noch der Morgentraum? SACHS ‘s war ein schöner Morgen-Traum EVA und WALTHER Selig deut ich mir es kaum. Doch die Weise, was sie leise mir/dir vertraut WALTHER im stillen Raum, BEIDE hell und laut, in der Meister vollem Kreis WALTHER werbe sie um den höchsten Preis! EVA deute sie auf den höchsten Preis! SACHS dran zu deuten wag ich kaum. Diese Weise, was sie leise mir anvertraut im stillen Raum, sagt mir laut auch der Jugend ew ges Reis grünt nur durch des Dichters Preis. MAGDALENE und DAVID ‘s ist wohl nur ein Morgentraum? Was ich seh , begreif ich kaum! DAVID Ward zur Stelle gleich Geselle? Lene Braut? Im Kirchenraum wir gar getraut? ‘s geht der Kopf mir wie im Kreis, dass Meister gar bald ich heiss ! MAGDALENE Er zur Stelle gleich Geselle? Ich die Braut? Im Kirchenraum wir gar getraut? Ja, wahrhaftig! ‘s geht wer weiss, dass ich die Meist rin bald heiss ! SACHS zu den übrigen sich wendend Jetzt all am Fleck! zu Eva Den Vater grüss ! Auf nach der Wies , schnell auf die Füss ! Eva und Magdalene gehen zu Walther Nun, Junker, kommt! Habt frohen Mut! - David, Gesell! Schliess den Laden gut! Als Sachs und Walther ebenfalls auf die Strasse gehen und David über das Schliessen der Ladentür sich hermacht, wird ein Vorhang von beiden Seiten zusammengezogen, so dass im Proszenium er die Szene gänzlich verschliesst VIERTE SZENE Eva, reich geschmückt, in glänzender weisser Kleidung, etwas leidend und blass, tritt zum Laden herein und schreitet langsam vor SACHS Grüss Gott, mein Evchen! Ei, wie herrlich und stolz du s heute meinst! Du machst wohl alt und jung begehrlich, wenn du so schön erscheinst. EVA Meister! ‘s ist nicht so gefährlich und ist s dem Schneider geglückt, wer sieht dann, wo s mir beschwerlich, wo still der Schuh mich drückt? SACHS Der böse Schuh! ‘s war deine Laun , dass du ihn gestern nicht probiert. EVA Merk wohl, ich hatt zu viel Vertrau n; im Meister hatt ich mich geirrt. SACHS Ei, ‘s tut mir leid! Zeig her, mein Kind, dass ich dir helfe gleich geschwind. EVA Sobald ich stehe, will es geh n; doch will ich geh n, zwingt s mich zu steh n. SACHS Hier auf den Schemel streck den Fuss der üblen Not ich wehren muss. Sie streckt einen Fuss auf dem Schemel am Werktisch aus. Was ist s mit dem? EVA Ihr seht, zu weit! SACHS Kind, das ist pure Eitelkeit, der Schuh ist knapp. EVA Das sagt ich ja drum drückt er mich an den Zehen da. SACHS Hier links? EVA Nein, rechts. SACHS Wohl mehr am Spann? EVA Hier, mehr am Hacken. SACHS Kommt der auch dran? EVA Ach Meister! Wüsstet Ihr besser als ich, wo der Schuh mich drückt? SACHS Ei, ‘s wundert mich, dass er zu weit und doch drückt überall? Walther, in glänzender Rittertracht, tritt unter die Tür der Kammer. Eva stösst einen Schrei aus und bleibt, unverwandt auf Walther blickend, in ihrer Stellung, mit dem Fusse auf dem Schemel. Sachs, der vor ihr niedergebückt steht, bleibt mit dem Rücken der Tür zugekehrt, ohne Walthers Eintritt zu beachten. Walther, durch den Anblick Evas festgebannt, bleibt ebenfalls unbeweglich unter der Tür stehen. Aha! Hier sitzt s! Nun begreif ich den Fall! Kind, du hast recht ‘s stak in der Naht. Nun warte, dem Übel schaff ich Rat. Bleib nur so steh n; ich nehm dir den Schuh eine Weil auf den Leisten dann lässt er dir Ruh ! Er hat ihr sanft den Schuh vom Fusse gezogen; während sie in ihrer Stellung verbleibt, macht er sich am Werktisch mit dem Schuh zu schaffen und tut, als beachte er nichts anderes SACHS bei der Arbeit Immer schustern, das ist nun mein Los; des Nachts, des Tags komm nicht davon los! Kind, hör zu! Ich hab mir s überdacht, was meinem Schustern ein Ende macht am besten, ich werbe doch noch um dich; da gewänn ich doch was als Poet für mich! Du hörst nicht drauf? - So sprich doch jetzt! Hast mir s ja selbst in den Kopf gesetzt. Schon gut! - Ich merk »Mach deinen Schuh!«.. Säng mir nur wenigstens einer dazu! Hörte heut gar ein schönes Lied wem dazu wohl ein dritter Vers geriet? WALTHER den Blick unverwandt auf Eva geheftet »Weilten die Sterne im lieblichen Tanz? So licht und klar im Lockenhaar, vor allen Frauen hehr zu schauen, lag ihr mit zartem Glanz ein Sternenkranz. - SACHS immerfort arbeitend Lausch, Kind, das ist ein Meisterlied! WALTHER Wunder ob Wunder nun bieten sich dar zwiefachen Tag ich grüssen mag; denn gleich zwei n Sonnen reinster Wonnen der hehrsten Augen Paar nahm ich da wahr. - SACHS beiseite zu Eva Derlei hörst du jetzt bei mir singen. WALTHER Huldreichstes Bild, dem ich zu nahen mich erkühnt den Kranz, von zweier Sonnen Strahl zugleich geblichen und ergrünt, minnig und mild, sie flocht ihn um das Haupt dem Gemahl. SACHS hat den Schuh zurückgebracht und ist jetzt darüber, ihn Eva wieder anzuziehen Nun schau, ob dazu mein Schuh geriet? WALTHER Dort Huld-geboren, nun Ruhm-erkoren, SACHS Mein endlich doch, es tät mir gelingen? WALTHER giesst paradiesische Lust sie in des Dichters Brust SACHS Versuch s! Tritt auf! - Sag, drückt er dich noch? WALTHER im Liebestraum.« Eva, die wie bezaubert regungslos gestanden, gesehen und gehört hat, bricht jetzt in heftiges Weinen aus, sinkt Sachs an die Brust und drückt ihn schluchzend an sich. Walther ist zu ihnen getreten; er drückt begeistert Sachs die Hand. Sachs tut sich endlich Gewalt an, reisst sich wie unmutig los und lässt dadurch Eva unwillkürlich an Walthers Schulter sich anlehnen SACHS Hat man mit dem Schuhwerk nicht seine Not! Wär ich nicht noch Poet dazu, ich machte länger keine Schuh ! Das ist eine Müh , ein Aufgebot! Zu weit dem einen, dem andern zu eng; von allen Seiten Lauf und Gedräng da klappt s, da schlappt s, hier drückt s, da zwickt s! Der Schuster soll auch alles wissen, flicken, was nur immer zerrissen und ist er nun gar Poet dazu, da lässt man am End ihm auch da keine Ruh ; und ist er erst noch Witwer gar, zum Narren hält man ihn fürwahr. Die jüngsten Mädchen, ist Not am Mann, begehren. er hielte um sie an. Versteht er sie, versteht er sie nicht, all eins, ob ja, ob nein er spricht am End riecht er doch nach Pech und gilt für dumm, tückisch und frech! Ei, ‘s ist mir nur um den Lehrbuben leid; der verliert mir allen Respekt; die Lene macht ihn schon nicht recht gescheit, dass aus Töpf und Tellern er leckt! Wo Teufel er jetzt nur wieder steckt? Er stellt sich, als wolle er nach David sehen EVA indem sie Sachs zurückhält und von neuem an sich zieht O Sachs, mein Freund! Du teurer Mann! Wie ich dir Edlem lohnen kann? Was ohne deine Liebe, was wär ich ohne dich, ob je auch Kind ich bliebe, erwecktest du mich nicht? Durch dich gewann ich, was man preist, durch dich ersann ich, was ein Geist! Durch dich erwacht , durch dich nur dacht ich edel, frei und kühn, du liessest mich erblüh n! Ja, lieber Meister, schilt mich nur! Ich war doch auf der rechten Spur denn, hatte ich die Wahl, nur dich erwählt ich mir du warest mein Gemahl. Den Preis reicht ich nur dir! - Doch nun hat s mich gewählt zu nie gekannter Qual und werd ich heut vermählt, so war s ohn alle Wahl! Das war ein Müssen, war ein Zwang! Euch selbst, mein Meister, wurde bang . SACHS Mein Kind, von Tristan und Isolde kenn ich ein traurig Stück Hans Sachs war klug und wollte nichts von Herrn Markes Glück. ‘s war Zeit, dass ich den Rechten fand, wär sonst am End doch hineingerannt. - Aha! Da streicht die Lene schon ums Haus Nur herein! - He, David! Kommst nicht heraus? Magdalene, in festlichem Staate, tritt durch die Ladentür herein; David ebenfalls im Festkleid, mit Blumen und Bändern sehr reich und zierlich aufgeputzt, kommt zugleich aus der Kammer Die Zeugen sind da, Gevatter zur Hand; jetzt schnell zur Taufe, nehmt euren Stand. Alle blicken ihn verwundert an Ein Kind ward hier geboren; jetzt sei ihm ein Nam erkoren! So ist s nach Meisterweis und Art, wenn eine Meister-Weise geschaffen ward dass die einen guten Namen trag , dran jeder sie erkennen mag. Vernehmt, respektable Gesellschaft, was euch hier zur Stell schafft! Eine Meisterweise ist gelungen, von Junker Walther gedichtet und gesungen; der jungen Weise lebender Vater lud mich und die Pognerin zu Gevatter. Weil wir die Weise wohl vernommen, sind wir zur Taufe hierher gekommen. Auch dass wir zur Handlung Zeugen haben, ruf ich Jungfer Lene und meinen Knaben. Doch da s zum Zeugen kein Lehrbube tut und heut auch den Spruch er gesungen gut, so mach ich den Burschen gleich zum Gesell; knie nieder, David, und nimm diese Schell ! David ist niedergekniet Sachs gibt ihm eine starke Ohrfeige Steh auf, Gesell , und denk an den Streich; du merkst dir dabei die Taufe zugleich! - Fehlt sonst noch was, uns keiner schilt wer weiss, ob s nicht gar einer Nottaufe gilt. Dass die Weise Kraft behalte zum Leben, will ich nur gleich den Namen ihr geben »Die selige Morgentraumdeut-Weise« sei sie genannt zu des Meisters Preise. Nun wachse sie gross, ohn Schad und Bruch. Die jüngste Gevatterin spricht den Spruch. Er tritt aus der Mitte des Halbkreises, der von den übrigen um ihn gebildet war, auf die Seite, so dass nun Eva in die Mitte zu stehen kommt EVA Selig, wie die Sonne meines Glückes lacht, Morgen voller Wonne selig mir erwacht! Traum der höchsten Hulden, himmlisch Morgenglüh n! Deutung euch zu schulden, selig süss Bemüh n! Einer Weise mild und hehr sollt es hold gelingen, meines Herzens süss Beschwer deutend zu bezwingen. SACHS Vor dem Kinde lieblich hold möcht ich gern wohl singen; doch des Herzens süss Beschwer galt es zu bezwingen. WALTHER Deine Liebe liess mir es gelingen, meines Herzens süss Beschwer deutend zu bezwingen. MAGDALENE und DAVID Wach oder träum ich schon so früh? Das zu erklären macht mir Müh EVA Ob es nur ein Morgentraum? WALTHER Ob es noch der Morgentraum? SACHS ‘s war ein schöner Morgen-Traum EVA und WALTHER Selig deut ich mir es kaum. Doch die Weise, was sie leise mir/dir vertraut WALTHER im stillen Raum, BEIDE hell und laut, in der Meister vollem Kreis WALTHER werbe sie um den höchsten Preis! EVA deute sie auf den höchsten Preis! SACHS dran zu deuten wag ich kaum. Diese Weise, was sie leise mir anvertraut im stillen Raum, sagt mir laut auch der Jugend ew ges Reis grünt nur durch des Dichters Preis. MAGDALENE und DAVID ‘s ist wohl nur ein Morgentraum? Was ich seh , begreif ich kaum! DAVID Ward zur Stelle gleich Geselle? Lene Braut? Im Kirchenraum wir gar getraut? ‘s geht der Kopf mir wie im Kreis, dass Meister gar bald ich heiss ! MAGDALENE Er zur Stelle gleich Geselle? Ich die Braut? Im Kirchenraum wir gar getraut? Ja, wahrhaftig! ‘s geht wer weiss, dass ich die Meist rin bald heiss ! SACHS zu den übrigen sich wendend Jetzt all am Fleck! zu Eva Den Vater grüss ! Auf nach der Wies , schnell auf die Füss ! Eva und Magdalene gehen zu Walther Nun, Junker, kommt! Habt frohen Mut! - David, Gesell! Schliess den Laden gut! Als Sachs und Walther ebenfalls auf die Strasse gehen und David über das Schliessen der Ladentür sich hermacht, wird ein Vorhang von beiden Seiten zusammengezogen, so dass im Proszenium er die Szene gänzlich verschliesst Wagner,Richard/Die Meistersinger von Nürnberg/ActⅢ-4
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このテンプレはポリウト方式で作成されています。 こちらの役名一覧に和訳を記載して管理人までお知らせください。 Ouvertüre ERSTER AKT (Platz am Canal grande mit Blick auf die Dogana (Santa Maria della Salute) und die Insel San Giorgio. Rechts vorne das in romanischem Stil gehaltene Haus Delacquas, dahinter, unmittelbar am Kanal, ein zweites Haus. Links vorne ein torartiger Schwibbogen; an diesen anschliessend der rückwärtige Teil des Palazzo Urbino (in maurischem Stil). Es wird angenommen, dass die Vorderfronten des Palazzo und des Hauses zur Rechten gegen den Kanal zu liegen, so dass auf dem Platz nur die Rückseiten der Gebäude sichtbar sind. Links, hart an dem Schwibbogen, steht der primitive Stand des Pappacoda ein kleines, zerlumptes Zelt, darunter der mit Kohlenfeuer geschürte Makkaronikessel; daneben ein kleines Tischchen, auf dem ineinandergeschichtete Schüsseln liegen. Im Kanal sieht man manchmal eine Gondel vorbeifahren. Rechts am Ufer liegt eine Barke.) ERSTER AUFTRITT (Peppino, Volk, Schiffer, Orientalen, Mönche, Gondolieri, Soldaten, Matrosen, Händler aller Art. Dann Pappacoda, zuletzt Annina.) (Wenn der Vorhang aufgeht, herrscht reges Volksleben. Es ist Feierabend. Über der Szene liegt gelblichrotes Licht, wie es der Dämmerung vorangeht. Am Ufer des Kanals legt eine Gondel an, welcher eine Dame entsteigt, die Einkäufe macht und dann weiterfährt. Aus der Barke, die am Ufer liegt, wird Holz geladen. Um Pappacodas Stand stehen und sitzen einige zerlumpte Gesellen, die Makkaroni essen. Peppino, ein kleiner, schmieriger Junge, bedient sie. Der heiter auftretende Pappacoda ist ein junger Neapolitaner in seinem Äusseren halb Lazzaroni, halb Koch; er hat krauses Haar, braunen Teint, trägt Ohrringe und um den Hals ein Amulett, ist sehr geschwätzig und gestikuliert aufs lebhafteste.) Nr. 1 - Introduktion ▼ALLGEMEINER CHOR▲ Wenn vom Lido sacht Wieder Kühlung weht, Wenn der Sonne Macht Schon zur Neige geht, Dann strömet die Menge In buntem Gedränge Durch Plätze und Strassen, Kanäle und Gassen; Die Ufer, die Brücken Gefüllt zum Erdrücken; Ein Hasten, ein Laufen Zum Kaufen, Verkaufen! In zahllosen Weisen Hört Waren man preisen! ▼STIMMEN DER VERKÄUFER▲ (durcheinander) ▼FISCHWEIB▲ Pesci, pesci freschi! ▼BLUMENMÄDCHEN▲ Qua la bella pianta! ▼OBSTVERKÄUFER▲ Rosse, rosse le angurie! ▼WASSERTRÄGER▲ Acqua, acqua dolce! ▼BOHNENHÄNDLER▲ Favetta, favetta! ▼TOPFENHÄNDLERIN▲ Puina, puina! ▼ALLGEMEINER CHOR▲ Welch ein Leben, welch Regen, Welch munteres Bewegen! Aus Gondeln die Lieder! Vom Ufer hallt's wider In jubelnden Sängen, In schmetternden Klängen Tönt es Heil dir, heil Venezia! Heil dir, Königin der Adria! ▼PAPPACODA▲ Signori, prego, hört, Was Pappacoda wert! Ihr habt wohl manches Schöne hier, Doch ohne mich, was wäret ihr?! ▼CHOR▲ Was sagt er? O hört doch! Kommet heran! Hört den Neapolitaner an! ▼PAPPACODA▲ Kommet heran, hört mich an! 1 Ihr habet euren Markuspiatz, Daneben die Piazzetta, Die Rialtobriicke dann, Die Merceria, die Loggetta! Ihr habt des Dogen Prachtpalast, Den schlanken Campanile, Der Kanäle süssen Duft, Und habt der Riva Abendkühle. Nur eines hat gefehlt noch Bisher euch immer hier Ein echter Makkaronikodi Den habt ihr nun in mir, ja hier in mir! Pappacoda in Person Hat nach Venedig sich gewandt, Erzeugt für euch die Makkaron' Mit seiner kunstgeübten Hand! (Tanzend) Tia, tia, tia, tia! Drum sei glücklich, sei selig, Venezia! Pappacoda, Pappacoda, Pappacoda ist da! ▼CHOR▲ (ebenso) Sei glücklich, sei selig, Venezia! Pappacoda, Pappacoda, Pappacoda ist da! ▼PAPPACODA▲ 2 Preis ihm, der diese Welt So trefflich schuf nach allen Seiten, Er schuf Erd' und Himmelszelt, Schuf Wolken, die vorübergleiten, Die Vögel, das Insektenheer, Den Walfisch, die Harpune, Schuf auch diese Stadt im Meer Und schuf die sandige Lagune! Schuf Sonnenschein und Mondlicht Und schuf zuletzt auch mich! Nur Makkaroni schuf er nicht, Denn diese schaff nur ich! Die schaff nur ich! Pappacoda in Person Hat nach Venedig sich gewandt, Erzeugt für euch die Makkaron' Mit seiner kunstgeübten Hand! (Tanzend) Tia, tia, tia, tia! Drum sei glücklich, sei selig, Venezia, Pappacoda, Pappacoda, Pappacoda ist da! ▼CHOR▲ (ebenso) Sei glücklich, sei selig, Venezia! Pappacoda, Pappacoda, Pappacoda ist da! ZWEITER AUFTRITT (Vorige. Enrico Piselli) ▼PAPPACODA▲ (ausrufend) Maccheroni, Maccheroni di Napoli! Maccheroni con sugo! Einen Denar die Schüssel! Makkaroni, so lang wie der Canal grande, mit soviel Käse wie Sand am Lido! Makkaroni, Signori, Makkaroni! (Einige Personen treten an den Stand) ▼ENRICO▲ (der, in einen Mantel gehüllt, schon vorher geheimnisvoll von rechts auftrat und das Haus Delacquas fixierte, halblaut). Pappacoda! (Stärker) Pappacoda! ▼PAPPACODA▲ Oh, Signor Piselli! (Stürzt zu ihm.) Befehlen? ▼ENRICO▲ Mein Onkel zuhause? ▼PAPPACODA▲ Signor Delacqua? Nein. Der Senat hat heute Sitzung. Der Onkel sitzt mit. ▼ENRICO▲ Wirklich? Dann will ich meine Tante besuchen! (Will ins Haus) ▼PAPPACODA▲ Man soll nie jemand besuchen, der nicht zuhause ist! Signora Delacqua ist mit Ciboletta zur Vesper nach San Marco. ▼ENRICO▲ Wie unangenehm! Pappacoda, kannst du schweigen? ▼PAPPACODA▲ Oh, Signor, eher schwatzt der Löwenrachen vor dem Dogenpalast als ich! ▼ENRICO▲ Nun denn, nimm diesen Scudo! ▼PAPPACODA▲ Ein Scudo?! Das ist gut, oh! Welche Schandtat soll ich begehen für diese Riesensumme? ▼ENRICO▲ Lass meiner Tante ein Briefchen zukommen! ▼PAPPACODA▲ Sonst nichts? ▼ENRICO▲ Nein. Aber mein Onkel darf nichts davon wissen - du begreifst? ▼PAPPACODA▲ Vollkommen! ▼ENRICO▲ Morgen ist Delacquas Geburtstag, es betrifft - eine Überraschung! ▼PAPPACODA▲ Für den Onkel? Verstehe vollkommen. Eine Überraschung! ▼ENRICO▲ Sage Signora Barbara, für heute abend bliebe es bei neun Uhr! ▼PAPPACODA▲ (der nicht versteht) Aha! Für heute abend bleibt es bei… ▼ENRICO▲ (ungeduldig) Neun Uhr! Ich verlasse mich auf dich, Pappacoda! Und zu keinem Menschen ein Wort! ▼PAPPACODA▲ Zu keinem Menschen ein Wort! (Enrico geht langsam nach rechts ab) ▼ALLE▲ (zu Pappacoda, der tiefe Bücklinge macht). Was hat er denn? Was machst du denn? ▼PAPPACODA▲ Ich freue mich! Ich bin gerührt! Wenn man sieht, wie liebevoll dieser junge Neffe mit seiner jungen Tante eine Überraschung plant für den zuwideren Onkel für neun Uhr am Vorabend seines Geburtstags! Das geht einem förmlich zu Herzen! Braver Jüngling! Charmante Tante! (Mit der Geste des Gehörntwerdens) Beneidenswerter Onkel! Feine Familie! DRITTER AUFTRITT (Vorige. Annina) (Annina, ein Fischermädchen, geschmückt mit Korallen und Muscheln aller Art, ein mit Frutti di mare gefülltes Netz über der Schulter tragend, entsteigt einer rückwärts anlegenden Barke) Nr. 2 - Auftrittslied Anninas, mit Chor ▼ALLE▲ Seht, o seht! ▼ANNINA▲ Frutti di mare! Frutti di mare! Kommt und kauft Frischeste Ware! ▼ALLE▲ Seht, Annina legt dort an, Die immer, wenn sie Fische bringt, Uns neue Lieder singt! Stille, stille, hört sie an! ▼ANNINA▲ (nach vorne kommend) 1 Ich kam von Chioggia Zu euch übers Meer Und brachte die Barke Mit Fischen da her! Heut biet ich euch Austern, So saftig und frisch, Crevetten und Muscheln, Das Feinste zu Tisch! Frutti di mare! Frutti di mare! Kommt und kauft Frischeste Ware! ▼ALLE▲ Kauft, kauft! ▼ANNINA▲ 2 Das Fischlein im Netze Kann nicht mehr heraus, Die Auster verkriecht sich Und schliesset ihr Haus. Die Fische, die fängt man, Die Fische sind stumm, Die Auster, die schluckt man, Die Auster ist dumm! Frutti di mare! Frutti di mare! Kommt und kauft Frischeste Ware! ▼ALLE▲ Kauft, kauft! (Annina legt ihr Netz und einen Korb voll Austern auf die Bank vor Delacquas Haus) ▼PAPPACODA▲ Ah, schöne Annina! Also Frutti di mare? ▼ANNINA▲ Ja! Signor Pappacoda, wollt Ihr ein paar Austern schlürfen? ▼PAPPACODA▲ Aus Eurer Hand mit Haut und Haaren! ▼ANNINA▲ (öffnet gewandt mit einem vom Gürtel herab hängenden Messer einige Austern) Also, da habt Ihr! ▼PAPPACODA▲ (essend) Oh, delikat! Aber apropos Haare! Ich errate, was Euch herführt! Ihr seid wegen Caramello da, dem Leibbarbier des Herzogs von Urbino, der heute mit seinem Herrn hier ankommt. Da steht der Palast des Herzogs! (Deutet auf den Palazzo Urbino) ▼ANNINA▲ Ihr irrt Euch, Pappacoda ich bringe Barbara Delacqua, meiner Milchschwester, Fische! Von dem Leibbarbier will ich nichts wissen. ▼PAPPACODA▲ Wie? So sprecht Ihr von Caramello, der Euch verehrt anbetet? ▼ANNINA▲ Ein Tunichtgut ist er… ein Ungeheuer ein …ein… ▼PAPPACODA▲ Also, mit einem Wort, Ihr liebt ihn noch immer! ▼ANNINA▲ Ach, sprecht mir nicht mehr von ihm! Sagt mir lieber, wie Ihr mit Ciboletta steht, der hübschen Zofe von Signora Delacqua? ▼PAPPACODA▲ (presst ihre Hand auf sein Herz) Spürt Ihr, wie es da klopft, wenn ich diesen Balkon betrachte? (Blickt auf Delacquas Balkon) Wisst Ihr, was dieses Klopfen bedeutet, wenn ich zu diesem Balkon hinaufblicke? Habt Ihr eine Ahnung, was dieser Klopfbalkon mir… ▼ANNINA▲ (hat nach links geblickt) Still! Da kommt ihre Herrin! VIERTER AUFTRITT (Vorige. Barbara Delacqua). ▼ANNINA▲ (eilt auf Barbara, die von links kommt, zu) Barbara! ▼BARBARA▲ Annina! Ach, wie schön von dir, dass du gekommen bist! ▼PAPPACODA▲ (mit einem Kratzfuss) Meinen Respekt, Signora! ▼BARBARA▲ Grüss Euch, Pappacoda! (Geht an ihm vorbei, will zu Annina) ▼PAPPACODA▲ (räuspert sich, dann leise zu Barbara) Signora Barbara, auf ein Wort! (Barbara bleibt stehen) Signor Enrico Piselli … ▼BARBARA▲ (schnell) Mein Neffe? Was ist's mit ihm? ▼PAPPACODA▲ … gab mir diesen Brief für seine schöne Tante. ▼BARBARA▲ Gebt her! (Liest verstohlen den Brief) ▼PAPPACODA▲ (ironisch) Er meinte, es handle sich um eine Überraschung für hochdero Gemahl. ▼BARBARA▲ (verwirrt) Ja, ja, in der Tat … eine Überraschung… zu Delacquas Geburtstag! ▼PAPPACODA▲ (lauter) Und es bliebe, wie verabredet, bei heute abend, punkt neun Uhr! ▼BARBARA▲ Pst! Schreit doch nicht so! (leise) Es handelt sich doch um eine Überraschung! ▼PAPPACODA▲ Ja, richtig, um eine Uberraschung! ▼ANNINA▲ Nun, Barbara! ▼BARBARA▲ Gleich, gleich! (Will zu ihr, bleibt stehen) Pappacoda! Sagt Ciboletta, sie solle mir melden, wenn mein Mann aus der Sitzung heimkommt! Für Eure Botschaft besten Dank. Da, nehmt und schweigt! (Gibt ihm ein Geldstück) Jetzt komm, Annina, ich habe eine dringende Bitte an dich! Addio, Pappacoda! (Mit Annina ab) ▼PAPPACODA▲ Addio, Signora, addio! Zwei Scudi! Einer von dem Neffen, einer von der Tante, Jetzt fehlt nur noch einer von dem zuwideren Onkel! Doch, wo steckt Ciboletta? (Ruft) Ciboletta! FÜNFTER AUFTRITT (Vorige. Ciboletta). ▼CIBOLETTA▲ (hinter der Szene) Ich komme schon! (Sie tritt nach rückwärts gehend auf und ruft, heftig gestikulierend, in die Kulisse zurück) Addio, addio, Giovannina! Auf morgen! Hoppla! (Sie stösst an Peppino, der eben mit einer Schüssel Makkaroni hantiert, stolpert, fällt mit der Schüssel zugleich zu Boden, bleibt sitzen und macht ein dummes Gesicht) Bin schon da! ▼PAPPACODA▲ (hilft ihr auf) Wo warst du denn, mein Dummerl? ▼CIBOLETTA▲ In der Vesper! ▼PAPPACODA▲ Hast du gebetet, dass du ein recht gescheites Mädel wirst? ▼CIBOLETTA▲ Mein Gott, bei mir hilft ja doch nichts! ▼PAPPACODA▲ Aber was hast du denn in der Kirche gemacht, wenn du nicht gebetet hast? ▼CIBOLETTA▲ Ich hab recht bitterlich geweint weil ich in diesem Karneval noch nicht ein einziges Mal getanzt habe! ▼PAPPACODA▲ Geweint hast du? Geweint wegen Tanzen? Und so was liebt ein Mann wie ich! ▼CIBOLETTA▲ Ja liebst du mich denn wirklich? ▼PAPPACODA▲ Freilich liebe ich dich - und du - liebst du mich? ▼CIBOLETTA▲ Lieben? Was ist denn das? ▼PAPPACODA▲ Nun, wenn die da … den da … so recht von Herzen … na, du verstehst ja! (Ciboletta schüttelt verneinend den Kopf; er spricht mit komischen Gesten weiter) Also wenn der da … die da… so recht innig, leidenschaftlich … (drückt sie an sich) verstehst du? ▼CIBOLETTA▲ (nickt). Mhm! Aber wenn die da … den da … und der da … die da … liebt, so meine ich, sollten die da und der da ein Paar werden und - heiraten! ▼PAPPACODA▲ Heiraten? ▼CIBOLETTA▲ Freilich! ▼PAPPACODA▲ Also gut, wir heiraten, sobald ich den Platz als Herrschaftskoch habe, den ich noch immer vergebens suche. Aber sind wir einmal Mann und Frau, dann nimm dir nicht etwa ein Beispiel an deiner Herrin, die ihren Mann mit seinem Neffen betrügt! ▼CIBOLETTA▲ Ja, hast du denn einen Neffen? ▼PAPPACODA▲ Nein! ▼CIBOLETTA▲ Ich auch nicht. Mit wem soll ich dich dann betrügen? ▼PAPPACODA▲ (zum Publikum) Gott, ist die dumm! ▼CIBOLETTA▲ Wenn ich so dumm bin - weshalb willst du mich denn dann heiraten? ▼PAPPACODA▲ Eben deshalb! Eben deshalb! ▼CIBOLETTA▲ Was? Nur deshalb? Ich hab fein noch andere Sachen, die mich begehrenswert machen! ▼PAPPACODA▲ (drückt sie an sich) Das glaub ich - und was für Sachen du hast! ▼CIBOLETTA▲ (reisst sich los) Lass mich, zwischen uns ist es aus! ▼PAPPACODA▲ Aber Ciboletta! ▼CIBOLETTA▲ Ich lass mir nicht immer sagen, dass ich dumm bin! ▼PAPPACODA▲ Aber Ciboletta! ▼CIBOLETTA▲ (schreiend). Schluss! ▼PAPPACODA▲ Aber Cibo… ▼CIBOLETTA▲ Schluss! ▼PAPPACODA▲ Aber Ci… Nr. 3 - Duett ▼CIBOLETTA▲ Heiraten, ja, das würd' mich freun, Heiraten soll sehr lustig sein! ▼PAPPACODA▲ Nur wenn man eine Stellung hat! Von Lieb' allein wird man nicht satt! Und kurz - es geht noch nicht! ▼CIBOLETTA▲ Warum? ▼PAPPACODA▲ Warum? Die Frag' ist zu dumm! ▼CIBOLETTA▲ (beleidigt) Zu dumm? Zu dumm? ▼PAPPACODA▲ Zu dumm! Zu dumm! ▼CIBOLETTA▲ Nun denn, du kluger Mann, So hör mich einmal an! ▼PAPPACODA▲ (gesprochen) Was wird da herauskommen? ▼CIBOLETTA▲ 's ist wahr, ich bin nicht allzu klug, Doch wär' ich, sollt' ich denken, Als deine Frau schon klug genug, Ich werde dir nichts schenken! Wir beide gäben wohl ein Paar, Ich nähm' dich mit Vergnügen Doch willst du nicht nun denn, fürwahr, So werd ich mich drein fügen Und bald 'nen andern kriegen! Ja ja! Da sorg ich mich nicht drum! Ziehst du mich gar zu lang herum, So mach ich kurz "Linksum"! Halt mich nur nicht für gar so dumm! ▼PAPPACODA▲ Sei nur nicht bös gleich drum Ich seh, du bist nicht gar so dumm, Bist weder dumm noch stumm, Doch nimm nur nicht gleich alles krumm! ▼CIBOLETTA▲ Du bist ein Mann, bist sehr gescheit Und willst mir imponieren; Doch lass ich mich nur kurze Zeit So bei der Nase führen. Die Mutter hat mich's schon gelehrt "Trau keinem! Du wirst betrogen! Denn was ein Mann dir zehnmal schwört, Ist elfmal schon erlogen!" Dies Wort ist wohl erwogen! Drum frag ich jetzt Warum Ziehst du so lange mich herum? Blieb' ferner ich noch stumm, Da wär' ich wirklich gar zu dumm! ▼PAPPACODA▲ Sei nur nicht bös gleich drum Ich seh, du bist nicht gar so dumm, Bist weder dumm noch stumm, Doch nimm nur nicht gleich alles krumm! (Beide tanzen nach rechts ab) SECHSTER AUFTRITT (Delacqua, Testaccio, Barbaruccio ) (drei gleich gekleidete, komisch wirkende ältere Männer,Volk im Hintergrund) ▼BARBARUCCIO▲ Puh, das war eine stürmische Sitzung heute! ▼DELACQUA▲ Eure Rede gegen den Herzog von Urbino enthielt manches Wahre! ▼BARBARUCCIO▲ (im Rednerton) Ich opponiere gegen jeden feierlichen Empfang des Herzogs, rief ich, "wir sind Republikaner und keine Tyrannenknechte!" ▼TESTACCIO▲ Der Herzog von Urbino ist gar kein Tyrann! Er ist ein lebenslustiger Herr, der alljährlich zum Karneval nach Venedig kommt und enorm viel Geld sitzen lässt. ▼DELACQUA▲ Viel Geld aber auch ebenso viele betrogene Weiber! ▼BARBARUCCIO▲ Er hat uns Räte mit unseren Frauen zu einem Feste geladen, das er heute gibt! Ich habe den Beschluss durchgesetzt, dass unsere Frauen dies Fest nicht besuchen werden! Dass ich nicht gehe, versteht sich von selbst, denn ich sitze links - noch linkser als links! (Setzt sich links) ▼TESTACCIO▲ Und ich gehe zum Fest! Denn ich sitze rechts noch rechtser als rechts! (Setzt sich rechts) ▼BARBARUCCIO▲ (Zu Delacqua) Und Ihr? ▼DELACQUA▲ Ich lasse mich sehen, begrüsse den Herzog und verlasse das Lokal! ▼BARBARUCCIO▲ Aber Ihr wisst doch, dass der Herzog Eurem jungen Weibe im vorigen Karneval auf Schritt und Tritt nachstellte? ▼DELACQUA▲ Er hat mein Weib nie gesehen, sie war maskiert! ▼BEIDE▲ Oh! ▼DELACQUA▲ Meine Frau wird heute durch einen sicheren Gondoliere zu meiner Base, der Abtissin, gebracht. In einer halben Stunde führt sie Francesco nach Murano hinüber. Dort wird Barbara vor den tollen Streichen des Herzogs in Sicherheit sein! ▼TESTACCIO▲ Guter Gedanke! ▼BARBARUCCIO▲ Ich an Eurer Stelle ginge nicht zum Feste! ▼DELACQUA▲ Warum nicht? Der Herzog hat im Venezianischen reiche Besitzungen; sein Verwalter ist kürzlich gestorben; Der Posten soll neu besetzt werden; ich will mich darum bewerben. ▼BEIDE▲ (erstaunt). Ihr? ▼DELACQUA▲ Die Stelle trägt jährlich dreitausend Zechinen! ▼BEIDE▲ (erstaunt) Dreitausend Zechinen? ▼DELACQUA▲ Ich bin kein reicher Mann und… ▼TESTACCIO▲ Hm, wenn es so ist, werde ich ebenfalls um den Posten konkurrieren! ▼DELACQUA, BARBARUCCIO▲ Ihr? ▼TESTACCIO▲ Auch ich bin kein reicher Mann und… ▼BARBARUCCIO▲ Hm, ich füge mich als überstimmt der Majorität und werde auch auf den Ball gehen. ▼DELACQUA, TESTACCIO▲ Ihr? ▼BARBARUCCIO▲ Um den Herzog wegen des Postens zu interpellieren! ▼DELACQUA▲ (heftig) Oh, Ihr Wetterfahnen! ▼TESTACCIO▲ (heftig) Und dieser Mann schreit fortwährend gegen Korruption! ▼BARBARUCCIO▲ (heftig zu beiden) Wetterfahnen? Korruption? Was wollt Ihr damit sagen? Ich rufe zur Ordnung! Ich interpelliere Euch! Ich sitze links! ▼TESTACCIO▲ (schreiend) Ich sitze rechts! ▼DELACQUA▲ (schreiend) Und ich im Zentrum! Ich sage also Friede! Friede! Trinkt ein Glas Wein bei mir! Wir werden ja sehen, wer von uns die Verwalterstelle davonträgt! (Alle drei gehen in Delacquas Haus) SIEBENTER AUFTRITT (Volk. Centurio. Balbi. Diener. Dann Caramello. Gondolieri.) ▼CENTURIO▲ (ein Page, tritt mit Balbi und den anderen Dienern aus dem Palazzo Urbino) Schnell, schnell, ihr Leute, bald wird der Herzog hier sein! Hisst die Flaggen! Rollt diesen Teppich hier auf! (Die Diener rollen einen Laufteppich vom Palast zum Kanal. Centurio blickt nach rechts rückwärts) Da kommt schon eine Gondel mit Caramello, des Herzogs Leibbarbier! Da ist der Herzog auch nicht weit! (Caramello fährt in einer Gondel an, steigt aus) Nr. 4 - Auftrittslied Carame!Ios ▼CHOR▲ Evviva, Caramello! Des Herzogs Barbier! Er ist es, er ist es! Er kommt als Kurier! ▼CARAMELLO▲ (ist ausgestiegen; mit karrikierter Würde sich in die Brust werfend) Willkommen, alte Freunde! Gegrüsst seid alle mir! Ja, staunet nur, betrachtet Mich wie ein Wundertier! In hoher Ehrenstellung Seht ihr mich Wieder hier! Ich bin zwar nicht der Herzog, Doch bin ich sein Barbier! ▼CHOR▲ Evviva, Caramello! Des Herzogs Barbier! ▼CARAMELLO▲ Der Herzog von Urbino Ich sag's Euch con sordino Er liebt die schönen Fraun, Hat manche kleine Schwächen Ich weiss davon zu sprechen, Ich hab ja sein Vertraun! Ich leb dort wie im Himmel, Er nennt mich "Tölpel! Lümmel!" Das ist so seine Art! Doch mir wird alles möglich, Ich gehe ja tagtäglich Dem Herzog um den Bart! (Mit der Geste des Einseifens) Er liebt den Scherz, das Lachen, Er liebt die Pracht, den Glanz Und andre gute Sachen, Liebt Wein, Gesang und Tanz! Und alle diese Dinge Studiert' ich fleissig drum! Die Müh' war nicht geringe, Doch bracht' es mich nicht um! Ich mag mich selbst nicht loben, Doch geh ich gleich euch Proben Von ein'gem, was ich kann, Und mit mir rufet dann Hoch Caramello, die seltne Perl', Er ist doch und bleibt doch ein ganzer Kerl! ▼CHOR▲ Hoch Caramello, die seltne Perl', Er ist doch und bleibt doch ein ganzer Kerl! ▼CARAMELLO▲ (gesprochen) He! Was steht ihr denn da und gafft? Es ist doch Karneval - tanzt doch! Tanzt! (Weitersingend mit Tanzbewegungen, in welche die Umstehenden allmählich übergehen) Eine neue Tarantelle Zeig ich hier euch auf der Stelle! Gebet acht, ihr lernt sie schnelle, Auf dem Raume einer Elle! Auf und nieder wie die Welle, Hin und her wie die Libelle, Blank und schnell wie die Sardelle, Rasch und flink wie die Forelle! Vorwärts bis zur Morgenhelle Klinge Tamburin und Schelle Immer stärker schwelle, schwelle! Schlaget Löcher in die Felle, Das ist alles Bagatelle! Wer nicht singen kann, der belle, Dass es in die Ohren gelle! Dreht euch wie ein Karusselle, Wie berauscht vom Götterquelle. Schnelle! Schnelle! Schnelle! Ja, Caramello, das ist ein ganzer Kerl! Hoch soll er leben, Preis dieser Per!'! (Allgemeiner Tanz) ▼ALLE▲ Caramello ist fürwahr ein ganzer Kerl, Ein Kleinod, eine seltne Perl'! (Centurio und Balbi ziehen sich zurück) ACHTER AUFTRITT (Vorige. Pappacoda.) ▼PAPPACODA▲ (drängt sich durch die Menge, freudig die Arme ausbreitend). Ca … Ca … Caramello! ▼CARAMELLO▲ (ebenso) Pa … Pa … Pappacoda! ▼PAPPACODA▲ Lass dich umarmen! ▼CARAMELLO▲ Pappacoda, alter Makkaronikessei, wie geht es deinen Makkaroni? ▼PAPPACODA▲ Danke, gut! Wie geht es deinem alten Barbierpinsel? Ich muss dir etwas sagen! Ich habe Annina gesehen! ▼CARAMELLO▲ Wo ist sie? ▼PAPPACODA▲ Eben ging sie in Delacquas Haus! ▼CARAMELLO▲ Was macht denn der alte Delacqua? ▼PAPPACODA▲ Er ist eifersüchtiger denn je! ▼CARAMELLO▲ Und Barbara, sein schönes Weib? ▼PAPPACODA▲ Schöner denn je! ▼CARAMELLO▲ Das wird den Herzog freuen! Er schickt mich voraus, das Terrain zu sondieren! Du weisst, im Vorjahr hat ihm der alte Delacqua die Geschichte verpatzt und er konnte die schöne Barbara nur maskiert sehen! ▼PAPPACODA▲ Und mir scheint, heuer will er dem Herzog wieder einen Strich durch die Rechnung machen, denn soviel ich weiss, soll Signora Delacqua nach Murano fahren! ▼CARAMELLO▲ Delacqua weiss, dass der Herzog der schönen Barbara nachsteigt? ▼PAPPACODA▲ Ja und er will sie in Sicherheit bringen. Schlag neun Uhr kommt Francesco mit der Gondel und singt als Zeichen das Lied. ▼CARAMELLO▲ Welches Lied? ▼PAPPACODA▲ Weiss ich's? ▼CARAMELLO▲ Ah, der Schlag muss pariert werden! Pappacoda, höre mich an! Schaffe mir sofort den Gondoliere Francesco her. In der Gondel, die die schöne Barbara entführen soil, werde ich den Gondoliere spielen! ▼PAPPACODA▲ Ja, aber ich muss… ▼CARAMELLO▲ Halt jetzt deine Pappacoda und komm! (Zieht ihn rasch mit sich fort) NEUNTER AUFTRITT (Barbara. Annina.) ▼BARBARA▲ (kommt mit Annina aus dem Hause) Also, hast du mich verstanden? ▼ANNINA▲ Ich weiss, ich weiss, ich soll maskiert an deiner Steile nach Murano fahren, um neun Uhr wird Francesco kommen und das alte Lied singen "Komm in die Gondel, mein Liebchen ▼BARBARA▲ (blickt sich vorsichtig) Um Gotteswillen, still! ▼ANNINA▲ Aber, wozu denn das alles? Hast du ein Stelldichein? (Schelmisch lächelnd) Vielleicht mit Enrico? ▼BARBARA▲ Ja. Enrico und seine Freunde wollen meinem Manne ein Ständchen bringen und während des Tumults soll ich entwischen. ▼ANNINA▲ Du Glückliche! ▼BARBARA▲ Also willst du mir helfen? ▼ANNINA▲ Aber gerne! ▼BARBARA▲ Ich danke dir! Ich richte dir einstweilen den Domino her! Komm nicht zu spät! ▼ANNINA▲ Keine Angst! (Barbara geht ins Haus, Annina will ab) ZEHNTER AUFTRITT (Annina. Caramello.) (Caramello kommt von links, bemerkt Annina und pfeift. Annina blickt sich um, wendet sich aber sofort entrüstet ab.) ▼CARAMELLO▲ Annina! ▼ANNINA▲ (kalt). Mein Herr? ▼CARAMELLO▲ Ja, was ist denn das für ein Empfang? (Will zu ihr) ▼ANNINA▲ Halt! Komm mir nicht in die Nähe! ▼CARAMELLO▲ Was soll denn das heissen? ▼ANNINA▲ Das soll heissen Strafe muss sein! Damit ist alles gesagt! Vor einem Jahr war ich dein Alles, dein Täubchen von San Marco, dein Leckerbissen, dein Engel! Halunke! Und heuer? ▼CARAMELLO▲ Heuer kann ein Paar aus uns werden! ▼ANNINA▲ Das ist das sechste Heiratsversprechen, das du mir gibst… Fünf hast du nicht gehalten… windiger Geselle! ▼CARAMELLO▲ Stürmisch, stürmisch vielleicht aber nicht windig! Diesmal ist's Ernst. Wenn es glückt, werde ich Verwalter der venezianischen Güter meines Herzogs! ▼ANNINA▲ (spöttisch) Die armen Güter! ▼CARAMELLO▲ Die armen Güter? (Tritt ganz nahe zu ihr) Und wenn ich eine schöne Verwalterin zur Seite hätte (macht die Geste des Stehlens) die mir verwalten hilft?! ▼ANNINA▲ Meinst du mich? ▼CARAMELLO▲ Freilich! Seien wir doch wieder gut! ▼ANNINA▲ Nein! Nr. 5 - Duett ▼CARAMELLO▲ Annina! ▼ANNINA▲ Caramello! ▼CARAMELLO▲ Du fliegst nicht in meinen Arm? ▼ANNINA▲ Ich fliegen? Nein, mein Lieber! ▼CARAMELLO▲ Einst liebtest du mich treu und warm! ▼ANNINA▲ Die Zeiten sind vorüber! ▼CARAMELLO▲ Und nicht ein Küsschen zum Empfang? Ist das die Liebe unermessen? ▼ANNINA▲ Du liessest Zeit dir gar zu lang, Da hab ich auf die Lieb' vergessen! Ach! Als meine Barke Glitt übers Meer, Da flogen zwei Schwalben Hinter mir her Und sangen leise Mir meine Weise Pellegrina rondinella! ▼CARAMELLO▲ Hör mich, Annina! ▼ANNINA▲ Rondineila pellegrina! Pellegrina rondinella! Dein Lied von Lieb' und Treue Hat einen falschen Ton, Du hast es mir gesungen, Doch als es kaum verklungen, War's auch vergessen schon! Pellegrina rondinella, Rondinella pellegrina! Lockrer Vogel Caramello, Nimmer traut dir Annina! ▼BEIDE▲ Peliegrina rondinella, Rondinella pellegrina! ▼CARAMELLO▲ Immer treu blieb ich Annina! ▼ANNINA▲ Nimmer trau ich dir! ▼CARAMELLO▲ Glaub, o glaub doch mir! Lass frei mich dir's gestehen, Dass ich fern von dir, Wie das so oft pflegt zu gehen, Manch schöne Frau gesehen, Doch keine so wie dich! ▼ANNINA▲ Pellegrina rondinella, Rondinella pellegrina! Lockrer Vogel Caramello, Nimmer traut dir Annina! ▼BEIDE▲ Pellegrina rondinella, Roridinella pellegrina! ▼CARAMELLO▲ Immer treu blieb ich Annina! ▼ANNINA▲ Nimmer trau ich dir! ▼CARAMELLO▲ Glaub, o glaub doch mir! (Komischer Tanz. Er will sie küssen, sie reisst sich los,macht lachend eine lange Nase und eilt links ab. ) (Caramello folgt ihr komisch resigniert, die Hände in den Hosentaschen) ELFTER AUFTRITT (Annina. Ciboletta. Caramello. Pappacoda.) ▼PAPPACODA▲ (kommt mit Ciboletta von rechts) Nein, nein, nein, es geht absolut nicht! Unmöglich! Mit zwei elenden Scudi in der Tasche kann ich kein Kostüm ausleihen! ▼CIBOLETTA▲ (weinerlich) Aber ich bringe dir einen alten Anzug meines Herrn! ▼PAPPACODA▲ Wenn auch, es geht nicht! Hier Makkaroni kochen … am Markuspiatz tanzen - das geht nicht! ▼CIBOLETTA▲ (weint komisch) Hihihihihi! ▼PAPPACODA▲ (weint auch) Hahahahaha! ▼CARAMELLO▲ (kommt mit Annina von links) Höre dir das Duett an! (zu Pappacoda) Was hat sie denn? Warum heult sie denn? ▼PAPPACODA▲ Sie will tanzen! ▼CARAMELLO▲ So lass sie tanzen! ▼PAPPACODA▲ Wir haben kein Geld! ▼CARAMELLO▲ Ich hab auch kein Geld und tanze doch! In der Früh' mache ich's so … (macht die Geste des Einseifens) …und abends mache ich's so … (macht einige Tanzschritte) Ich habe eine prächtige Idee! Mein Herzog gibt heute ein Maskenfest ▼ANNINA▲ (freudig) Und da gehen wir alle hin! (Stolziert wie im Ballsaal) ▼CARAMELLO▲ (spottet ihr nach) Und da gehen wir alle hin!" Habt ihr schon so etwas gesehen? So willst du zum Herzog gehen? (Zeigt auf ihr Netz) Du hast ja lauter Löcher! (Greift in die Tasche und zieht ein Paket Einladungskarten heraus) Also hört mich an! Ich soll diese Karten für die Fürstlichkeiten austragen, Aber auf eine oder zwei kommt es nicht an! Da hast du eine und du und du … (Verteilt die Karten) Überhaupt, was soll ich erst viel herumlaufen? Pappacoda, nimm die ganzen Karten und gib sie deinen Freunden! Für Maskenanzüge werde ich sorgen! ▼CIBOLETTA▲ Dafür muss ich ihm einen Kuss geben! (Zu Pappacoda) Du erlaubst schon! (Küsst Caramello) ▼PAPPACODA▲ Auch ich muss ihr einen Kuss geben. (zu Caramello) Du erlaubst schon! (Will zu Annina, Caramello stellt ihm das Bein vor) ▼ANNINA▲ Halt, küsst nicht zu früh! Ich bin leider verhindert! Ich muss noch heute nach Chioggia der Vater wartet! ▼CARAMELLO▲ Der Vater wartet! Lass ihn warten! Übrigens wenn sie nicht kann, werde ich mir halt eine andere Tänzerin suchen! ▼ANNINA▲ (heftig) Was hast du gesagt? ▼CARAMELLO▲ Dass ich mir eine andere Tänzerin suchen werde! ▼ANNINA▲ So? Nun geh ich grade mit! (Für sich) Ich kann von Murano in einer Stunde zurück sein! ▼CARAMELLO▲ Ich hab's ja gewusst! ▼ANNINA▲ (hebt ihren Rock und spreizt ein Bein vor) Unsereins hat doch auch Füsse! ▼PAPPACODA▲ Und was für Füsse! Nr. 6 - Quartett ▼ALLE VIER▲ Alle maskiert, alle maskiert Cospetto, wie amüsant das wird! In der Menge Buntem Gedränge Sich verstecken Und necken! Hier entweichen, Dort erreichen, Bald sich finden, Bald verschwinden! Alle maskiert, alle maskiert, Wo Spass und wo Tollheit und Lust regiert! Ganz ungeniert alle maskiert Cospetto, wie amüsant das wird! ▼ANNINA▲ Alles sehen ungesehen Kann man dort bequem! ▼CIBOLETTA▲ Auch kann man im Tanz sich drehen Und weiss nie mit wem! ▼CARAMELLO▲ Das Geplauder zu belauschen Unbemerkt und stumm! ▼PAPPACODA▲ Schlechte Witze auszutauschen Bald gescheit, bald dumm! ▼ALLE VIER▲ Alle maskiert, alle maskiert, Wo Spass, wo Tollheit und Lust regiert! Ganz ungeniert, alle maskiert Cospetto, wie amüsant das wird! ▼ANNINA▲ Wenn ihr Männer intrigiert habt Und euch schliesslich demaskiert habt, Sehen wir armen Frauen klar, Dass einer wie der andre war! ▼CARAMELLO▲ Und wir Männer, die den Frauen Gingen gläubig auf den Leim, Kommen endlich statt in Masken Nur mit langen Nasen heim. ▼PAPPACODA▲ Dass du dieses nicht begriffen, Zeigt der Ausdruck des Gesichts! ▼CIBOLETTA▲ Ich versteh nichts von den Kniffen, Tanzen will ich, weiter nichts! ▼DIE ÜBRIGEN▲ Tanzen will sie, weiter nichts! ▼ALLE VIER▲ Alle maskiert, alle maskiert Wo Spass, wo Tollheit und Lust regiert! Ganz ungeniert, alle maskiert! Cospetto, wie amüsant das wird! (dann tanzen alle vier nach rückwärts ab) ZWÖLFTER AUFTRITT (Herzog. Gefolge. Volk. Gondolieri.) ▼CENTURIO▲ (kommt gelaufen) Der Herzog! Der Herzog! Caramello, der Herzog! (Eilt in den Palast) (Der Herzog fährt in einer Gondel an; zwei Kavaliere sind ihm beim Aussteigen behilflich und fahren dann in der Gondel weiter) ▼DER HERZOG▲ (blickt auf seinen Palast und dann auf die ganze Umgebung) Endlich sehe ich dich wieder! Du Stadt der Liebe! Du Stadt der Freude! Mein herrliches Venedig! Nr. 6a - Auftrittslied des Herzogs Sei mir gegrüsst, du holdes Venezia! Ich stehe träumend da, dir so nah! Zur Liebe dich Natur erkor, In deinen Mauern wohnt das Glück! Schon mancher hier sein Herz verlor, Bekam dafür ein anderes zurück! Wir fliegen dir zu, wie Falter zum Licht, Zur Stadt, die uns allen Liebe verspricht! Mein Herz ruft dir zu O Königin du, Sei mir gegrüsst, du holdes Venezia! Ich stehe träumend da, dir so nah! Du holde Zauberin, Spielst mit den Herzen, So nimm sie hin! Die Schmerzen Sei'n dir verziehn! Keiner kann dir entfliehn! Die Menschen, sie flüstern dir zu, Du holdes Venezia, du! Du Wunder dort im Weltenraum, Sei mir gegrüsst, sei mir gegrüsst! (Ab in den Palast) DREIZEHNTER AUFTRITT (Herzog. Caramello. Die drei Senatoren) ▼CARAMELLO▲ (kommt aufgeregt gelaufen) Der Herzog! Wo ist der Herzog? (Er erblickt den wieder auftretenden Herzog und macht tiefe Bücklinge) ▼HERZOG▲ Nun, hast du Barbara gesprochen? ▼CARAMELLO▲ Nein, unmöglich der Mann ist zu Hause! Er geht ihr nicht von der Seite! Ein ekelhafter Kerl! (Delacqua, Barbaruccio und Festaccio sind aus dem Hause gekommen) Da kommt er ja! ▼DELACQUA▲ (bemerkt den Herzog, für sich) Zum Teufel! (Eilt zur Tür seines Hauses und sperrt sie ab) ▼CARAMELLO▲ (leise zum Herzog) Er hat die Tür versperrt! ▼HERZOG▲ (lachend) Ja, ich habe es gesehen! ▼DELACQUA▲ (sich verbeugend) Hoheit! ▼BARBARUCCIO▲ (ebenso) Hoheit! ▼TESTACCIO▲ (ebenso) Hoheit! ▼HERZOG▲ Ich begrüsse Venedigs Senat in seinen würdigsten Vertretern! Heute abend beim Feste hoffe ich die Herren zu sehen! ▼DELACQUA, BARBARUCCIO, TESTACCIO▲ Gewiss, gewiss, gewiss! ▼HERZOG▲ (betonend) Selbstverständlich erwarte ich Sie mit ihren Damen! ▼TESTACCIO▲ (leise zu Barbaruccio) Und der Senatsbeschluss? ▼BARBARUCCIO▲ (stotternd) Leider, Hoheit, ist meine Gattin verhindert ▼TESTACCIO▲ So wie die meine! ▼HERZOG▲ Und Signora Delacqua? ▼DELACQUA▲ (stotternd) Auch meine Gattin kann nicht kommen… sie ist bei einer sterbenskranken Tante die einmal sterben wird … in Treviso! ▼BARBARUCCIO▲ (einfältig) Sagtet Ihr nicht, in Murano? ▼DELACQUA ▲ (tritt Barbaruccio wütend auf den Fuss) Nein! Nein! Treviso! Ihr habt schlecht gehört! ▼CARAMELLO▲ (leise zum Herzog) Sie soll heute abend nach Murano in Sicherheit gebracht werden! Ich werde aber seinen Plan vereiteln! ▼HERZOG▲ Bravo! Bravo! (Zu Delacqua) Signora Delacqua ist also nicht in Venedig? ▼DELACQUA▲ (stotternd) Nein… Sie ist nicht inwendig… in Venedig! ▼HERZOG▲ (lachend) Also auf ein andermal, ihr Herren! Arrivederci! ▼CARAMELLO▲ (den Herzog kopierend) Arrivederci! ▼BARBARUCCIO▲ Eine kleine Interpellation, Hoheit! Der Posten Eures Verwalters ist neu zu besetzen ich konkurriere darum… ▼TESTACCIO▲ Ich ebenfalls! ▼DELACQUA▲ Ich ebenfalls! ▼BARBARUCCIO▲ Also dieser Posten. ▼HERZOG▲ (fällt ihm ins Wort). Ist noch nicht besetzt und wird demjenigen zuerkannt, der sich meine Gunst zu erringen weiss! Addio, Signori! (Ab in den Palast) ▼DELACQUA, BARBARUCCIO, TESTACCIO▲ Es lebe der Herzog! ▼CARAMELLO▲ (gravitätisch, den Herzog parodierend) Der Posten ist noch nicht besetzt und wird demjenigen zuerkannt, der sich meine Gunst zu erringen weiss! ▼DELACQUA▲ Frecher Schlingel! ▼CARAMELLO▲ (weitersprechend) … hat der Herzog gesagt! Meine Herren, dieser Posten ist noch frei! (Zeigt auf den Makkaroniofen, drückt Delacqua Makkaroni in die Hand und eilt dann in den Palast ab) ▼DELACQUA▲ (wirft ihm zornig die Makkaroni nach) Ich protestiere gegen eine solche Behandlung! (Barbaruccio und Testaccio gehen ab) VIERZEHNTER AUFTRITT (Barbara. Delacqua. Pappacoda) ▼DELACQUA▲ (zu Pappacoda, der rückwärts aufgetreten ist) Pappacoda, hast du gehört, was der Herzog gesagt hat? ▼PAPPACODA▲ (während er die Makkaroni aufhebt und in den Ofen wirft, ohne Interesse) Jawohl, er hat ja laut genug gesprochen! ▼DELACQUA▲ Er hat gesagt "Der Posten wird dem zuerkannt, der sich meine Gunst zu erwerben weiss!" ▼PAPPACODA▲ Ihre Gunst? ▼DELACQUA▲ Seine Gunst! Das bezieht sich auf den Herzog! Das ganze bezieht sich auf Barbara, meine Frau, bezieht sich auf das Fest! Verstehst du? ▼PAPPACODA▲ Nein, aber auf jeden Fall, es bezieht sich! ▼DELACQUA▲ Was mache ich denn nur? ▼PAPPACODA▲ Das weiss ich nicht - das geht mich auch nichts an! ▼DELACQUA▲ Der Herzog hat meine Frau nie gesehen … Wie wäre es, wenn ich ihm eine falsche Barbara vorstellen würde? ▼PAPPACODA▲ Eine Gemeinheit! ▼DELACQUA▲ (empört) Frecher Geselle, mach dass du weiterkommst! (Während Pappacoda seinen Makkaroniofen zusammenräumt und fortträgt) Ja, das ist eine famose Idee … aber erst die richtige Barbara in Sicherheit gebracht! (Ruft zum Balkon) Barbara! Barbara! Weibchen! (Barbara erscheint auf dem Balkon) ▼BARBARA▲ (mit gespielter Zärtlichkeit) Ja, mein geliebtes Männchen? ▼DELACQUA▲ (ebenso) Mein Schätzchen, nimm dein Reisetäschchen, dein Kapüzchen, nimm ein Lärvchen vor… ▼BARBARA▲ (betreten) Schon jetzt? Es ist doch noch Zeit! ▼DELACQUA▲ Du fährst doch gern nach Murano zu Tantchen ins Klösterchen? ▼BARBARA▲ (wie oben) Gewiss, gewiss! ▼DELACQUA▲ Recht so, mein Herzchen, beeile dich nur! Das Gondelchen wird gleich da sein! Leb wohl, mein Herzchen! (Eilt ab) ▼BARBARA▲ (blickt nervös suchend umher) Wo nur Annina bleibt? (Erblickt Annina hinter der Szene, ruft) Annina! Annina! FÜNFZEHNTER AUFTRITT (Annina. Barbara). ▼ANNINA▲ (kommt atemlos über die Brücke, trägt in einem Tuch einen Domino aus roter Seide) Ich komme ja schon! Ich lief bis zum Arsenal, wo Enrico eben seine Freunde zur Serenade für deinen verehrten Herrn Gemahl drillt! Einen Domino habe ich dir auch mitgebracht! (Zeigt den Domino) Rot die Farbe der Liebe! Ist die Luft rein? ▼BARBARA▲ Ja, komm rasch! ▼ANNINA▲ (will in das Haus) Es ist ja zugesperrt! ▼BARBARA▲ Warte… da hast du das Schlüsselchen! (Wirft einen sehr grossen Schlüssel vom Balkon herab) Jetzt komm nur rasch! (Verschwindet) ▼ANNINA▲ Ich komme schon! (Sperrt das Haustor auf und eilt ab) SECHZEHNTER AUFTRITT (Caramello. Herzog) ▼HERZOG▲ (hat einen grossen Mantel umgeworfen, kommt lachend mit Caramello) Deine Idee ist ausgezeichnet! Und bist du des Gondoliere sicher? ▼CARAMELLO▲ (in einem gestreiften Mantel, mit einem grossen Schlapphut) Ich bestach ihn mit zehn Zechinen! ▼HERZOG▲ Zehn Zechinen? Ist das nicht zu wenig? ▼CARAMELLO▲ Ich habe ihm so nur acht gegeben! In der Gondel, welche Deiacqua mietet, in der die schöne Barbara entführt werden soll, werde also ich den Gondoliere spielen. ▼HERZOG▲ Ausgezeichnet! ▼CARAMELLO▲ Natürlich werde ich Signora Barbara in den Kanälen nur etwas spazieren führen, um sie schliesslich von der Wasserseite aus in den Palast Eurer Hoheit zu bringen. ▼HERZOG▲ (reibt sich vergnügt die Hände) Famos! Wenn sie so schön ist, wie sie im vergangenen Jahr geistreich war als Maske, so ist dein Glück gemacht! Nun ans Werk! (Caramello will ab) Halt! Wie wird Signora Barbara deine Gondel erkennen? ▼CARAMELLO▲ Das alte Lied (singend) Komm in die Gondel, mein Liebchen! O steige nur ein das ist das verabredete Zeichen! ▼HERZOG▲ Gut! Gut! Jetzt mach, dass du fortkommst! (Caramello geht ab) SIEBZEHNTER AUFTRITT Nr. 7 - Finale (Der Herzog. Dann Barbara und Annina. Später Pappacoda und Ciboletta) ▼HERZOG▲ (allein) Hier ward es still Benützen will Ich diesen Augenblick Ich locke sie mit Melodie, Vielleicht lacht mir das Glück! Der Mond hat schwere Klag' erhoben Und vor Gericht es kundgemacht Er will nicht länger stehn da droben Du hast ihn um den Glanz gebracht! Als er die Sterne jüngst gezählt, Hat's an der vollen Zahl gefehlt! Ja, zwei der schönsten nahmst du fort, Es sind die beiden Augen dort! (Annina und Barbara erscheinen am Balkon; der Herzog versteckt sich. Herzog für sich) Dort regt sich's schon Auf dem Balkon! ▼BARBARA▲ (leise zu Annina) Den Domino gib mir! (Annina gibt ihr den roten Domino) ▼HERZOG▲ Bei meiner Treu, Das scheinen zwei! ▼ANNINA▲ (leise) Nur schnell, bald ist er hier! ▼BARBARA▲ (ebenso) Horch! Wer schleicht da herum? ▼HERZOG▲ (zum Balkon) Pst! Pst! Pst! Pst! ▼ANNINA▲ (leise) Einerlei, wir bleiben stumm, Bis aus der Gondel das Lied erklingt! ▼HERZOG▲ Sie zaudert, doch List bald den Sieg erringt! Sei mir willkommen Du holde Nacht! Zum Herzenstehlen Wie gemacht! Bin zwar kein Räuber, Bin kein Dieb, Zum Herzenstehlen Treibt mich die Lieb'! (Pappacoda und Ciboletta kommen von rückwärts, tragen zwei Bündel) ▼ANNINA, BARBARA▲ Schon rückt sie näher, Die holde Nacht! Unser Beginnen Weckt nicht Verdacht! ▼ANNINA▲ Ich lass entführen mich, Ihr zulieb! Ihrer indessen harrt schon ein Dieb! ▼BARBARA▲ Sie lässt entführen sich! Mir zulieb harrt schon ein Dieb! ▼PAPPACODA▲ Schon rückt sie näher, Die holde Nacht, Drum auf mein Zeichen Habe wohl acht! ▼CIBOLETTA▲ Komm, Pappacoda, Du Herzensdieb, Ich spitz die Ohren, Dein Zeichen gib! ▼PAPPACODA▲ Hast du mir ein Kostüm gebracht? Für unsre heutige Faschingsnacht? ▼CIBOLETTA▲ Von meinem Herren brachte ich Dies alte Staatskleid mit für dich! ▼HERZOG▲ Mit Vorsicht jetzt hinausgeblickt, Ob uns das Abenteuer glückt! ▼ANNINA, BARBARA, PAPPACODA, CIBOLETTA, HERZOG▲ Mit Vorsicht jetzt hinausgeblickt, Ob uns das Abenteuer glückt! (Alle ziehen sich zurück. Delacqua eilt von links über die Szene zu seinem Hause, schliesst auf und verschwindet darin) ▼CARAMELLO▲ (hinter der Szene) Hoaho! Hoaho! ▼HERZOG▲ 's ist Caramello Als Gondolier! Ich hör sein Singen Schon in der Näh'! (Zieht sich wieder zurück) ACHTZEHNTER AUFTRITT (Caramello) ▼CARAMELLO▲ (fährt in einer Gondel ans Ufer, steigt aus und singt, dem Balkon zugewandt) Komm in die Gondel, mein Liebchen! O steige nur ein, Allzu lang schon fahr ich trauernd so ganz allein! Hab ich an Bord dich, dann stosse ich freudig vom Land, Führe eilig dich hinüber zum schönen Strand, Der dort lockend winkt, Fern im Mondlicht blinkt; Wo uns deckt Dunkel der Nacht, Wo kein Späherauge wacht! Dort sollst du mir sagen Ein süsses beglückendes Wort! Sehnsüchtig Klagen Findet Erhörung dort! Hoaho! Hoaho! NEUNZEHNTER AUFTRITT (Delacqua. Annina. Caramello. Herzog) (Delacqua, mit einer grossen brennenden Laterne in der Hand, führt die sorgsam verhüllte Annina, die er für seine Frau hält, aus dem Haus) ▼DELACQUA▲ Komm nur, liebes Kind! ▼ANNINA▲ Mir ist so bang! (Der Herzog tritt aus dem Dunkel und beobachtet genau den Vorgang; dann zieht er sich aufs neue zurück) ▼DELACQUA▲ Nach Murano, liebes Kind, Trägt die Gondel dich geschwind; Steig nur ein, lebe wohl, Bis von dort ich dich hol! (Er führt Annina zu dem an der Gondel harrenden Caramello. Im selben Augenblick stürzen Ciboletta und Pappacoda zu Delacqua, packen ihn von beiden Seiten und drängen ihn tanzend nach vorne) ZWANZIGSTER AUFTRITT (Vorige. Pappacoda. Ciboletta) ▼PAPPACODA▲ Messer Delacqua! ▼CIBOLETTA▲ Messer Delacqua! ▼PAPPACODA▲ Was soll das heissen? ▼CIBOLETTA▲ Jetzt Euch entfernen? ▼PAPPACODA▲ Seht sie dort kommen… ▼CIBOLETTA▲ Mit den Laternen ▼PAPPACODA▲ Die Serenade… ▼CIBOLETTA▲ Euch zu Ehren! ▼PAPPACODA▲ 's wär' doch schade ▼CIBOLETTA▲ Sie nicht zu hören. ▼PAPPACODA, CIBOLETTA▲ (drängen ihn zu seiner Tür) Hinein! Hinein! Ihr könnt Euch freun! ▼DELACQUA▲ (zu Annina) Leb wohl, es muss sein! (Annina winkt ihm stumm) Du sagst gar kein Wort? (Will zu ihr) ▼PAPPACODA, CIBOLETTA▲ (halten ihn fest). Sie kommen schon dort! ▼DELACQUA▲ Wohlan denn, hinein! (Ab) ▼PAPPACODA, CIBOLETTA▲ Hinein! Hinein! Ihr könnt Euch freun! ▼HERZOG▲ Hinein! Hinein! Du kannst dich freun! Bald soll sie bei mir In Sicherheit sein! (Verschwindet im Palast) ▼CARAMELLO▲ (fährt mit Annina fort). Hoaho! Hoaho! EINUNDZWANZIGSTER AUFTRITT (Vorige, ohne Caramello und Annina. Dann Enrico. Matrosen. Schiffsjungen. Volk. Zuletzt Barbara) (Matrosen und Schiffsjungen, von Enrico geführt, kommen von rechts rückwärts in einem Zuge tanzend vor Delacquas Haus und stellen sich dem Balkon gegenüber. Die Schiffsjungen haben bunte Laternen, die Matrosen haben Mandolinen usw. Von allen Seiten drängt sich Volk hinzu.) ▼VOLK▲ Schnell zur Serenade! CHOR der MATROSEN und SCHIFFSJUNGEN Du, den wir hochverehren, Bist morgen sechzig Jahr'! Du wurdest grau in Ehren Du seltnes Exemplar! Oft konnt'st du Ruhm dir holen, Und hast es nicht getan; Dass Herzen du gestohlen, Man nicht behaupten kann! Dies Lied sei dir empfohlen, Hab die Gnad' und hör es an! 1 Mit der Würde, die dir eigen, Hüllst du weise dich in Schweigen; Andre schwatzen, du bleibst stumm da, O Delacqua qua qua qua qua! Wenn die andern debattieren, Opponieren, sich blamieren, Sagst du gar nichts oder nickst "Ja!' O Delacqua qua qua qua qua! Deine grössten Gedanken, Du hältst sie in Schranken, In sicherem Verschluss, Du bist ein Pfiffikus! Solche Perlen des Geistes Sind kostbar, du weisst es, Du trägst sie versteckt, Wo sie kein Mensch entdeckt! Vivat! (Delacqua am Balkon seines Hauses, verneigt sich, ringt nach Worten) 2. Güt'ger Himmel, sei uns gnädig, In dem Rate von Venedig Lass ihn sitzen noch recht lang da, Den Delacqua qua qua qua qua! Was die Rechte sich wohl dachte, Was die Linke sich wohl dünke, Selbst das Zentrum geht ihm nicht nah, Dem Delacqua quaqua quaqua! Wie im Rat du gesessen, Kann niemand vergessen, Der je dich dort sah, Heil Delacqua qua qua! Drum bald lauter, bald leiser Ertönt's, bis wir heiser, Bald fern und bald nah Heil Delacqua qua qua! Vivat! DELACQUA (gerührt) Signori, Ihre Huldigung ehrt mich wie schade, dass meine Frau nicht zu Hause ist! Tausend Dank! (Windet sein Taschentuch aus, wovon Pappacoda, der unter dem Balkon steht, ganz nass wird; dann ab ins Haus) (Barbara, im roten Domino, ist inzwischen aus der Haustür getreten, wird von Enrico begrüsst und, von Laternenträgern gedeckt, durch den Schwibbogen fortgeführt.) CHOR Herrlicher Spass! Er ist ganz enchantiert! Eilet, dass den Moment ihr nicht verliert Schnell, macht euch fort, noch eh' er die Sache spürt! CARAMELLO (hinter der Szene) Hoaho! Hoaho! CHOR Nur stille und lauschet! Die Gondel, sie rauschet, Es tönet der Gesang! CARAMELLO (wie oben) Kaum dass mein Liebchen Die schaukelnde Gondel entführt, Hat auch bald sich's umfangen vom Schlaf gespürt! Schwankende Wogen, sie lullen leise dich ein Und mein Lied klingt dir süss in den Traum hinein! Hoaho! Hoaho! CHOR (hat sich zum Ufer gewendet) Aus den Gondeln holde Sänge, Von Balkonen Liebeslieder! Herzbestrickend hallt es wider, Übet Zaubermacht! Kosen und Lauschen Bei flüsterndem Rauschen In Mondstrahles Pracht Das ist Venedigs Nacht! (Bei den letzten Takten hat sich der Chor ganz leise zurückgezogen. Die Bühne bleibt einen Augenblick leer. Das Licht des eben aufgegangenen Monds beleuchtet die Szene. Caramello fährt, mit der schlafenden Annina in der Gondel, vorbei und sieht sich lachend nach dem Hause Delacquas um.) (Der Vorhang fällt langsam) Ouvertüre ERSTER AKT Platz am Canal grande mit Blick auf die Dogana (Santa Maria della Salute) und die Insel San Giorgio. Rechts vorne das in romanischem Stil gehaltene Haus Delacquas, dahinter, unmittelbar am Kanal, ein zweites Haus. Links vorne ein torartiger Schwibbogen; an diesen anschliessend der rückwärtige Teil des Palazzo Urbino (in maurischem Stil). Es wird angenommen, dass die Vorderfronten des Palazzo und des Hauses zur Rechten gegen den Kanal zu liegen, so dass auf dem Platz nur die Rückseiten der Gebäude sichtbar sind. Links, hart an dem Schwibbogen, steht der primitive Stand des Pappacoda ein kleines, zerlumptes Zelt, darunter der mit Kohlenfeuer geschürte Makkaronikessel; daneben ein kleines Tischchen, auf dem ineinandergeschichtete Schüsseln liegen. Im Kanal sieht man manchmal eine Gondel vorbeifahren. Rechts am Ufer liegt eine Barke.ERSTER AUFTRITT Peppino, Volk, Schiffer, Orientalen, Mönche, Gondolieri, Soldaten, Matrosen, Händler aller Art. Dann Pappacoda, zuletzt Annina.Wenn der Vorhang aufgeht, herrscht reges Volksleben. Es ist Feierabend. Über der Szene liegt gelblichrotes Licht, wie es der Dämmerung vorangeht. Am Ufer des Kanals legt eine Gondel an, welcher eine Dame entsteigt, die Einkäufe macht und dann weiterfährt. Aus der Barke, die am Ufer liegt, wird Holz geladen. Um Pappacodas Stand stehen und sitzen einige zerlumpte Gesellen, die Makkaroni essen. Peppino, ein kleiner, schmieriger Junge, bedient sie. Der heiter auftretende Pappacoda ist ein junger Neapolitaner in seinem Äusseren halb Lazzaroni, halb Koch; er hat krauses Haar, braunen Teint, trägt Ohrringe und um den Hals ein Amulett, ist sehr geschwätzig und gestikuliert aufs lebhafteste.Nr. 1 - Introduktion ALLGEMEINER CHORWenn vom Lido sacht Wieder Kühlung weht,Wenn der Sonne Macht Schon zur Neige geht,Dann strömet die Menge In buntem Gedränge Durch Plätze und Strassen,Kanäle und Gassen; Die Ufer, die Brücken Gefüllt zum Erdrücken; Ein Hasten, ein Laufen Zum Kaufen, Verkaufen! In zahllosen Weisen Hört Waren man preisen! STIMMEN DER VERKÄUFER(durcheinander) FISCHWEIBPesci, pesci freschi! BLUMENMÄDCHENQua la bella pianta! OBSTVERKÄUFERRosse, rosse le angurie! WASSERTRÄGERAcqua, acqua dolce! BOHNENHÄNDLERFavetta, favetta! TOPFENHÄNDLERINPuina, puina! ALLGEMEINER CHORWelch ein Leben, welch Regen,Welch munteres Bewegen! Aus Gondeln die Lieder! Vom Ufer hallt's wider In jubelnden Sängen,In schmetternden Klängen Tönt es Heil dir, heil Venezia! Heil dir, Königin der Adria! PAPPACODASignori, prego, hört, Was Pappacoda wert! Ihr habt wohl manches Schöne hier,Doch ohne mich, was wäret ihr?! CHORWas sagt er? O hört doch! Kommet heran! Hört den Neapolitaner an! PAPPACODAKommet heran, hört mich an! 1 Ihr habet euren Markuspiatz,Daneben die Piazzetta,Die Rialtobriicke dann,Die Merceria, die Loggetta! Ihr habt des Dogen Prachtpalast,Den schlanken Campanile,Der Kanäle süssen Duft,Und habt der Riva Abendkühle. Nur eines hat gefehlt noch Bisher euch immer hier Ein echter Makkaronikodi Den habt ihr nun in mir, ja hier in mir! Pappacoda in Person Hat nach Venedig sich gewandt,Erzeugt für euch die Makkaron' Mit seiner kunstgeübten Hand! Tanzend Tia, tia, tia, tia! Drum sei glücklich, sei selig, Venezia! Pappacoda, Pappacoda, Pappacoda ist da! CHORebensoSei glücklich, sei selig, Venezia! Pappacoda, Pappacoda, Pappacoda ist da! PAPPACODA2 Preis ihm, der diese Welt So trefflich schuf nach allen Seiten,Er schuf Erd' und Himmelszelt,Schuf Wolken, die vorübergleiten,Die Vögel, das Insektenheer,Den Walfisch, die Harpune,Schuf auch diese Stadt im Meer Und schuf die sandige Lagune! Schuf Sonnenschein und Mondlicht Und schuf zuletzt auch mich! Nur Makkaroni schuf er nicht,Denn diese schaff nur ich! Die schaff nur ich! Pappacoda in Person Hat nach Venedig sich gewandt,Erzeugt für euch die Makkaron' Mit seiner kunstgeübten Hand! Tanzend Tia, tia, tia, tia! Drum sei glücklich, sei selig, Venezia,Pappacoda, Pappacoda, Pappacoda ist da! CHORebensoSei glücklich, sei selig, Venezia! Pappacoda, Pappacoda, Pappacoda ist da! ZWEITER AUFTRITT Vorige. Enrico PiselliPAPPACODAausrufendMaccheroni, Maccheroni di Napoli! Maccheroni con sugo! Einen Denar die Schüssel! Makkaroni, so lang wie der Canal grande, mit soviel Käse wie Sand am Lido! Makkaroni, Signori, Makkaroni!Einige Personen treten an den StandENRICOder, in einen Mantel gehüllt, schon vorher geheimnisvoll von rechts auftrat und das Haus Delacquas fixierte, halblaut. Pappacoda! StärkerPappacoda! PAPPACODAOh, Signor Piselli! Stürzt zu ihm.Befehlen? ENRICOMein Onkel zuhause? PAPPACODASignor Delacqua? Nein. Der Senat hat heute Sitzung. Der Onkel sitzt mit. ENRICOWirklich? Dann will ich meine Tante besuchen! Will ins HausPAPPACODAMan soll nie jemand besuchen, der nicht zuhause ist! Signora Delacqua ist mit Ciboletta zur Vesper nach San Marco. ENRICOWie unangenehm! Pappacoda, kannst du schweigen? PAPPACODAOh, Signor, eher schwatzt der Löwenrachen vor dem Dogenpalast als ich! ENRICONun denn, nimm diesen Scudo! PAPPACODAEin Scudo?! Das ist gut, oh! Welche Schandtat soll ich begehen für diese Riesensumme? ENRICOLass meiner Tante ein Briefchen zukommen! PAPPACODASonst nichts? ENRICONein. Aber mein Onkel darf nichts davon wissen - du begreifst? PAPPACODAVollkommen! ENRICOMorgen ist Delacquas Geburtstag, es betrifft - eine Überraschung! PAPPACODAFür den Onkel? Verstehe vollkommen. Eine Überraschung! ENRICOSage Signora Barbara, für heute abend bliebe es bei neun Uhr! PAPPACODAder nicht verstehtAha! Für heute abend bleibt es bei… ENRICOungeduldigNeun Uhr! Ich verlasse mich auf dich, Pappacoda! Und zu keinem Menschen ein Wort! PAPPACODAZu keinem Menschen ein Wort!Enrico geht langsam nach rechts abALLEzu Pappacoda, der tiefe Bücklinge macht. Was hat er denn? Was machst du denn? PAPPACODAIch freue mich! Ich bin gerührt! Wenn man sieht, wie liebevoll dieser junge Neffe mit seiner jungen Tante eine Überraschung plant für den zuwideren Onkel für neun Uhr am Vorabend seines Geburtstags! Das geht einem förmlich zu Herzen! Braver Jüngling! Charmante Tante! Mit der Geste des GehörntwerdensBeneidenswerter Onkel! Feine Familie! DRITTER AUFTRITT Vorige. AnninaAnnina, ein Fischermädchen, geschmückt mit Korallen und Muscheln aller Art, ein mit Frutti di mare gefülltes Netz über der Schulter tragend, entsteigt einer rückwärts anlegenden BarkeNr. 2 - Auftrittslied Anninas, mit Chor ALLESeht, o seht! ANNINAFrutti di mare! Frutti di mare! Kommt und kauft Frischeste Ware! ALLESeht, Annina legt dort an,Die immer, wenn sie Fische bringt,Uns neue Lieder singt! Stille, stille, hört sie an! ANNINAnach vorne kommend1 Ich kam von Chioggia Zu euch übers Meer Und brachte die Barke Mit Fischen da her! Heut biet ich euch Austern,So saftig und frisch,Crevetten und Muscheln,Das Feinste zu Tisch! Frutti di mare! Frutti di mare! Kommt und kauft Frischeste Ware! ALLEKauft, kauft! ANNINA2 Das Fischlein im Netze Kann nicht mehr heraus,Die Auster verkriecht sich Und schliesset ihr Haus. Die Fische, die fängt man,Die Fische sind stumm,Die Auster, die schluckt man,Die Auster ist dumm! Frutti di mare! Frutti di mare! Kommt und kauft Frischeste Ware! ALLEKauft, kauft!Annina legt ihr Netz und einen Korb voll Austern auf die Bank vor Delacquas HausPAPPACODAAh, schöne Annina! Also Frutti di mare? ANNINAJa! Signor Pappacoda, wollt Ihr ein paar Austern schlürfen? PAPPACODAAus Eurer Hand mit Haut und Haaren! ANNINAöffnet gewandt mit einem vom Gürtel herab hängenden Messer einige AusternAlso, da habt Ihr! PAPPACODAessendOh, delikat! Aber apropos Haare! Ich errate, was Euch herführt! Ihr seid wegen Caramello da, dem Leibbarbier des Herzogs von Urbino, der heute mit seinem Herrn hier ankommt. Da steht der Palast des Herzogs! Deutet auf den Palazzo UrbinoANNINAIhr irrt Euch, Pappacoda ich bringe Barbara Delacqua, meiner Milchschwester, Fische! Von dem Leibbarbier will ich nichts wissen. PAPPACODAWie? So sprecht Ihr von Caramello, der Euch verehrt anbetet? ANNINAEin Tunichtgut ist er… ein Ungeheuer ein …ein… PAPPACODAAlso, mit einem Wort, Ihr liebt ihn noch immer! ANNINAAch, sprecht mir nicht mehr von ihm! Sagt mir lieber, wie Ihr mit Ciboletta steht, der hübschen Zofe von Signora Delacqua? PAPPACODApresst ihre Hand auf sein HerzSpürt Ihr, wie es da klopft, wenn ich diesen Balkon betrachte? Blickt auf Delacquas BalkonWisst Ihr, was dieses Klopfen bedeutet, wenn ich zu diesem Balkon hinaufblicke? Habt Ihr eine Ahnung, was dieser Klopfbalkon mir… ANNINAhat nach links geblicktStill! Da kommt ihre Herrin! VIERTER AUFTRITT Vorige. Barbara Delacqua. ANNINAeilt auf Barbara, die von links kommt, zuBarbara! BARBARAAnnina! Ach, wie schön von dir, dass du gekommen bist! PAPPACODAmit einem KratzfussMeinen Respekt, Signora! BARBARAGrüss Euch, Pappacoda! Geht an ihm vorbei, will zu AnninaPAPPACODAräuspert sich, dann leise zu BarbaraSignora Barbara, auf ein Wort! Barbara bleibt stehenSignor Enrico Piselli … BARBARAschnellMein Neffe? Was ist's mit ihm? PAPPACODA… gab mir diesen Brief für seine schöne Tante. BARBARAGebt her! Liest verstohlen den BriefPAPPACODAironischEr meinte, es handle sich um eine Überraschung für hochdero Gemahl. BARBARAverwirrtJa, ja, in der Tat … eine Überraschung… zu Delacquas Geburtstag! PAPPACODAlauterUnd es bliebe, wie verabredet, bei heute abend, punkt neun Uhr! BARBARAPst! Schreit doch nicht so! leiseEs handelt sich doch um eine Überraschung! PAPPACODAJa, richtig, um eine Uberraschung! ANNINANun, Barbara! BARBARAGleich, gleich! Will zu ihr, bleibt stehenPappacoda! Sagt Ciboletta, sie solle mir melden, wenn mein Mann aus der Sitzung heimkommt! Für Eure Botschaft besten Dank. Da, nehmt und schweigt! Gibt ihm ein GeldstückJetzt komm, Annina, ich habe eine dringende Bitte an dich! Addio, Pappacoda! Mit Annina abPAPPACODAAddio, Signora, addio! Zwei Scudi! Einer von dem Neffen, einer von der Tante, Jetzt fehlt nur noch einer von dem zuwideren Onkel! Doch, wo steckt Ciboletta? RuftCiboletta! FÜNFTER AUFTRITT Vorige. Ciboletta. CIBOLETTAhinter der SzeneIch komme schon! Sie tritt nach rückwärts gehend auf und ruft, heftig gestikulierend, in die Kulisse zurückAddio, addio, Giovannina! Auf morgen! Hoppla! Sie stösst an Peppino, der eben mit einer Schüssel Makkaroni hantiert, stolpert, fällt mit der Schüssel zugleich zu Boden, bleibt sitzen und macht ein dummes GesichtBin schon da! PAPPACODAhilft ihr aufWo warst du denn, mein Dummerl? CIBOLETTAIn der Vesper! PAPPACODAHast du gebetet, dass du ein recht gescheites Mädel wirst? CIBOLETTAMein Gott, bei mir hilft ja doch nichts! PAPPACODAAber was hast du denn in der Kirche gemacht, wenn du nicht gebetet hast? CIBOLETTAIch hab recht bitterlich geweint weil ich in diesem Karneval noch nicht ein einziges Mal getanzt habe! PAPPACODAGeweint hast du? Geweint wegen Tanzen? Und so was liebt ein Mann wie ich! CIBOLETTAJa liebst du mich denn wirklich? PAPPACODAFreilich liebe ich dich - und du - liebst du mich? CIBOLETTALieben? Was ist denn das? PAPPACODANun, wenn die da … den da … so recht von Herzen … na, du verstehst ja! Ciboletta schüttelt verneinend den Kopf; er spricht mit komischen Gesten weiterAlso wenn der da … die da… so recht innig, leidenschaftlich … drückt sie an sichverstehst du? CIBOLETTAnickt. Mhm! Aber wenn die da … den da … und der da … die da … liebt, so meine ich, sollten die da und der da ein Paar werden und - heiraten! PAPPACODAHeiraten? CIBOLETTAFreilich! PAPPACODAAlso gut, wir heiraten, sobald ich den Platz als Herrschaftskoch habe, den ich noch immer vergebens suche. Aber sind wir einmal Mann und Frau, dann nimm dir nicht etwa ein Beispiel an deiner Herrin, die ihren Mann mit seinem Neffen betrügt! CIBOLETTAJa, hast du denn einen Neffen? PAPPACODANein! CIBOLETTAIch auch nicht. Mit wem soll ich dich dann betrügen? PAPPACODAzum PublikumGott, ist die dumm! CIBOLETTAWenn ich so dumm bin - weshalb willst du mich denn dann heiraten? PAPPACODAEben deshalb! Eben deshalb! CIBOLETTAWas? Nur deshalb? Ich hab fein noch andere Sachen, die mich begehrenswert machen! PAPPACODAdrückt sie an sichDas glaub ich - und was für Sachen du hast! CIBOLETTAreisst sich losLass mich, zwischen uns ist es aus! PAPPACODAAber Ciboletta! CIBOLETTAIch lass mir nicht immer sagen, dass ich dumm bin! PAPPACODAAber Ciboletta! CIBOLETTAschreiend. Schluss! PAPPACODAAber Cibo… CIBOLETTASchluss! PAPPACODAAber Ci… Nr. 3 - Duett CIBOLETTAHeiraten, ja, das würd' mich freun, Heiraten soll sehr lustig sein! PAPPACODANur wenn man eine Stellung hat! Von Lieb' allein wird man nicht satt! Und kurz - es geht noch nicht! CIBOLETTAWarum? PAPPACODAWarum? Die Frag' ist zu dumm! CIBOLETTAbeleidigtZu dumm? Zu dumm? PAPPACODAZu dumm! Zu dumm! CIBOLETTANun denn, du kluger Mann, So hör mich einmal an! PAPPACODAgesprochenWas wird da herauskommen? CIBOLETTA's ist wahr, ich bin nicht allzu klug,Doch wär' ich, sollt' ich denken,Als deine Frau schon klug genug,Ich werde dir nichts schenken! Wir beide gäben wohl ein Paar,Ich nähm' dich mit Vergnügen Doch willst du nicht nun denn, fürwahr,So werd ich mich drein fügen Und bald 'nen andern kriegen! Ja ja! Da sorg ich mich nicht drum! Ziehst du mich gar zu lang herum,So mach ich kurz "Linksum"! Halt mich nur nicht für gar so dumm! PAPPACODASei nur nicht bös gleich drum Ich seh, du bist nicht gar so dumm,Bist weder dumm noch stumm,Doch nimm nur nicht gleich alles krumm! CIBOLETTADu bist ein Mann, bist sehr gescheit Und willst mir imponieren; Doch lass ich mich nur kurze Zeit So bei der Nase führen. Die Mutter hat mich's schon gelehrt "Trau keinem! Du wirst betrogen! Denn was ein Mann dir zehnmal schwört,Ist elfmal schon erlogen!" Dies Wort ist wohl erwogen! Drum frag ich jetzt Warum Ziehst du so lange mich herum? Blieb' ferner ich noch stumm,Da wär' ich wirklich gar zu dumm! PAPPACODASei nur nicht bös gleich drum Ich seh, du bist nicht gar so dumm,Bist weder dumm noch stumm,Doch nimm nur nicht gleich alles krumm! Beide tanzen nach rechts abSECHSTER AUFTRITT Delacqua, Testaccio, Barbarucciodrei gleich gekleidete, komisch wirkende ältere Männer,Volk im HintergrundBARBARUCCIOPuh, das war eine stürmische Sitzung heute! DELACQUAEure Rede gegen den Herzog von Urbino enthielt manches Wahre! BARBARUCCIOim RednertonIch opponiere gegen jeden feierlichen Empfang des Herzogs, rief ich, "wir sind Republikaner und keine Tyrannenknechte!" TESTACCIODer Herzog von Urbino ist gar kein Tyrann! Er ist ein lebenslustiger Herr, der alljährlich zum Karneval nach Venedig kommt und enorm viel Geld sitzen lässt. DELACQUAViel Geld aber auch ebenso viele betrogene Weiber! BARBARUCCIOEr hat uns Räte mit unseren Frauen zu einem Feste geladen, das er heute gibt! Ich habe den Beschluss durchgesetzt, dass unsere Frauen dies Fest nicht besuchen werden! Dass ich nicht gehe, versteht sich von selbst, denn ich sitze links - noch linkser als links! Setzt sich linksTESTACCIOUnd ich gehe zum Fest! Denn ich sitze rechts noch rechtser als rechts! Setzt sich rechtsBARBARUCCIOZu DelacquaUnd Ihr? DELACQUAIch lasse mich sehen, begrüsse den Herzog und verlasse das Lokal! BARBARUCCIOAber Ihr wisst doch, dass der Herzog Eurem jungen Weibe im vorigen Karneval auf Schritt und Tritt nachstellte? DELACQUAEr hat mein Weib nie gesehen, sie war maskiert! BEIDEOh! DELACQUAMeine Frau wird heute durch einen sicheren Gondoliere zu meiner Base, der Abtissin, gebracht. In einer halben Stunde führt sie Francesco nach Murano hinüber. Dort wird Barbara vor den tollen Streichen des Herzogs in Sicherheit sein! TESTACCIOGuter Gedanke! BARBARUCCIOIch an Eurer Stelle ginge nicht zum Feste! DELACQUAWarum nicht? Der Herzog hat im Venezianischen reiche Besitzungen; sein Verwalter ist kürzlich gestorben; Der Posten soll neu besetzt werden; ich will mich darum bewerben. BEIDEerstaunt. Ihr? DELACQUADie Stelle trägt jährlich dreitausend Zechinen! BEIDEerstauntDreitausend Zechinen? DELACQUAIch bin kein reicher Mann und… TESTACCIOHm, wenn es so ist, werde ich ebenfalls um den Posten konkurrieren! DELACQUA, BARBARUCCIOIhr? TESTACCIOAuch ich bin kein reicher Mann und… BARBARUCCIOHm, ich füge mich als überstimmt der Majorität und werde auch auf den Ball gehen. DELACQUA, TESTACCIOIhr? BARBARUCCIOUm den Herzog wegen des Postens zu interpellieren! DELACQUAheftigOh, Ihr Wetterfahnen! TESTACCIOheftigUnd dieser Mann schreit fortwährend gegen Korruption! BARBARUCCIOheftig zu beidenWetterfahnen? Korruption? Was wollt Ihr damit sagen? Ich rufe zur Ordnung! Ich interpelliere Euch! Ich sitze links! TESTACCIOschreiendIch sitze rechts! DELACQUAschreiendUnd ich im Zentrum! Ich sage also Friede! Friede! Trinkt ein Glas Wein bei mir! Wir werden ja sehen, wer von uns die Verwalterstelle davonträgt! Alle drei gehen in Delacquas HausSIEBENTER AUFTRITT Volk. Centurio. Balbi. Diener. Dann Caramello. Gondolieri.CENTURIOein Page, tritt mit Balbi und den anderen Dienern aus dem Palazzo UrbinoSchnell, schnell, ihr Leute, bald wird der Herzog hier sein! Hisst die Flaggen! Rollt diesen Teppich hier auf! Die Diener rollen einen Laufteppich vom Palast zum Kanal. Centurio blickt nach rechts rückwärtsDa kommt schon eine Gondel mit Caramello, des Herzogs Leibbarbier! Da ist der Herzog auch nicht weit!Caramello fährt in einer Gondel an, steigt ausNr. 4 - Auftrittslied Carame!Ios CHOREvviva, Caramello! Des Herzogs Barbier! Er ist es, er ist es! Er kommt als Kurier! CARAMELLOist ausgestiegen; mit karrikierter Würde sich in die Brust werfendWillkommen, alte Freunde! Gegrüsst seid alle mir! Ja, staunet nur, betrachtet Mich wie ein Wundertier! In hoher Ehrenstellung Seht ihr mich Wieder hier! Ich bin zwar nicht der Herzog,Doch bin ich sein Barbier! CHOREvviva, Caramello! Des Herzogs Barbier! CARAMELLODer Herzog von Urbino Ich sag's Euch con sordino Er liebt die schönen Fraun,Hat manche kleine Schwächen Ich weiss davon zu sprechen,Ich hab ja sein Vertraun! Ich leb dort wie im Himmel,Er nennt mich "Tölpel! Lümmel!" Das ist so seine Art! Doch mir wird alles möglich,Ich gehe ja tagtäglich Dem Herzog um den Bart! Mit der Geste des EinseifensEr liebt den Scherz, das Lachen,Er liebt die Pracht, den Glanz Und andre gute Sachen,Liebt Wein, Gesang und Tanz! Und alle diese Dinge Studiert' ich fleissig drum! Die Müh' war nicht geringe,Doch bracht' es mich nicht um! Ich mag mich selbst nicht loben,Doch geh ich gleich euch Proben Von ein'gem, was ich kann,Und mit mir rufet dann Hoch Caramello, die seltne Perl',Er ist doch und bleibt doch ein ganzer Kerl! CHORHoch Caramello, die seltne Perl',Er ist doch und bleibt doch ein ganzer Kerl! CARAMELLOgesprochenHe! Was steht ihr denn da und gafft? Es ist doch Karneval - tanzt doch! Tanzt! Weitersingend mit Tanzbewegungen, in welche die Umstehenden allmählich übergehenEine neue Tarantelle Zeig ich hier euch auf der Stelle! Gebet acht, ihr lernt sie schnelle,Auf dem Raume einer Elle! Auf und nieder wie die Welle,Hin und her wie die Libelle,Blank und schnell wie die Sardelle,Rasch und flink wie die Forelle! Vorwärts bis zur Morgenhelle Klinge Tamburin und Schelle Immer stärker schwelle, schwelle! Schlaget Löcher in die Felle,Das ist alles Bagatelle! Wer nicht singen kann, der belle,Dass es in die Ohren gelle! Dreht euch wie ein Karusselle,Wie berauscht vom Götterquelle. Schnelle! Schnelle! Schnelle! Ja, Caramello, das ist ein ganzer Kerl! Hoch soll er leben, Preis dieser Per!'! Allgemeiner TanzALLECaramello ist fürwahr ein ganzer Kerl,Ein Kleinod, eine seltne Perl'!Centurio und Balbi ziehen sich zurückACHTER AUFTRITT Vorige. Pappacoda.PAPPACODAdrängt sich durch die Menge, freudig die Arme ausbreitend. Ca … Ca … Caramello! CARAMELLOebensoPa … Pa … Pappacoda! PAPPACODALass dich umarmen! CARAMELLOPappacoda, alter Makkaronikessei, wie geht es deinen Makkaroni? PAPPACODADanke, gut! Wie geht es deinem alten Barbierpinsel? Ich muss dir etwas sagen! Ich habe Annina gesehen! CARAMELLOWo ist sie? PAPPACODAEben ging sie in Delacquas Haus! CARAMELLOWas macht denn der alte Delacqua? PAPPACODAEr ist eifersüchtiger denn je! CARAMELLOUnd Barbara, sein schönes Weib? PAPPACODASchöner denn je! CARAMELLODas wird den Herzog freuen! Er schickt mich voraus, das Terrain zu sondieren! Du weisst, im Vorjahr hat ihm der alte Delacqua die Geschichte verpatzt und er konnte die schöne Barbara nur maskiert sehen! PAPPACODAUnd mir scheint, heuer will er dem Herzog wieder einen Strich durch die Rechnung machen, denn soviel ich weiss, soll Signora Delacqua nach Murano fahren! CARAMELLODelacqua weiss, dass der Herzog der schönen Barbara nachsteigt? PAPPACODAJa und er will sie in Sicherheit bringen. Schlag neun Uhr kommt Francesco mit der Gondel und singt als Zeichen das Lied. CARAMELLOWelches Lied? PAPPACODAWeiss ich's? CARAMELLOAh, der Schlag muss pariert werden! Pappacoda, höre mich an! Schaffe mir sofort den Gondoliere Francesco her. In der Gondel, die die schöne Barbara entführen soil, werde ich den Gondoliere spielen! PAPPACODAJa, aber ich muss… CARAMELLOHalt jetzt deine Pappacoda und komm!Zieht ihn rasch mit sich fortNEUNTER AUFTRITT Barbara. Annina.BARBARAkommt mit Annina aus dem HauseAlso, hast du mich verstanden? ANNINAIch weiss, ich weiss, ich soll maskiert an deiner Steile nach Murano fahren, um neun Uhr wird Francesco kommen und das alte Lied singen "Komm in die Gondel, mein Liebchen BARBARAblickt sich vorsichtigUm Gotteswillen, still! ANNINAAber, wozu denn das alles? Hast du ein Stelldichein? Schelmisch lächelndVielleicht mit Enrico? BARBARAJa. Enrico und seine Freunde wollen meinem Manne ein Ständchen bringen und während des Tumults soll ich entwischen. ANNINADu Glückliche! BARBARAAlso willst du mir helfen? ANNINAAber gerne! BARBARAIch danke dir! Ich richte dir einstweilen den Domino her! Komm nicht zu spät! ANNINAKeine Angst!Barbara geht ins Haus, Annina will abZEHNTER AUFTRITT Annina. Caramello.Caramello kommt von links, bemerkt Annina und pfeift.Annina blickt sich um, wendet sich aber sofort entrüstet ab.CARAMELLOAnnina! ANNINAkalt. Mein Herr? CARAMELLOJa, was ist denn das für ein Empfang? Will zu ihrANNINAHalt! Komm mir nicht in die Nähe! CARAMELLOWas soll denn das heissen? ANNINADas soll heissen Strafe muss sein! Damit ist alles gesagt! Vor einem Jahr war ich dein Alles, dein Täubchen von San Marco, dein Leckerbissen, dein Engel! Halunke! Und heuer? CARAMELLOHeuer kann ein Paar aus uns werden! ANNINADas ist das sechste Heiratsversprechen, das du mir gibst… Fünf hast du nicht gehalten… windiger Geselle! CARAMELLOStürmisch, stürmisch vielleicht aber nicht windig! Diesmal ist's Ernst. Wenn es glückt, werde ich Verwalter der venezianischen Güter meines Herzogs! ANNINAspöttischDie armen Güter! CARAMELLODie armen Güter? Tritt ganz nahe zu ihrUnd wenn ich eine schöne Verwalterin zur Seite hätte macht die Geste des Stehlensdie mir verwalten hilft?! ANNINAMeinst du mich? CARAMELLOFreilich! Seien wir doch wieder gut! ANNINANein! Nr. 5 - Duett CARAMELLOAnnina! ANNINACaramello! CARAMELLODu fliegst nicht in meinen Arm? ANNINAIch fliegen? Nein, mein Lieber! CARAMELLOEinst liebtest du mich treu und warm! ANNINADie Zeiten sind vorüber! CARAMELLOUnd nicht ein Küsschen zum Empfang? Ist das die Liebe unermessen? ANNINADu liessest Zeit dir gar zu lang,Da hab ich auf die Lieb' vergessen! Ach! Als meine Barke Glitt übers Meer,Da flogen zwei Schwalben Hinter mir her Und sangen leise Mir meine Weise Pellegrina rondinella! CARAMELLOHör mich, Annina! ANNINARondineila pellegrina! Pellegrina rondinella! Dein Lied von Lieb' und Treue Hat einen falschen Ton,Du hast es mir gesungen,Doch als es kaum verklungen,War's auch vergessen schon! Pellegrina rondinella,Rondinella pellegrina! Lockrer Vogel Caramello,Nimmer traut dir Annina! BEIDEPeliegrina rondinella,Rondinella pellegrina! CARAMELLOImmer treu blieb ich Annina! ANNINANimmer trau ich dir! CARAMELLOGlaub, o glaub doch mir! Lass frei mich dir's gestehen,Dass ich fern von dir,Wie das so oft pflegt zu gehen,Manch schöne Frau gesehen,Doch keine so wie dich! ANNINAPellegrina rondinella,Rondinella pellegrina! Lockrer Vogel Caramello,Nimmer traut dir Annina! BEIDEPellegrina rondinella,Roridinella pellegrina! CARAMELLOImmer treu blieb ich Annina! ANNINANimmer trau ich dir! CARAMELLOGlaub, o glaub doch mir!Komischer Tanz. Er will sie küssen, sie reisst sich los,macht lachend eine lange Nase und eilt links ab.Caramello folgt ihr komisch resigniert, die Hände in den HosentaschenELFTER AUFTRITT Annina. Ciboletta. Caramello. Pappacoda.PAPPACODAkommt mit Ciboletta von rechtsNein, nein, nein, es geht absolut nicht! Unmöglich! Mit zwei elenden Scudi in der Tasche kann ich kein Kostüm ausleihen! CIBOLETTAweinerlichAber ich bringe dir einen alten Anzug meines Herrn! PAPPACODAWenn auch, es geht nicht! Hier Makkaroni kochen … am Markuspiatz tanzen - das geht nicht! CIBOLETTAweint komischHihihihihi! PAPPACODAweint auchHahahahaha! CARAMELLOkommt mit Annina von linksHöre dir das Duett an! zu PappacodaWas hat sie denn? Warum heult sie denn? PAPPACODASie will tanzen! CARAMELLOSo lass sie tanzen! PAPPACODAWir haben kein Geld! CARAMELLOIch hab auch kein Geld und tanze doch! In der Früh' mache ich's so … macht die Geste des Einseifens…und abends mache ich's so … macht einige TanzschritteIch habe eine prächtige Idee! Mein Herzog gibt heute ein Maskenfest ANNINAfreudigUnd da gehen wir alle hin! Stolziert wie im BallsaalCARAMELLOspottet ihr nachUnd da gehen wir alle hin!" Habt ihr schon so etwas gesehen? So willst du zum Herzog gehen? Zeigt auf ihr NetzDu hast ja lauter Löcher! Greift in die Tasche und zieht ein Paket Einladungskarten herausAlso hört mich an! Ich soll diese Karten für die Fürstlichkeiten austragen,Aber auf eine oder zwei kommt es nicht an! Da hast du eine und du und du … Verteilt die KartenÜberhaupt, was soll ich erst viel herumlaufen? Pappacoda, nimm die ganzen Karten und gib sie deinen Freunden! Für Maskenanzüge werde ich sorgen! CIBOLETTADafür muss ich ihm einen Kuss geben! Zu PappacodaDu erlaubst schon! Küsst CaramelloPAPPACODAAuch ich muss ihr einen Kuss geben. zu CaramelloDu erlaubst schon! Will zu Annina, Caramello stellt ihm das Bein vorANNINAHalt, küsst nicht zu früh! Ich bin leider verhindert! Ich muss noch heute nach Chioggia der Vater wartet! CARAMELLODer Vater wartet! Lass ihn warten! Übrigens wenn sie nicht kann, werde ich mir halt eine andere Tänzerin suchen! ANNINAheftigWas hast du gesagt? CARAMELLODass ich mir eine andere Tänzerin suchen werde! ANNINASo? Nun geh ich grade mit! Für sichIch kann von Murano in einer Stunde zurück sein! CARAMELLOIch hab's ja gewusst! ANNINAhebt ihren Rock und spreizt ein Bein vorUnsereins hat doch auch Füsse! PAPPACODAUnd was für Füsse! Nr. 6 - Quartett ALLE VIERAlle maskiert, alle maskiert Cospetto, wie amüsant das wird! In der Menge Buntem Gedränge Sich verstecken Und necken! Hier entweichen,Dort erreichen,Bald sich finden,Bald verschwinden! Alle maskiert, alle maskiert,Wo Spass und wo Tollheit und Lust regiert! Ganz ungeniert alle maskiert Cospetto, wie amüsant das wird! ANNINAAlles sehen ungesehen Kann man dort bequem! CIBOLETTAAuch kann man im Tanz sich drehen Und weiss nie mit wem! CARAMELLODas Geplauder zu belauschen Unbemerkt und stumm! PAPPACODASchlechte Witze auszutauschen Bald gescheit, bald dumm! ALLE VIERAlle maskiert, alle maskiert,Wo Spass, wo Tollheit und Lust regiert! Ganz ungeniert, alle maskiert Cospetto, wie amüsant das wird! ANNINAWenn ihr Männer intrigiert habt Und euch schliesslich demaskiert habt,Sehen wir armen Frauen klar,Dass einer wie der andre war! CARAMELLOUnd wir Männer, die den Frauen Gingen gläubig auf den Leim,Kommen endlich statt in Masken Nur mit langen Nasen heim. PAPPACODADass du dieses nicht begriffen,Zeigt der Ausdruck des Gesichts! CIBOLETTAIch versteh nichts von den Kniffen,Tanzen will ich, weiter nichts! DIE ÜBRIGENTanzen will sie, weiter nichts! ALLE VIERAlle maskiert, alle maskiert Wo Spass, wo Tollheit und Lust regiert! Ganz ungeniert, alle maskiert! Cospetto, wie amüsant das wird! dann tanzen alle vier nach rückwärts abZWÖLFTER AUFTRITT Herzog. Gefolge. Volk. Gondolieri.CENTURIOkommt gelaufenDer Herzog! Der Herzog! Caramello, der Herzog! Eilt in den PalastDer Herzog fährt in einer Gondel an; zwei Kavaliere sind ihm beim Aussteigen behilflich und fahren dann in der Gondel weiterDER HERZOGblickt auf seinen Palast und dann auf die ganze UmgebungEndlich sehe ich dich wieder! Du Stadt der Liebe! Du Stadt der Freude! Mein herrliches Venedig! Nr. 6a - Auftrittslied des Herzogs Sei mir gegrüsst, du holdes Venezia! Ich stehe träumend da, dir so nah! Zur Liebe dich Natur erkor,In deinen Mauern wohnt das Glück! Schon mancher hier sein Herz verlor,Bekam dafür ein anderes zurück! Wir fliegen dir zu, wie Falter zum Licht,Zur Stadt, die uns allen Liebe verspricht! Mein Herz ruft dir zu O Königin du,Sei mir gegrüsst, du holdes Venezia! Ich stehe träumend da, dir so nah! Du holde Zauberin,Spielst mit den Herzen,So nimm sie hin! Die Schmerzen Sei'n dir verziehn! Keiner kann dir entfliehn! Die Menschen, sie flüstern dir zu,Du holdes Venezia, du! Du Wunder dort im Weltenraum,Sei mir gegrüsst, sei mir gegrüsst!Ab in den PalastDREIZEHNTER AUFTRITT Herzog. Caramello. Die drei SenatorenCARAMELLOkommt aufgeregt gelaufenDer Herzog! Wo ist der Herzog? Er erblickt den wieder auftretenden Herzog und macht tiefe BücklingeHERZOGNun, hast du Barbara gesprochen? CARAMELLONein, unmöglich der Mann ist zu Hause! Er geht ihr nicht von der Seite! Ein ekelhafter Kerl! Delacqua, Barbaruccio und Festaccio sind aus dem Hause gekommenDa kommt er ja! DELACQUAbemerkt den Herzog, für sichZum Teufel! Eilt zur Tür seines Hauses und sperrt sie abCARAMELLOleise zum HerzogEr hat die Tür versperrt! HERZOGlachendJa, ich habe es gesehen! DELACQUAsich verbeugendHoheit! BARBARUCCIOebensoHoheit! TESTACCIOebensoHoheit! HERZOGIch begrüsse Venedigs Senat in seinen würdigsten Vertretern! Heute abend beim Feste hoffe ich die Herren zu sehen! DELACQUA, BARBARUCCIO, TESTACCIOGewiss, gewiss, gewiss! HERZOGbetonendSelbstverständlich erwarte ich Sie mit ihren Damen! TESTACCIOleise zu BarbaruccioUnd der Senatsbeschluss? BARBARUCCIOstotterndLeider, Hoheit, ist meine Gattin verhindert TESTACCIOSo wie die meine! HERZOGUnd Signora Delacqua? DELACQUAstotterndAuch meine Gattin kann nicht kommen… sie ist bei einer sterbenskranken Tante die einmal sterben wird … in Treviso! BARBARUCCIOeinfältigSagtet Ihr nicht, in Murano? DELACQUAtritt Barbaruccio wütend auf den FussNein! Nein! Treviso! Ihr habt schlecht gehört! CARAMELLOleise zum HerzogSie soll heute abend nach Murano in Sicherheit gebracht werden! Ich werde aber seinen Plan vereiteln! HERZOGBravo! Bravo! Zu DelacquaSignora Delacqua ist also nicht in Venedig? DELACQUAstotterndNein… Sie ist nicht inwendig… in Venedig! HERZOGlachendAlso auf ein andermal, ihr Herren! Arrivederci! CARAMELLOden Herzog kopierendArrivederci! BARBARUCCIOEine kleine Interpellation, Hoheit! Der Posten Eures Verwalters ist neu zu besetzen ich konkurriere darum… TESTACCIOIch ebenfalls! DELACQUAIch ebenfalls! BARBARUCCIOAlso dieser Posten. HERZOGfällt ihm ins Wort. Ist noch nicht besetzt und wird demjenigen zuerkannt, der sich meine Gunst zu erringen weiss! Addio, Signori! Ab in den PalastDELACQUA, BARBARUCCIO, TESTACCIOEs lebe der Herzog! CARAMELLOgravitätisch, den Herzog parodierendDer Posten ist noch nicht besetzt und wird demjenigen zuerkannt, der sich meine Gunst zu erringen weiss! DELACQUAFrecher Schlingel! CARAMELLOweitersprechend… hat der Herzog gesagt! Meine Herren, dieser Posten ist noch frei! Zeigt auf den Makkaroniofen, drückt Delacqua Makkaroni in die Hand und eilt dann in den Palast abDELACQUAwirft ihm zornig die Makkaroni nachIch protestiere gegen eine solche Behandlung!Barbaruccio und Testaccio gehen abVIERZEHNTER AUFTRITT Barbara. Delacqua. PappacodaDELACQUAzu Pappacoda, der rückwärts aufgetreten istPappacoda, hast du gehört, was der Herzog gesagt hat? PAPPACODAwährend er die Makkaroni aufhebt und in den Ofen wirft, ohne InteresseJawohl, er hat ja laut genug gesprochen! DELACQUAEr hat gesagt "Der Posten wird dem zuerkannt, der sich meine Gunst zu erwerben weiss!" PAPPACODAIhre Gunst? DELACQUASeine Gunst! Das bezieht sich auf den Herzog! Das ganze bezieht sich auf Barbara, meine Frau, bezieht sich auf das Fest! Verstehst du? PAPPACODANein, aber auf jeden Fall, es bezieht sich! DELACQUAWas mache ich denn nur? PAPPACODADas weiss ich nicht - das geht mich auch nichts an! DELACQUADer Herzog hat meine Frau nie gesehen … Wie wäre es, wenn ich ihm eine falsche Barbara vorstellen würde? PAPPACODAEine Gemeinheit! DELACQUAempörtFrecher Geselle, mach dass du weiterkommst! Während Pappacoda seinen Makkaroniofen zusammenräumt und fortträgtJa, das ist eine famose Idee … aber erst die richtige Barbara in Sicherheit gebracht! Ruft zum BalkonBarbara! Barbara! Weibchen!Barbara erscheint auf dem BalkonBARBARAmit gespielter ZärtlichkeitJa, mein geliebtes Männchen? DELACQUAebensoMein Schätzchen, nimm dein Reisetäschchen, dein Kapüzchen, nimm ein Lärvchen vor… BARBARAbetretenSchon jetzt? Es ist doch noch Zeit! DELACQUADu fährst doch gern nach Murano zu Tantchen ins Klösterchen? BARBARAwie obenGewiss, gewiss! DELACQUARecht so, mein Herzchen, beeile dich nur! Das Gondelchen wird gleich da sein! Leb wohl, mein Herzchen! Eilt abBARBARAblickt nervös suchend umherWo nur Annina bleibt? Erblickt Annina hinter der Szene, ruftAnnina! Annina! FÜNFZEHNTER AUFTRITT Annina. Barbara. ANNINAkommt atemlos über die Brücke, trägt in einem Tuch einen Domino aus roter SeideIch komme ja schon! Ich lief bis zum Arsenal, wo Enrico eben seine Freunde zur Serenade für deinen verehrten Herrn Gemahl drillt! Einen Domino habe ich dir auch mitgebracht! Zeigt den DominoRot die Farbe der Liebe! Ist die Luft rein? BARBARAJa, komm rasch! ANNINAwill in das HausEs ist ja zugesperrt! BARBARAWarte… da hast du das Schlüsselchen! Wirft einen sehr grossen Schlüssel vom Balkon herabJetzt komm nur rasch! VerschwindetANNINAIch komme schon! Sperrt das Haustor auf und eilt abSECHZEHNTER AUFTRITT Caramello. HerzogHERZOGhat einen grossen Mantel umgeworfen, kommt lachend mit CaramelloDeine Idee ist ausgezeichnet! Und bist du des Gondoliere sicher? CARAMELLOin einem gestreiften Mantel, mit einem grossen SchlapphutIch bestach ihn mit zehn Zechinen! HERZOGZehn Zechinen? Ist das nicht zu wenig? CARAMELLOIch habe ihm so nur acht gegeben! In der Gondel, welche Deiacqua mietet, in der die schöne Barbara entführt werden soll, werde also ich den Gondoliere spielen. HERZOGAusgezeichnet! CARAMELLONatürlich werde ich Signora Barbara in den Kanälen nur etwas spazieren führen, um sie schliesslich von der Wasserseite aus in den Palast Eurer Hoheit zu bringen. HERZOGreibt sich vergnügt die HändeFamos! Wenn sie so schön ist, wie sie im vergangenen Jahr geistreich war als Maske, so ist dein Glück gemacht! Nun ans Werk! Caramello will abHalt! Wie wird Signora Barbara deine Gondel erkennen? CARAMELLODas alte Lied singendKomm in die Gondel, mein Liebchen! O steige nur ein das ist das verabredete Zeichen! HERZOGGut! Gut! Jetzt mach, dass du fortkommst!Caramello geht abSIEBZEHNTER AUFTRITT Nr. 7 - FinaleDer Herzog. Dann Barbara und Annina. Später Pappacoda und CibolettaHERZOGalleinHier ward es still Benützen will Ich diesen Augenblick Ich locke sie mit Melodie,Vielleicht lacht mir das Glück! Der Mond hat schwere Klag' erhoben Und vor Gericht es kundgemacht Er will nicht länger stehn da droben Du hast ihn um den Glanz gebracht! Als er die Sterne jüngst gezählt,Hat's an der vollen Zahl gefehlt! Ja, zwei der schönsten nahmst du fort,Es sind die beiden Augen dort! Annina und Barbara erscheinen am Balkon; der Herzog versteckt sich. Herzog für sichDort regt sich's schon Auf dem Balkon! BARBARAleise zu AnninaDen Domino gib mir!Annina gibt ihr den roten DominoHERZOGBei meiner Treu, Das scheinen zwei! ANNINAleiseNur schnell, bald ist er hier! BARBARAebensoHorch! Wer schleicht da herum? HERZOGzum BalkonPst! Pst! Pst! Pst! ANNINAleiseEinerlei, wir bleiben stumm,Bis aus der Gondel das Lied erklingt! HERZOGSie zaudert, doch List bald den Sieg erringt! Sei mir willkommen Du holde Nacht! Zum Herzenstehlen Wie gemacht! Bin zwar kein Räuber, Bin kein Dieb,Zum Herzenstehlen Treibt mich die Lieb'!Pappacoda und Ciboletta kommen von rückwärts, tragen zwei BündelANNINA, BARBARASchon rückt sie näher, Die holde Nacht! Unser Beginnen Weckt nicht Verdacht! ANNINAIch lass entführen mich, Ihr zulieb! Ihrer indessen harrt schon ein Dieb! BARBARASie lässt entführen sich! Mir zulieb harrt schon ein Dieb! PAPPACODASchon rückt sie näher, Die holde Nacht,Drum auf mein Zeichen Habe wohl acht! CIBOLETTAKomm, Pappacoda, Du Herzensdieb,Ich spitz die Ohren, Dein Zeichen gib! PAPPACODAHast du mir ein Kostüm gebracht? Für unsre heutige Faschingsnacht? CIBOLETTAVon meinem Herren brachte ich Dies alte Staatskleid mit für dich! HERZOGMit Vorsicht jetzt hinausgeblickt,Ob uns das Abenteuer glückt! ANNINA, BARBARA, PAPPACODA, CIBOLETTA, HERZOGMit Vorsicht jetzt hinausgeblickt,Ob uns das Abenteuer glückt!Alle ziehen sich zurück. Delacqua eilt von links über die Szene zu seinem Hause, schliesst auf und verschwindet darinCARAMELLOhinter der SzeneHoaho! Hoaho! HERZOG's ist Caramello Als Gondolier! Ich hör sein Singen Schon in der Näh'!Zieht sich wieder zurückACHTZEHNTER AUFTRITT CaramelloCARAMELLOfährt in einer Gondel ans Ufer, steigt aus und singt, dem Balkon zugewandt Komm in die Gondel, mein Liebchen! O steige nur ein,Allzu lang schon fahr ich trauernd so ganz allein! Hab ich an Bord dich, dann stosse ich freudig vom Land,Führe eilig dich hinüber zum schönen Strand,Der dort lockend winkt,Fern im Mondlicht blinkt; Wo uns deckt Dunkel der Nacht,Wo kein Späherauge wacht! Dort sollst du mir sagen Ein süsses beglückendes Wort! Sehnsüchtig Klagen Findet Erhörung dort! Hoaho! Hoaho! NEUNZEHNTER AUFTRITT Delacqua. Annina. Caramello. HerzogDelacqua, mit einer grossen brennenden Laterne in der Hand, führt die sorgsam verhüllte Annina, die er für seine Frau hält, aus dem HausDELACQUAKomm nur, liebes Kind! ANNINAMir ist so bang!Der Herzog tritt aus dem Dunkel und beobachtet genau den Vorgang; dann zieht er sich aufs neue zurückDELACQUANach Murano, liebes Kind,Trägt die Gondel dich geschwind; Steig nur ein, lebe wohl,Bis von dort ich dich hol!Er führt Annina zu dem an der Gondel harrenden Caramello. Im selben Augenblick stürzen Ciboletta und Pappacoda zu Delacqua, packen ihn von beiden Seiten und drängen ihn tanzend nach vorneZWANZIGSTER AUFTRITT Vorige. Pappacoda. CibolettaPAPPACODAMesser Delacqua! CIBOLETTAMesser Delacqua! PAPPACODAWas soll das heissen? CIBOLETTAJetzt Euch entfernen? PAPPACODASeht sie dort kommen… CIBOLETTAMit den Laternen PAPPACODADie Serenade… CIBOLETTAEuch zu Ehren! PAPPACODA's wär' doch schade CIBOLETTASie nicht zu hören. PAPPACODA, CIBOLETTAdrängen ihn zu seiner TürHinein! Hinein! Ihr könnt Euch freun! DELACQUAzu AnninaLeb wohl, es muss sein! Annina winkt ihm stummDu sagst gar kein Wort? Will zu ihrPAPPACODA, CIBOLETTAhalten ihn fest. Sie kommen schon dort! DELACQUAWohlan denn, hinein! AbPAPPACODA, CIBOLETTAHinein! Hinein! Ihr könnt Euch freun! HERZOGHinein! Hinein! Du kannst dich freun! Bald soll sie bei mir In Sicherheit sein! Verschwindet im PalastCARAMELLOfährt mit Annina fort. Hoaho! Hoaho! EINUNDZWANZIGSTER AUFTRITT Vorige, ohne Caramello und Annina. Dann Enrico. Matrosen. Schiffsjungen. Volk. Zuletzt BarbaraMatrosen und Schiffsjungen, von Enrico geführt, kommen von rechts rückwärts in einem Zuge tanzend vor Delacquas Haus und stellen sich dem Balkon gegenüber. Die Schiffsjungen haben bunte Laternen, die Matrosen haben Mandolinen usw. Von allen Seiten drängt sich Volk hinzu.VOLKSchnell zur Serenade! CHOR der MATROSEN und SCHIFFSJUNGENDu, den wir hochverehren,Bist morgen sechzig Jahr'! Du wurdest grau in Ehren Du seltnes Exemplar! Oft konnt'st du Ruhm dir holen,Und hast es nicht getan; Dass Herzen du gestohlen,Man nicht behaupten kann! Dies Lied sei dir empfohlen,Hab die Gnad' und hör es an! 1 Mit der Würde, die dir eigen,Hüllst du weise dich in Schweigen; Andre schwatzen, du bleibst stumm da,O Delacqua qua qua qua qua! Wenn die andern debattieren,Opponieren, sich blamieren,Sagst du gar nichts oder nickst "Ja!' O Delacqua qua qua qua qua! Deine grössten Gedanken,Du hältst sie in Schranken,In sicherem Verschluss,Du bist ein Pfiffikus! Solche Perlen des Geistes Sind kostbar, du weisst es,Du trägst sie versteckt,Wo sie kein Mensch entdeckt! Vivat!Delacqua am Balkon seines Hauses, verneigt sich, ringt nach Worten 2. Güt'ger Himmel, sei uns gnädig,In dem Rate von Venedig Lass ihn sitzen noch recht lang da,Den Delacqua qua qua qua qua! Was die Rechte sich wohl dachte,Was die Linke sich wohl dünke,Selbst das Zentrum geht ihm nicht nah,Dem Delacqua quaqua quaqua! Wie im Rat du gesessen,Kann niemand vergessen,Der je dich dort sah,Heil Delacqua qua qua! Drum bald lauter, bald leiser Ertönt's, bis wir heiser,Bald fern und bald nah Heil Delacqua qua qua! Vivat! DELACQUAgerührtSignori, Ihre Huldigung ehrt mich wie schade, dass meine Frau nicht zu Hause ist! Tausend Dank! Windet sein Taschentuch aus, wovon Pappacoda, der unter dem Balkon steht, ganz nass wird; dann ab ins HausBarbara, im roten Domino, ist inzwischen aus der Haustür getreten, wird von Enrico begrüsst und, von Laternenträgern gedeckt, durch den Schwibbogen fortgeführt.CHORHerrlicher Spass! Er ist ganz enchantiert! Eilet, dass den Moment ihr nicht verliert Schnell, macht euch fort, noch eh' er die Sache spürt! CARAMELLOhinter der SzeneHoaho! Hoaho! CHORNur stille und lauschet! Die Gondel, sie rauschet, Es tönet der Gesang! CARAMELLOwie obenKaum dass mein Liebchen Die schaukelnde Gondel entführt,Hat auch bald sich's umfangen vom Schlaf gespürt! Schwankende Wogen, sie lullen leise dich ein Und mein Lied klingt dir süss in den Traum hinein! Hoaho! Hoaho! CHORhat sich zum Ufer gewendetAus den Gondeln holde Sänge,Von Balkonen Liebeslieder! Herzbestrickend hallt es wider,Übet Zaubermacht! Kosen und Lauschen Bei flüsterndem Rauschen In Mondstrahles Pracht Das ist Venedigs Nacht!Bei den letzten Takten hat sich der Chor ganz leise zurückgezogen. Die Bühne bleibt einen Augenblick leer. Das Licht des eben aufgegangenen Monds beleuchtet die Szene. Caramello fährt, mit der schlafenden Annina in der Gondel, vorbei und sieht sich lachend nach dem Hause Delacquas um.Der Vorhang fällt langsam Strauss,Johann II/Eine Nacht in Venedig/II
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Meet! 2014 Aus der Luft gegriffen In der letzten Ausgabe von Meet! ging es noch um geerdete Grundbedürfnisse - die dritte Folge dieser Kunstschau zog es in die Luft Haltlose Kunst und anders leichte Sohlen interessierten diesmal uns das Kuratorentrio (Edin Bajric, Helena Gaikalowa und Kanae Kimura). Internationale und heimische Künstler sind hier vertreten - und verschiedenste Medien Objekte, Performances, Musik und mehr. Was Meet! ist Meet! ist ein internationales Kunstprojekt eine Kunstschau mit Veranstaltungsreihen, die sich zum ersten Mal im Jahr 2010 präsentierte und im darauffolgenden Jahr die Reihe fortsetzte. An beiden Ausgaben nahmen knapp 70 Künstler teil - unter anderem aus West- und Osteuropa, Japan, Südkorea, den USA, Deutschland - und aus Hannover. Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist ein Gesprächscafé für Kunstschaffende und Besucher. Wir Kuratoren Edin Bajric, Helena Gaikalowa, und Kanae Kimura haben zusammen in Hannover und Hiroshima bildende Kunst studiert und sind neben der kuratorischen Arbeit auch als Künstler tätig. Das Werden-Rezept / die Werden-Rezeption Man sehe fast ein Nichts Gegenstandsloses, Haltloses in der Luft | man halte es nicht auf, das Entstehen | man vergegenwärtige und begreife es. Vielleicht ist es ein Prozess, der in einem Fast-Nichts beginnt oder endet | Zierliches | Fragiles | Leichtes | Unsichtbares | oder anders leise Sohlen, die eine starke Wirkung entfalten... Meet! 2014 schafft Raum für Kunst, die ihre durchschlagende Kraft jenseits des Großen und Offensichtlichen, Spektakulären und Schrillen schöpft – aus dem Kleinen, Schlichten oder dem schwer Fassbaren. Ob in ihrer Form oder in der Thematik leise – wir suchen Arbeiten, die sich dem konsumierenden Betrachter nicht wie auf einem Präsentierteller darbieten, sondern genaueres Hinsehen erwarten. Kurzum Diese Kunst will erst entdeckt werden. Zugelassen sind Arbeiten aus allen Bereichen der Kunst. Ausstellungsdaten Meet! 2014 fi ndet vom 6.4. bis 4.5.2014 in der Städtischen Galerie KUBUS, Hannover/Deutschland statt. Voraussetzungen für die Teilnahme Bearbeitungsgebühr in Höhe von 5 Euro, zu überweisen an Meet! 2014 Konto Nr. 1911546392, BLZ 250 501 80, Sparkasse Hannover, IBAN DE55 2505 0180 1911 5463 92, BIC SPKHDE2HXXX Angaben zur Person (mit vollständiger Anschrift, E-Mail-Adresse und Telefonnummer, Festnetz und mobil) Angaben zum künstlerischen Werdegang eine Arbeit oder eine Serie maximal drei Abbildungen der Arbeit in digitaler Form bzw. maximal eine DVD. Einsendungen per E-mail JPG, PDF, TIFF oder GIF, Textdateien – insgesamt unter 5 MB, per Datentransfer max. 1 GB Statement (max. eine Seite) Bei Performances u. ä., zusätzlich zur Dokumentation Beschreibung des Vorhabens, Angabe des Umfangs bzw. des Zeitraumes. Bei bereits aufgeführten Arbeiten evtl. Berichterstattung (max. eine Seite) Ausgewählt wird nur eine Arbeit bzw. eine Serie (Maße und Auswahl von Serien sind sehr begrenzt) Unvollständige Sendungen können leider nicht berücksichtigt werden. Bei Fragen können Sie uns gern eine E-Mail schicken. Kontakt meet.artproject@googlemail.com Meet! 2014 Nov. 2013 1/4 Einreichungen per Post sind auch möglich (bitte beachten Sie die Vorgaben oben und senden zur Bewerbung auch keine Originale ein – unaufgefordert eingesandte Originale werden nicht zurückgeschickt). Anschrift konnektor – Forum für Künste, Stichwort Meet! 2014, Kötnerholzweg 11, D-30451 Hannover, Deutschland. Wenn Rücksendung des Bewerbungsmaterials erwünscht, bitte einen ausreichend frankierten und an sich selbst adressierten Briefumschlag beifügen. Die Bewerbung muss bis 31.01.14 15.02.2014 eingegangen sein. (verlängert bis 15.02.2014) Mit der Abgabe der Bewerbung erklären sich die Künstler mit Teilnahme- und Ausstellungsbedingungen einverstanden. Ausstellungsbedingungen Die ausgewählten Arbeiten müssen mindestens zwei Wochen vor Ausstellungsbeginn und mindestens eine Woche danach verfügbar sein. Es können keine Kosten übernommen werden. Für die Anlieferung und den Rücktransport ist der ausstellende Künstler selbst verantwortlich (auch hier können keine Kosten erstattet werden). Die Arbeiten sind während der Ausstellungsdauer (jedoch nicht während des Auf- und Abbaus) versichert. Sie können per Post eingeschickt oder angeliefert werden. Weitere Infos zur Ausstellung sowie zu Anlieferungs- und Abholungsterminen bekommen die ausgewählten Künstler mit Bekanntgabe der Teilnahme. DE Meet!2014Ausschreibung.pdf Meet!2014Ausschreibung-jan..pdf EN Meet!2014Aplicationform.pdf Meet!2014Aplicationform-jan.pdf Copyright (c) Meet! 2014 All Right Reserved
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Sales Performance Management Market Growth Segments Of The Tech World COVID-19 Industry Trends, Opportunity and Forecast 2027, Market Research Future Market Synopsis According to MRFR, the Sales Performance Management Market Growth is expected to grow at a CAGR of 16.6% during the forecast period and reach USD 9.34 billion by 2027. Market Highlights The demand for sales performance management has begun to develop over the past few years and a substantial growth rate is anticipated in the coming years. Sales performance management supports retail, banking and financial services, manufacturing, IT and telecommunication, and other sectors in their revenue fuctionality. The major factors contributing to the growth of the market are the growing adoption of Bring-your-own-devices (BYOD) by companies and the the demand for improved channel and efficiency of sales. The other considerations are the need for metrics based sales tools, and the need for process experience and channel performance indication. The limited knowledge of the tools for sales performance management is proving a constraint to this market. An opportunity for such solutions is the increasing incorporation of integrated platforms/products into enterprise sales functions. Get a Free Sample @ https //www.marketresearchfuture.com/sample_request/7476 Segmentation The global market for sales performance management is segmented into part, mode of delivery, size of organization, vertical and region / country. The global sales performance management is segmented by part into products and services. However, the Services section is divided into incentive compensation management, geographic management , business planning and tracking, market analytics and others. Furthermore, the Services segment is divided into consulting, implementation , training and support and management services. The global monitoring of sales output is segmented into on-premises and cloud by delivery mode. The global sales performance management is segmented by organizational size into small and medium-sized enterprises ( SMEs) and large corporations. The global sales performance management is segmented vertically into telecommunications and IT; retail; health and pharmaceutical; manufacturing; banking, financial and insurance (BFSI); travel and hospitality; transport and logistics; and others. Regional analysis Sales performance management business regional research is examined for North America, Europe , Asia-Pacific and the rest of the world (including the Middle East, Africa , and Latin America). North America is projected to have the largest market share during the forecast period amongst the regions listed. The high demand for sales performance management software from technologically advanced industries such as BFSI and Telecom and IT in North America is expected to raise the market size. Europe is expected to follow North America, in terms of market size. The increasing demand for better distribution channel and company results in Europe, as well as the growth of numerous US-based sales performance management software companies in Europe, are key reasons for Europe s second-largest market share. Asia Pacific is projected to have the highest growth rate as demand is expected to increase by 16.2 per cent over the 2018 to 2023 forecast period above the global CAGR. Emerging countries such as India and China are increasingly driving the sales performance management market across various sectors including BFSI, IT and Telecom, manufacturing, and retail. Rest of the World — Latin America and Middle East Africa are projected to give vendors various opportunities as sales success management systems are yet to be implemented in most countries. Competitive Dynamics Some of the major players are Salesforce.Com, Inc. (US), SAP AG (Germany), Synygy, Inc. (US), Xactly Corporation (US), Oracle Corporation (US), IBM Corporation (US), Callidus Software, Inc. (US), Microsoft Corporation (US), Axtria Inc. (US), Optymyze (US), Iconixx Corporation (US), Nice Systems Ltd. (US), Anaplan, Inc. (India), and Performio Solutions Inc. (US). The major strategies adopted by most of the players are collaborations, partnerships and agreements, and new product releases. Browse Complete Report @ https //www.marketresearchfuture.com/reports/sales-performance-management-market-7476 Table of Contents 1 Executive Summary 2 Scope of The Report 2.1 Market Definition 2.2 Scope of The Study 2.2.1 Research Objectives 2.2.2 Assumptions Limitations 2.3 Market Structure Continued… Similar Report B2B Telecommunication Market Information by Solution (Unified Communication and Collaboration), Deployment (Fixed, Mobile), Organization Size (Large, Enterprise), Application (Industrial, Commercial) and regions Trending #MRFR Report** https //ictmrfr.blogspot.com/2022/04/geofencing-market-companies-growth-with.html https //blogfreely.net/pranali004/telecom-expense-management-market-size-impressive-cagr-changing-business-scope https //postheaven.net/pranali004/financial-app-industry-impressive-cagr-changing-business-needs-scope-of https //market-research-future.tribe.so/post/openstack-service-market-research-impressive-cagr-changing-scope-of-current--6263de46791566c10c79891e https //www.scutify.com/articles/2022-04-24-infrastructure-as-a-service-industry-cagr-changing-business-scope-of-current-and-future-industry- About Market Research Future At Market Research Future (MRFR), we enable our customers to unravel the complexity of various industries through our Cooked Research Report (CRR), Half-Cooked Research Reports (HCRR), Raw Research Reports (3R), Continuous-Feed Research (CFR), and Market Research Consulting Services. Contact Market Research Future (Part of Wantstats Research and Media Private Limited) 99 Hudson Street, 5Th Floor New York, NY 10013 United States of America 1 628 258 0071 (US) 44 2035 002 764 (UK) Email sales@marketresearchfuture.com Website https //www.marketresearchfuture.com
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Office Yoga Simple Stretches for Busy People Darrin ZeerMichael Klein The Market for Aid Michael KleinTim Harford? The Movement of Movements Is Another World Really Possible? Jose Bove?Bernard Cassen?David Graeber?Michael Hardt?Naomi Klein?Subcomandante Marcos?Bhumika Muchhala?Trevor Ngwane?Njoki Njehu?Tom Mertes? Instructor Competencies Standards For Face-to-face, Online And Blended Settings J. Michael Spector?Barbara L. Grabowski?Ileana de la Teja?James D. Klein? Value Brands. Markenwert als zentraler Treiber des Unternehmenswertes Udo Klein-Boelting?Michael Maskus? Exzellent streiten Hans-Michael Klein? Jewish Identity in Contemporary Architecture/Judische Identitat in Der Zeitgenossischen Architektur Samuel D. Gruber?Michael Levin?James E. Young?Aaron Betsky?Stephen Fox?Ruth Hanisch?Roman Hollenstein?Hans Ibelings?Rudolf Klein?Mordechai Omer? Boden im Unterricht be-greifen. Theorie und Praxis Enno Heiken?Michael KleinKlaus Klein? Tests fuer Hochschulabsolventen und Fuehrungskraefte Michael Klein Toedliche Versicherung Edwin Klein? Bitterer Sieg Edwin Klein? Oracle-Datenbankadministration fuer SAP Michael Hoeding?Andre Faustmann?Gunnar Klein?Ronny Zimmermann? Vera und der braune Gluecksmann Michael Klein HandelsMonitor 2005/2006 Joachim Zentes?Hanna Schramm-Klein?Michael Neidhart? Unterhaltsrecht 2007 Michael Klein Zagat 2005 Philadelphia Resturants (Zagatsurvey Philadelphia Restaurants) Marilyn Kleinberg?Michael KleinCaren Weiner Campbell? Zagat 2007 Philadelphia Restaurants (Zagatsurvey Philadelphia Restaurants) Michael Klein Zagatsurvey 1995 Update Philadelphia Restaurants Michael KleinNorma Gottlieb? Zagatsurvey 1997 Update New Jersey Restaurants (Zagatsurvey New Jersey Restaurants) Charles Monaghan?Michael Klein Zagatsurvey 1996 Philadelphia Restaurants (Zagatsurvey Philadelphia Restaurants) Michael Klein Zagatsurvey 1998 Update Philadelphia Restaurants (Annual) Michael KleinNorma Gottlieb? Zagatsurvey 2000 Philadelphia Restaurants (Zagatsurvey Philadelphia Restaurants) Michael KleinNorma Gottlieb?Mark Brown? Graues Erbe Edwin Klein? The Concise Dictionary of Surnames Shelley Klein? Vogue Knitting Designer Knits Dkny, Calvin Klein, Adrienne Vittadinni, Perry Ellis, Missoni, Joan Vass, Cynthia Rowley, Todd Oldham, Michael Simon, Betty Jackson, Anna Sui (Vogue Knitting on the Go) Butterick Company?Trisha Malcolm? Texts, Temples, and Traditions A Tribute to Menahem Haran Michael V. Fox?Victor Avigdor Hurowitz?Avi Hurvitz?Michael L. Klein?Baruch J. Schwartz?Nili Shupak? An Odyssey of Survival Michael Klein Instructor Competencies Standards For Face-to Face, Online, And Blended Settings Michael J. Spector?Barbara L. Grabowski?Ileana de la Teja?James D. Klein? The Most Evil Women in History Shelley Klein? The Most Evil Dictators in History Shelley Klein? Physics of Cryocrystals V. G. Manzhelii?Yuri A. Freiman?Michael L. Klein?Alexei A. Maradudin? Frankly, My Dear Quips And Quotes from Hollywood Shelley Klein? The Book of Senior Moments (Humour) Shelley Klein? The Most Evil Secret Societies in History Shelley Klein? Mothers and Daughters Shelley Klein? The Most Evil Pirates in History Shelley Klein? The Little Book of Senior Moments Shelley Klein? More Senior Moments (The Ones We Forgot) Shelley Klein? The Wicked Wit of Charles Dickens (The World According To...) Shelley Klein?Charles Dickens? Bat, Ball and Boundary Shelley Klein? Hook, Line and Sinker Shelley Klein? Stufflebeem, Brockway and Sturt Shelley Klein? A Vision for Today John Eggleston's Writings on Education John Eggleston?Gillian Klein?Michael Marland? T.H.U.N.D.E.R. Agents Archives (Dc Archive Editions) Robert Klein?Michael E. Uslan? T.H.U.N.D.E.R. Agents Archives (Dc Archive Editions) Robert Klein?Michael Uslan? Zwischen Reich und Region. Identitaetsstrukturen im Deutschen Kaiserreich (1871 - 1918) Michael B. Klein? Ehe. 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Erfolgreiches Investitionsguetermarketing. Umsatzplus nach dem MASCOTE-Prinzip Michael Klein Multinationals in the New Europe and Global Trade Michael W. Klein?Paul J.J. Welfens? Mit Psychologie erfolgreich fuehren. Menschen verstehen - Verhalten steuern Hans-Michael Klein?Christian Kolb? Psychologie - Vorsprung im Job Hans-Michael Klein?Albrecht Kresse? Benimm im Business. Knigge-Crash-Kurs fuer den Beruflichen Erfolg Hans-Michael Klein? In the Company of My Solitude American Writing from the AIDS Pandemic Marie Howe?Michael Klein Kundenorientiert telefonieren Hans-Michael Klein? Der Oedipuskomplex in der Schule Melanie Kleins. Klinische Beitraege Ronald Britton?Michael Feldman?Edna O Shaughnessy? Drama Translation And Theatre Practice (Salzburg Studies in English Literature and Culture, 1) SALZBURG CONFERENCES ON LITERATURE AND CULTURE 2002?SALZBURG CONFERENCES ON LITERATURE AND C?Sabine Coelsch-Foisner?Holger Michael Klein? 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Al Sharpton Michael Klein The Voice of Free Earth Michael Klein Catastrophe Insurance Consumer Demand, Markets, and Regulation (Topics in Regulatory Economics and Policy) Robert W. Klein?Paul R. Kleindorfer?Michael R. Murray?Martin Francis Grace? The Opera and Shakespeare (Shakespeare Yearbook) Holger Michael Klein?Christopher Smith? Poets for Life Seventy-six Poets Respond to AIDS Michael Klein Targumic Manuscripts in the Cambridge Genizah Collections (Cambridge University Library, Genizah Series, No 8) Michael L. Klein?Cambridge University Library? Cosmic Quest Margaret Poynter?Michael J. Klein? Life and Music of Brian Boydell Gareth Cox?Axel Klein?Michael Taylor? Biological Psychology Steve Klein?B.Michael Thorne? Biological Psychology Stephen B. Klein?B. Michael Thorne?Chrystal McChristian?Billy L. Smith? Biological Psychology Steve Klein?B. Michael Thorne? The Vietnam Era Media and Popular Culture in the Us and Vietnam Michael Klein An American Half-Century Postwar Culture and Politcs in the USA Michael Klein An American Half-Century Postwar Culture and Politics in the USA Michael Klein Trends in English and American Studies Literature and the Imagination Essays in Honour of James Lester Hogg (Renaissance Studies) Sabine Coelsch-Foisner?Wolfgang Gortschacher?Holger Michael Klein? Daddy's Promise Cindy Klein Cohen?John T. Heiney?Michael J. Gordon? Encyclopedia of Catalysis 6 Volume Set Istvan T. Horvath?Enrique Lglesia?Michael T. Klein?Johannes A. Lercher?Alan J. Russell?Edward I. Stiefel? Transient Expression (Cell Engineering, V. 2) E. Ailor?A. R. Bernard?Michael J. Betenbaugh?J. P. Condreay?A. M. Douar?M. Jordan?J. L. Klein?T. A. Kost?P. Liljestrom?C. Mannix? Damned Yankees A No-Holds-Barred Account of Life With "Boss" Steinbrenner Bill Madden?Moss Klein? 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Multinationals in the New Europe and Global Trade Michael W. Klein?Paul J. J. Welfens? J.B. Priestley's Plays Holger Michael Klein? Cardiology Online Michael H. Crawford?John P. Dimarco?Walter J. Paulus?Kjell Asplund?Gerard Aurigemma?George L. Bakris?Helmut Drexler?Erling Falk?Hirohisa Kato?George J. Klein? Cardiology (Cardiology (Mosby)) Michael H. Crawford?John P. Dimarco?Walter J. Paulus?Kjell Asplund?Gerard Aurigemma?George L. Bakris?Helmut Crexler?Erling Falk?Hirohisa Kato?George J. Klein? Cholesterol Lowering A Practical Guide to Therapy (Arnold Publication) Bradford C. Berk?Jerome D. Cohen?Donald B. Hunninghake?Michael D. Klein?Robert H. Knopp?Judith R. McNamara?Merle Myerson?Richard C. Pasternak?Sanjeev Puri?Jonathan Abrams? The English Novel and the Movies Michael KleinGillian Parker? The Good Society and the Inner World Psychoanalysis, Politics and Culture Michael Rustin? Evil Men Miranda Twiss?Shelley Klein? Biological Psychology + Study Guide Stephen B. Klein?B. Michael Thorne? Drama Translation And Theatre Practice Sabine Coelsch-Foisner?Holger Michael Klein? Biological Psychology + Cd-rom Stephen B. Klein?B. Michael Thorne? Atlas of Oral Implantology A.Norman Cranin?Michael KleinAlan M. Simons? At Your Word, Lord Diana Klein?Dermot McNulty?Laurentia Carroll?Alfred Agius?Joe Kennedy?Elizabeth Steward?Michael O Boy?Stuart Wilson? Christ Among Us Edmund Adamus?Angela Brandhuber?Daniel Curtin?Diana Klein?Michael O Boy?Rachel Pugh?Stuart Wilson? Biological Psycholgoy Stephen B. Klein?B. Michael Thorne? In the Company of My Solitude American Writing from the AIDS Pandemic Michael KleinMarie Howe? Kinder und Suchtgefahren. Risiken - Praevention - Hilfen Michael Klein The Edible Container Garden Carol Klein?Michael Guerra?Patrick Whitefield? Modern War on Stage and Screen = Der Moderne Krieg Auf Der Buhne Der Moderne Krieg Auf Der Buhne Wolfgang Gortschacher?Holger Michael Klein? Fragmentation and Contradiction in Piers Plowman and Its Implications for the Study of Modern Literature, Art and Culture The Apocalyptic Discourse Michael L. Klein? Biopsychology Stephen B. Klein?Michael Thorne? Hamlet on Screen (Shakespeare Yearbook) Holger Michael Klein?Dimiter Daphinoff? Animals My Teachers Michael Klein Shakespeare and Higher Education A Global Perspective (Shakespeare Yearbook) Sharon A. Beehler?Holger Michael Klein? Shakespeare and Spain (Shakespeare Yearbook) Jose Manuel Gonzalez Fernandez De Sevilla?Holger Michael Klein? Trends in English and American Studies Literature and the Imagination Essays in Honour of James Lester Hogg Sabine Foisner?James Hogg?Wolfgang Gortschacher?Holger Michael Klein? Shakespeare and the Visual Arts (Shakespeare Yearbook) Holger Michael Klein?James L. Harner? Shakespeare and Italy (Shakespeare Yearbook) Holger Michael Klein?Michele Marrapodi? Asthma. Wie es dazu kommt und was man tun kann Hans Werner Voss?Michael Apel?Klaus Klein? Hypertonie Michael Apel?Klaus Klein?Inke Schmidt? Freie Arbeit bei Maria Montessori und Peter Petersen Michael Klein-Landeck? Paddington Baer. Gegensaetze gross und klein Michael Bond?John Lobban? Chaotic Hierarchy Gerold Baier?Michael Klein Klein- Klein. Kurzwaren Michael Augustin? billigsocken aus taiwan Michael Klein Einleitung in die analytische Mechanik Felix Klein?Ernst Dietzel?Michael Geisler? Zagatsurvey 1997 Philadelphia Restaurants (Serial) Michael KleinNorma Gottlieb? Norwegen 2000. Kalender Jutta Schneider?Michael Will? Wunderschoene Weihnachtszeit. Sonderausgabe Josef Hochstrasser?Julie Landis?Sita Jucker?Michael Klein nie mehr 2. liga. spreewald-krimi nr. 1 Michael Klein Die Simpsons - Subversion zur Prime- Time Diedrich Diederichsen?Emanuel Ernst?Christian Hissnauer?Michael Gruteser?Thomas Klein?Andreas Rauscher? Hansestadt Hamburg. Kalender Michael Fisler-Wohlert?Lothar. Reupert? Versorgungsausgleich bei Scheidung. unter Beruecksichtigung der verschiedenen Versorgungsformen Rainer Glockner?Christof Boehmer?Michael Klein EU- Praxis fuer Klein- und Mittelbetriebe Michael Erhart?Karl Obernosterer?Roland Ziegler? Tests. Wie Sie boese Ueberraschungen vermeiden. Fuer Hochschulabsolventen und Fuehrungskraefte Michael Klein Berlin. Kalender Michael Fisler-Wohlert?Lothar. Reupert? Paris. Kalender Michael Fisler-Wohlert?Rainer. Jahns? Deutschlands Norden. Kalender Lothar Reupert?Michael. Fisler-Wohlert? luerik for eksperts. schlichte gedichte Michael Klein Hansestadt Hamburg. Kalender Michael Fisler-Wohlert?Lothar. Reupert? Rene Koenig. Soziologe und Humanist. Texte auf vier Jahrzehnten Rene Koenig?Michael KleinOliver. Koenig? Zwischen den Zeiten. Ein Jahrhundert verabschiedet sich Michael Brie?Dieter Klein? Vitamine Antonie Danz?Michael Apel?Klaus Klein? Musik und Moneten Robert Lyng?Doerte Goetzke?Gernod Borchert?Stefan Klein?Michael von Rothkirch?Joerg Ullmann? Z 80 Applikationsbuch Michael KleinRolf-Dieter Klein? Roemische Glaskunst und Wandmalerei Henri Lavagne?Friederike Naumann-Steckner?Gabriele Harter?Andrea Rottloff?Edith Welker?Katja Broschat?Michael J. Klein? Beirut, hin und zurueck Michael Klein Entscheidungen des Bundesgerichtshofes 4 in Familiensachen (BGHF). 1984/1985 Michael Klein Biological Psychology, Clinical Neuroscience Reader + Scientific American Reader for Comer Stephen B. Klein?Scientific American?Ronald J. Comer?B. Michael Thorne? Entscheidungen des Bundesgerichtshofes 2 in Familiensachen (BGHF). 1980/1981 Michael Klein Entscheidungen des Bundesgerichtshofes 3 in Familiensachen (BGHF). 1982/1983 Michael Klein Briefwechsel Herzmanovsky- Orlando / Kubin Fritz von Herzmanovsky-Orlando?Alfred Kubin?Michael Klein Entscheidungen des Bundesgerichtshofes 5 in Familiensachen (BGHF). 1986/1987 Michael Klein Entscheidungen des Bundesgerichtshofes 6 in Familiensachen (BGHF). 1988/1989 Michael Klein Entscheidungen des Bundesgerichtshofes 7 in Familiensachen (BGHF). 1990/1991 Michael Klein Entscheidungen des Bundesgerichtshofes 8 in Familiensachen (BGHF). 1992/1993 Michael Klein Entscheidungen des Bundesgerichtshofes 9 in Familiensachen (BGHF). 1994/1995 Michael Klein Entscheidungen des Bundesgerichtshofes 10 in Familiensachen (BGHF). 1996/1997 Michael Klein Handbuch des Fachanwalts. Familienrecht. FA- FamR Peter Gerhardt?Bernd von Heintschel-Heinegg?Michael. Klein? Der Dienst in der Gemeinde. Handreichungen fuer den pastoralen Alltag Hermann Klein?Michael B. Merz?Peter. Weigand? Sport und Geschlecht. Michael. Klein? Sport und Koerper. ( Arbeitsbuecher Sport). Michael Klein Biological Psychology, Clinical Neuroscience Reader Improving Mind Brain Reader Stephen B. Klein?B. Michael Thorne? J.b. Priestley's Fiction Holger Michael Klein? Sport und soziale Probleme. Arbeitsbuecher Sport. Michael Klein Spreewald Roulette. Spreewald-Krimi Nr. 4 Michael Klein Das Buch zu WORKS Detlef Borchers?Silvia Gutschmidt?Michael Klein Materialien zur Soziologie des Alltags Kurt Hammerich?Michael. Klein? Neue soziale Bewegungen. Impulse, Bilanzen und Perspektiven Michael Hasse?Kai-Uwe Hellmann?Markus Rohde?Ansgar Klein?Hans-Josef Legrand?Thomas Leif? Liebe Mutter, lass mich heute fuer Dich kochen. Das Muttertagsbuch fuer das ganze Jahr Michael Klein Voelkerrecht Michael Bothe?Kay Hailbronner?Eckart Klein?Wolfgang Graf Vitzthum? Geschenke basteln fuer gross und klein Michael Brix? Journal of Melanie Klein and Object Relations Michael Eigen?Joseph Berke?Harold Boris? blindfische. spreewald-krimi nr. 2 Michael Klein Frauen im Sport - gleichberechtigt? Gutachten erstellt im Auftrag des Bundesministers des Innern Michael Klein Pathology A Comprehensive Review Michael J. Klein?Debra S. Heller? Neue Rechtsprechung zum Familienrecht. Loseblattausgabe Michael Klein Neue Rechtsprechung zum Familienrecht Michael Klein Schweizer Ferienhotels (6582 591) Michael Klein Be Healthy, Be Wise A Childrens Guide to Health Awareness (The Aware Bears) Michael J. Rostafinski?Kevin Klein? Midena HotelGuide Schweiz 1996/97. Reise und Urlaub. Texte in deutsch, franzoesisch und englisch Leonie Haefeli-Schmid?Alfred Haefeli-Schmid?Michael KleinBrigitta Buetikofer? Feuer der Naechstenliebe. Johann Heinrich Wichern. Die Gruender der Inneren Mission in Texten und Bildern Michael Klein Bankier der Barmherzigkeit Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Das Leben des Genossenschaftsgruenders in Texten und Bildern Michael Klein Best practice. Gestaltung der betrieblichen Ausbildung in den neuen IT- Berufen. Umsetzung aus Klein-, Mittel- und Grossbetrieben Hans Borch?Michael Ehrke?Karlheinz Mueller? Eishockey Jahrbuch 94/95 Axel Heiber?Michael KleinJoachim Mentel?Guenter Klein? J.B. Priestley's Fiction Holger Michael Klein?Holger Klein? Umbruch zur Moderne? Michael Brie?Dieter. Klein? Der Engel der Geschichte. Befreiende Erfahrungen einer Niederlage Michael Brie?Dieter Klein? Sonderschullehrer in Grundschulen Helmut Reiser?Michael Gutberlet?Gabriele. Klein? Handelsrecht und Gesellschaftsformen Lutz Irgel?Hans-Joachim Klein?Michael Kroener? Stadterneuerung in Klein- und Mittelstaedten. Vorbereitung und Durchfuehrung Michael Koepple?Winfried Schwantes? Ehevertraege. Wichtige Fragen wirksam selber regeln Michael W. Klein? dumm gelaufen. Spreewald-Krimi Nr. 3 Michael Klein Ektoparasiten bei Klein- und Heimtieren Michael Loewenstein?Alexander Hoenel? Planning for Tomorrow A Step-By-Step Guide to a Successful Retirement Michael J. Klein? Konflikte am Arbeitsplatz Hans-Michael Klein? The Good Society and the Inner World Psychoanalysis, Politics and Culture Michael Rustin? Benimm im Business Hans-Michael Klein? Familienrecht in gerichtlicher und anwaltlicher Praxis Peter Gerhardt?Bernd von Heintschel-Heinegg?Michael Klein OLG EzFamR. Entscheidungssammlung der Oberlandesgerichte zum Familienrecht in Bayern Michael Klein Handbuch des Fachanwalts. Familienrecht Peter Gerhardt?Bernd von Heintschel-Heinegg?Michael Klein OLG NRW 1. OLG Hamm Michael Klein Job Creation, Job Destruction, and International Competition Michael W. Klein?Scott Schuh?Robert K. Triest? Sozialgesetzbuch (SGB) IV. Gemeinsame Vorschriften fuer die Sozialversicherung. 36. Ergaenzungslieferung Michael Klein OLG NRW 2. OLG Duesseldorf Michael Klein Freud, Jung, Klein-The Fenceless Field Essays on Psychoanalysis and Analytical Psychology Michael Fordham?Roger Hobdell? Freud, Jung, Klein-The Fenceless Field Essays on Psychoanalysis and Analytical Psychology Michael Fordham?Roger Hobdell? OLG NRW 3. OLG Koeln Michael Klein EzFamR OLG. Entscheidungssammlung der Oberlandesgerichte zum Familienrecht. Ausgabe Neue Laender und Kammergericht Michael Klein Entscheidungen des Bundesgerichtshofes 1 in Familiensachen (BGHF). 1978 - 1979 Michael Klein Handbuch des Fachanwalts. Familienrecht Peter Gerhardt?Bernd von Heintschel-Heinegg?Michael Klein
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Vehicle Schwimmwagen Type 166 Retrieved from http //coh-stats.com/Vehicle Schwimmwagen_Type_166 Contents 1 Schwimmwagen Type 166 Veterancy 2 Info 3 Tactics 4 Built From 4.1 Wehrmacht Quarters 5 Doctrinal Abilities 5.1 Blitzkrieg 6 Vehicle Abilities 6.1 Vehicle Cover 7 Vehicle Weapons 7.1 MG42 Motorcycle Schwimmwagen Type 166 Health 175 Max Speed 6.8 Sight 55 Cost 240 Acceleration 10 Detection 18/0 Time 45 Deceleration 10 Hotkey W Population 2 Rotation 105 Target Type armour_motorcycle Upkeep 2.688 Crush Human False Critical Type light_vehicle Crush Mode None Rear Damage Enabled false Schwimmwagen Type 166 Veterancy [Expand][Hide] Received Damage Received Accuracy (While Moving) x0.85 x0.85 Maximum Health Received Accuracy (While Moving) x1.15 x0.85 Received Penetration Received Accuracy (While Moving) x0.75 x0.80 Info The Wehrmacht Schwimmwagen Type 166 is an alternative unit introduced in Tales of Valor. It can be chosen to swap in place of the Wehrmacht Motorcycle. The Schwimmwagen Type 166 is slower than the Motorcycle and is more expensive in both cost and time to produce. However, it has 50 more health than the Motorcycle and can reverse. Schwimmwagens of both varieties are penalized less when travelling through water terrain, as they have a 0.8 (80%) movement speed modifier compared to 0.3 (30%) for most vehicles. Tactics The Wehrmacht Schwimmwagen s extra health and ability to reverse (unlike the Motorcycle), makes it able to stay in combat longer. This makes the Schwimmwagen Type 166 more useful in narrow fighting spaces or when fighting over water. However, the slower speed, expensive cost, and long build time makes it less viable in many other situations. Due to the long build time, it is recommended to build the Schwimmwagen after producing other starting units, especially in the early game. Built From Wehrmacht Quarters [Expand][Hide] Health 500 Target Type building Cost 22015 Critical Type building Time 60 Hotkey W Effects Deploys Volksgrenadier Squads, Snipers, Heavy Machine Gun teams and Motorcycles. ESee Structure Wehrmacht Quarters for details. Doctrinal Abilities Blitzkrieg [Expand][Hide] Cost 150 Activation timed Duration 30 Target tp_any Recharge 60 Hotkey Effects All Tanks and Armored Vehicles move more quickly, crush everything in their path, and fire more frequently. Infantry sprint to keep pace. ESee Ability Blitzkrieg for details. Vehicle Abilities Vehicle Cover [Expand][Hide] Cost Activation always_on Duration _ Target tp_any Recharge 0 Hotkey Effects $0 no key ESee Ability Vehicle Cover for details. Vehicle Weapons MG42 Motorcycle [Expand][Hide] Weapon MG42 Motorcycle See Weapon MG42 Motorcycle for details.
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Infantry Fallschirmjager Contents 1 Fallschirmjager Veterancy 2 Tactics 3 History 4 Requires 4.1 Fallschirmjager Infiltration 5 Called In Using 5.1 Fallschirmjager Infiltration 6 Squad Abilities 6.1 Fallschirmjager Camouflage 6.2 Anti Building Incendiary Device 6.3 Fire Panzerfaust 6.4 Sprint 7 Squad Upgrades 7.1 FG42 Assault Rifle 8 Squad Weapons 8.1 Panzer Elite Kar98K 8.2 Panzer Elite Kar98K Leader 8.3 FG42 8.4 Panzerfaust 8.5 Anti Building Incendiary Device Fallschirmjager Squad Size 4 Capture Rate 1 Sup Threshold 0.2 Health 240 Sight 35 Pin Threshold 0.65 Cost 340 Detection 7/0 Recovery Rate 0.007 Hotkey G Population 4 Time 32 Retreat Modifier 0.5 Target Type infantry_soldier Upkeep 5.376 Reinforce Cost 0.436 Critical Type infantry Squad Slots 5 Reinforce Time 1 Fallschirmjager Veterancy [Expand][Hide] Received Damage Received Suppression Maximum Health Health Regeneration 0.95 0.85 1.1 3.36/min Accuracy Reload Cooldown Penetration 1.15 0.9 0.9 1.15 8 Vet-Exp Received Damage Received Suppression Maximum Health Health Regeneration 0.95 0.85 1.1 3.36/min Accuracy Reload Cooldown Penetration 1.15 0.9 0.9 1.15 24 Vet-Exp Received Damage Received Suppression Maximum Health Health Regeneration Received Accuracy 0.95 0.85 1.1 3.36/min 0.95 Accuracy Reload Cooldown Penetration 1.15 0.9 0.9 1.15 38 Vet-Exp Tactics Deploy them in a building behind an allied base and then use anti-building grenades to make rubble out of their defenses. This is especially useful against British 25 pounders and American 105mm Howitzers. They are elite infantry who can tackle any other infantry group head-on. Use their Panzerfaust wisely. With the FG42 upgrade, Fallschirmjager can easily kill most infantry squads by rushing in to close range. History Fallschirmjäger, from German Fallschirm parachute and Jäger, hunter; ranger a term for light infantry) are German paratroopers. Fallschirmjäger of Nazi Germany in World War II were the first to be committed in large scale airborne operations. During the whole period of its existence, the Fallschirmjäger commander was Kurt Student. During World War II, the German Air Force (Luftwaffe) raised a variety of airborne light infantry (Fallschirmjäger) units. Unlike Great Britain, the British Commonwealth, and the USA, the German paratroopers were part of the German Air Force rather than the German Army (Wehrmacht Heer). Starting from a small collection of Fallschirmjäger battalions at the beginning of the war, the Luftwaffe built up a division-sized unit of three Fallschirmjäger regiments plus supporting arms and air assets, known as the 7th Flieger Division (7th Air Division). Fallschirmjäger units made the first airborne invasion when invading Denmark on the 9 April 1940. In the early morning hours they attacked and took control of Aalborg airport which played a key role acting as a refuel station for the Luftwaffe in the further invasion into Norway. In the same assault the bridges around Aalborg were taken. Other airborne attacks on Denmark on 9 April were also carried out, including one on a fort on the island Masnedø. One of their most glorious victories was the invasion of the Belgian fort Eben Emael, which was regarded as undefeatable. With only 56 well trained men (and 7 month of preparation), they destroyed all mainweapons and cuppolas after a sucessful glider landing on the roof of the fort. The garrision of 1,200 men quickly surrendered to the mysterious airborne attackers. It remained a mystery throughout the war how the fallschirmjägers achieved this because of explicit secrecy about the circumstances. Hitler offered Franco his experienced fallschirmjägers for attacking the similarly constructed British fort in Gibraltar. The first opposed airborne attacks occurred in Norway, first during the initial invasion when fallschirmjägers captured the defended air base of Sola, near Stavanger. The following Norwegian campaign also saw the first fallschirmjäger defeat when a company was dropped on the village and railroad junction of Dombås on 14 April 1940 and was destroyed by the Norwegian Army in a five day battle. The biggest fallschirmjäger operation was the attack on Crete on May 20th 1941. During the next 2 weeks some 15,000 fallschirmjäger and 14,000 gebirgsjäger fought the Commonwealth forces, which had around 40.000 men on the island. Even though they managed to conquer the island, the operation was generally seen as a failure because of heavy losses of elite fallschirmjäger troops. This was mainly because the German administration expected far fewer forces on the island (about 15,000 troops were expected instead of the over 40,000 actually there). Allied command was also informed about the invasion plans through their radio decryption and espionage. It was based on the experience of the raid on Crete that the Luftwaffe started to develop the famous fallschirmjäger Gewehr 42. In Crete, fallschirmjägers were lacking heavy weapons such as heavy MGs. Being only equipped with Karabiner 98 which was single shot and so lacking firepower and some submachine guns like MP38 40 only suitable for closerange combat. FG42 was a multipurpose weapon only slightly heavier than the K98k (including ammo, the rifle itself is lighter) but as precise in single shot, and also capable of firing salvos of up to 20 shots in full auto like any MG. After getting one for Christmas from Göring, and shooting it, Hitler decided that this weapon would be the postwar Wehrmacht standard carbine. Postwar because it was very expensive and complicated to manufacture, which was impossible with the wartime shortages. Only about 8,000 were manufactured and issued only to fallschirmjäger elite troops. The American M60 light machine gun is actually a modified FG42 with some features of the MG42, but lacking the reliability and rate of fire of the latter. Later in the war, the 7th Air Division s fallschirmjäger assets were re-organized and used as the core of a new series of elite Luftwaffe Infantry divisions, numbered in a series beginning with the 1st fallschirmjäger Division. These formations were organized and equipped as motorized infantry divisions, and often played a fire brigade role on the western front. Their were often encountered on the battlefield as ad hoc battle groups (Kampfgruppen) detached from a division or organized from miscellaneous available assets. In accord with standard German practice, these were called by their commander s name, such as Group Erdmann in France and the Ramcke Parachute Brigade in North Africa. After mid-1944, fallschirmjäger were no longer trained as paratroops due to the realities of the strategic situation, but retained the fallschirmjäger honorific. Near the end of the war, the series of new fallschirmjäger divisions extended to over a dozen, with a concomitant reduction in quality in the higher-numbered units of the series. Among these divisions was the 9th Fallschirmjäger Division, which was the final parachute division to be raised by Germany during World War II. The division was destroyed during the Battle of Berlin in April 1945. (These divisions should not be confused with the Luftwaffe Field Divisions, a poorly organized and managed series of light infantry divisions raised from excess Luftwaffe personnel early in the war.) Over 54,449 paratroops were killed in action and over 8,000 are still listed as missing in action. Requires Fallschirmjager Infiltration [Expand][Hide] Cost 3 Time Hotkey Effects Fallschirmjager squads can be ordered to reveal themselves from pre-infiltrated hiding locations in buildings. ESee Upgrade Fallschirmjager Infiltration for details. Called In Using Fallschirmjager Infiltration [Expand][Hide] Cost 420 Activation targeted Duration 0 Target tp_any Recharge 40 Hotkey Effects A squad of Fallschirmjager who have infiltrated the battlefield will emerge from targeted buildings, or from Off-map if not targeted on buildings. ESee Ability Fallschirmjager Infiltration for details. Squad Abilities Fallschirmjager Camouflage [Expand][Hide] Cost Activation always_on Duration _ Target tp_any Recharge 0 Hotkey Effects $0 no key ESee Ability Fallschirmjager Camouflage for details. Anti Building Incendiary Device [Expand][Hide] Cost 40 Activation targeted Duration _ Target tp_any Recharge 240 Hotkey N Effects Fallschirmjager throw an incendiary device with a very long burn time, effective against buildings and emplacements. ESee Ability Anti Building Incendiary Device for details. Fire Panzerfaust [Expand][Hide] Cost 35 Activation targeted Duration _ Target tp_entity_and_squad_entity Recharge 15 Hotkey P Effects Fire the disposable 100mm Panzerfaust at Enemy Armor or Structures. ESee Ability Fire Panzerfaust for details. Sprint [Expand][Hide] Cost Activation timed Duration 15 Target tp_any Recharge 60 Hotkey S Effects Sprinting will make a squad move faster for a short time. ESee Ability Sprint for details. Squad Upgrades FG42 Assault Rifle [Expand][Hide] Cost 75 Time 30 Hotkey M Effects Equip Fallschirmjager with FG42 Assault Rifles for increased firepower. ESee Upgrade FG42 Assault Rifle for details. Squad Weapons Panzer Elite Kar98K [Expand][Hide] Weapon Panzer Elite Kar98K See Weapon Panzer Elite Kar98K for details. Panzer Elite Kar98K Leader [Expand][Hide] Weapon Panzer Elite Kar98K Leader See Weapon Panzer Elite Kar98K Leader for details. FG42 [Expand][Hide] Weapon FG42 See Weapon FG42 for details. Panzerfaust [Expand][Hide] Weapon Panzerfaust See Weapon Panzerfaust for details. Anti Building Incendiary Device [Expand][Hide] Weapon Anti Building Incendiary Device See Weapon Anti Building Incendiary Device for details. Retrieved from http //coh-stats.com/Infantry Fallschirmjager
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VIERTE SZENE Eva ist auf die Strasse getreten, hat sich schüchtern der Werkstatt genähert und steht jetzt unbemerkt an der Tür bei Sachs EVA Gut n Abend, Meister! Noch so fleissig? SACHS fährt angenehm überrascht auf Ei, Kind! Lieb Evchen! Noch so spät? Und doch, warum so spät noch, weiss ich die neuen Schuh ? EVA Wie fehl er rät! Die Schuh hab ich noch gar nicht probiert; sie sind so schön und reich geziert, dass ich sie noch nicht an die Füss mir getraut. Sie setzt sich dicht neben Sachs auf den Steinsitz SACHS Doch sollst sie morgen tragen als Braut? EVA Wer wäre denn Bräutigam? SACHS Weiss ich das? EVA Wie wisst Ihr dann, dass ich Braut? SACHS Ei was! - Das weiss die Stadt. EVA Ja, weiss es die Stadt, Freund Sachs gute Gewähr dann hat. Ich dacht , er wüsst mehr. SACHS Was sollt ich wissen? EVA Ei seht doch! Werd ich s ihm sagen müssen? Ich bin wohl recht dumm? SACHS Das sag ich nicht. EVA Dann wärt Ihr wohl klug? SACHS Das weiss ich nicht. EVA Ihr wisst nichts? Ihr sagt nichts? Ei, Freund Sachs, jetzt merk ich wahrlich, Pech ist kein Wachs. Ich hätt Euch für feiner gehalten. SACHS Kind, beid , Wachs und Pech, vertraut mir sind. Mit Wachs strich ich die seid nen Fäden, damit ich dir die zieren Schuh gefasst heut fass ich die Schuh mit dicht ren Drähten, da gilt s mit Pech für den derb ren Gast. EVA Wer ist denn der? Wohl was Recht s? SACHS Das mein ich! Ein Meister, stolz auf Freiers Fuss, denkt morgen zu siegen ganz alleinig Herrn Beckmessers Schuh ich richten muss. EVA So nehmt nur tüchtig Pech dazu da kleb er drin und lass mir Ruh ! SACHS Er hofft dich sicher zu ersingen. EVA Wieso denn der? SACHS Ein Junggesell ‘s gibt deren wenig dort zur Stell . EVA Könnt s einem Witwer nicht gelingen? SACHS Mein Kind, der wär zu alt für dich. EVA Ei, was! Zu alt? Hier gilt s der Kunst, wer sie versteht, der werb um mich! SACHS Lieb Evchen! Machst mir blauen Dunst? EVA Nicht ich! Ihr seid s; Ihr macht mir Flausen! Gesteht nur, dass Ihr wandelbar; Gott weiss, wer Euch jetzt im Herzen mag hausen, glaubt ich mich doch drin so manches Jahr. SACHS Wohl, da ich dich gern auf den Armen trug? EVA Ich seh , ‘s war nur, weil Ihr kinderlos. SACHS Hatt einst ein Weib und Kinder genug. EVA Doch starb Eure Frau, so wuchs ich gross. SACHS Gar gross und schön! EVA Da dacht ich aus, Ihr nähmt mich für Weib und Kind ins Haus. SACHS Da hätt ich ein Kind und auch ein Weib! ‘s wär ein lieber Zeitvertreib! Ja, ja! Das hast du dir schön erdacht. EVA Ich glaub , der Meister mich gar verlacht? Am End auch liess er sich gar gefallen, dass unter der Nas ihm weg vor allen der Beckmesser morgen mich ersäng ? SACHS Wer sollt s ihm wehren, wenn s ihm geläng ? Dem wüsst allein dein Vater Rat. EVA Wo so ein Meister den Kopf nur hat! Käm ich zu Euch wohl, fänd ich s zu Haus? SACHS trocken Ach ja! Hast recht! ‘s ist im Kopf mir kraus. Hab heut manch Sorg und Wirr erlebt da mag s dann sein, dass was drin klebt. EVA wieder näher rückend Wohl in der Singschul ? ‘s war heut Gebot. SACHS Ja, Kind! Eine Freiung machte mir Not. EVA Ja, Sachs! Das hättet Ihr gleich soll n sagen; quält Euch dann nicht mit unnützen Fragen. Nun sagt, wer war s, der Freiung begehrt? SACHS Ein Junker, Kind, gar unbelehrt. EVA wie heimlich Ein Ritter? Mein, sagt! Und ward er gefreit? SACHS Nichts da, mein Kind! ‘s gab gar viel Streit. EVA So sagt! Erzählt, wie ging es zu? Macht s Euch Sorg , wie liess mir es Ruh ? So bestand er übel und hat vertan? SACHS Ohne Gnad versang der Herr Rittersmann. MAGDALENE kommt zum Hause heraus und ruft leise Pst! Evchen! Pst! EVA eifrig zu Sachs gewandt Ohne Gnade? Wie? Kein Mittel gäb s, das ihm gedieh? Sang er so schlecht, so fehlervoll, dass nichts mehr zum Meister ihm helfen soll? SACHS Mein Kind, für den ist alles verloren, und Meister wird der in keinem Land; denn wer als Meister geboren, der hat unter Meistern den schlimmsten Stand. MAGDALENE vernehmlicher rufend Der Vater verlangt. EVA immer dringender zu Sachs So sagt mir noch an, ob keinen der Meister zum Freund er gewann? SACHS Das wär nicht übel! Freund ihm noch sein! Ihm, vor dem sich alle fühlten so klein? Den Junker Hochmut, lasst ihn laufen, mag er durch die Welt sich raufen; was wir erlernt mit Not und Müh , dabei lasst uns in Ruh verschnaufen hier renn er uns nichts über n Haufen, sein Glück ihm anderswo erblüh ! EVA erhebt sich zornig Ja, anderswo soll s ihm erblühn als bei euch garst gen, neid schen Mannsen; wo warm die Herzen noch erglühen, trotz allen tück schen Meister Hansen! - zu Magdalene Gleich, Lene, gleich! Ich komme schon! Was trüg ich hier für Trost davon? Da riecht s nach Pech, dass Gott erbarm ! Brennt er s lieber, da würd er doch warm! Sie geht sehr aufgeregt mit Magdalene über die Strasse hinüber und verweilt in grosser Unruhe unter der Tür des Hauses SACHS sieht ihr mit bedeutungsvollem Kopfnicken nach Das dacht ich wohl. Nun heisst s schaff Rat! Er ist während des Folgenden damit beschäftigt, auch die obere Ladentüre so weit zu schiessen dass sie nur ein wenig Licht noch durchlässt er selbst verschwindet so fast gänzlich MAGDALENE Hilf Gott! Wo bliebst du nur so spat? Der Vater rief. EVA Geh zu ihm ein ich sei zu Bett im Kämmerlein. MAGDALENE Nicht doch! Hör mich! Komm ich dazu? Beckmesser fand mich, er lässt nicht Ruh , zur Nacht sollst du dich ans Fenster neigen, er will dir was Schönes singen und geigen, mit dem er dich hofft zu gewinnen, das Lied, ob das dir nach Gefallen geriet. EVA Das fehlte auch noch! - Käme nur er! MAGDALENE Hast David gesehn? EVA Was soll mir der? Sie späht aus MAGDALENE für sich Ich war zu streng; er wird sich grämen. EVA Siehst du noch nichts? MAGDALENE tut, als spähe sie ‘s ist, als ob Leut dort kämen. EVA Wär er s? MAGDALENE Mach und komm jetzt hinan! EVA Nicht eh r, bis ich sah den teuersten Mann! MAGDALENE Ich täuschte mich dort, er war es nicht. Jetzt komm, sonst merkt der Vater die Geschicht ! EVA Ach, meine Angst! MAGDALENE Auch lass uns beraten, wie wir des Beckmessers uns entladen. EVA Zum Fenster gehst du für mich. Sie lauscht MAGDALENE Wie, ich? - für sich Das machte wohl David eiferlich? Er schläft nach der Gassen! Hihi, ‘s wär fein! EVA Da hör ich Schritte. MAGDALENE zu Eva Jetzt komm, es muss sein! EVA Jetzt näher! MAGDALENE Du irrst! ‘s ist nichts, ich wett . Ei, komm! Du musst, bis der Vater zu Bett. POGNERS STIMME von innen He! Lene! Eva! MAGDALENE ‘s ist höchste Zeit! Hörst du s? Komm! Dein Ritter ist weit. Sie zieht die sich sträubende Eva am Arm die Stufen zur Tür hinauf FÜNFTE SZENE Walther ist die Gasse heraufgekommen; jetzt biegt er um die Ecke herum Eva erblickt ihn, reisst sich von Magdalene los und stürzt Walther auf die Strasse entgegen EVA Da ist er! MAGDALENE Da haben wir s! Nun heisst s gescheit! Sie geht eilig in das Haus EVA ausser sich Ja, Ihr seid es! Nein, du bist es! Alles sag ich, denn Ihr wisst es; alles klag ich, denn ich weiss es; Ihr seid beides, Held des Preises und mein einz ger Freund! WALTHER leidenschaftlich Ach, du irrst! Bin nur dein Freund, doch des Preises noch nicht würdig, nicht den Meistern ebenbürtig. Mein Begeistern fand Verachten, und, ich weiss es, darf nicht trachten nach der Freundin Hand! EVA Wie du irrst! Der Freundin Hand, erteilt nur sie den Preis, wie deinen Mut ihr Herz erfand, reicht sie nur dir das Reis. WALTHER Ach nein, du irrst! Der Freundin Hand, wär keinem sie erkoren; wie sie des Vaters Wille band, mir war sie doch verloren. »Ein Meistersinger muss er sein, nur wen Ihr krönt, den darf sie frein!« So sprach er festlich zu den Herr n, kann nicht zurück, möcht er auch gern! Das eben gab mir Mut; wie ungewohnt mir alles schien, ich sang voll Lieb und Glut, dass ich den Meisterschlag verdien . Doch diese Meister! wütend Ha, diese Meister! Dieser Reim-Gesetze Leimen und Kleister! Mir schwillt die Galle, das Herz mir stockt, denk ich der Falle, darein ich gelockt! Fort in die Freiheit! Da hin gehör ich, da, wo ich Meister im Haus! Soll ich dich frei n heut, dich nun beschwör ich, komm und folg mir hinaus! Nichts steht zu hoffen; keine Wahl ist offen! Überall Meister, wie böse Geister seh ich sich rotten, mich zu verspotten mit den Gewerken, aus den Gemerken, aus allen Ecken, auf allen Flecken seh ich zu Haufen Meister nur laufen, mit höhnendem Nicken frech auf dich blicken, in Kreisen und Ringeln dich umzingeln, näselnd und kreischend zur Braut dich heischend, als Meisterbuhle auf dem Singestuhle, zitternd und bebend, hoch dich erhebend! Und ich ertrüg es, sollt es nicht wagen, gradaus tüchtig d rein zu schlagen? Man hört den starken Ruf eines Nachtwächterhorns Ha! ... Er hat mit emphatischer Gebärde die Hand an das Schwert gelegt und starrt wild vor sich hin EVA fasst ihn besänftigend bei der Hand Geliebter, spare den Zorn! ‘s war nur des Nachtwächters Horn. Unter der Linde birg dich geschwinde; hier kommt der Wächter vorbei. MAGDALENE ruft leise unter der Tür Evchen! ‘s ist Zeit mach dich frei! WALTHER Du fliehst? EVA lächelnd Muss ich denn nicht? WALTHER Entweichst? EVA mit zarter Bestimmtheit Dem Meistergericht. Sie verschwindet mit Magdalene im Hause Der NACHTWÄCHTER ist währenddem in der Gasse erschienen, kommt singend nach vorn, biegt um die Ecke von Pogners Haus und geht nach links ab Hört, ihr Leut , und lasst euch sagen, die Glock hat zehn geschlagen bewahrt das Feuer und auch das Licht, damit niemand kein Schad geschicht! Lobet Gott den Herrn! SACHS welcher hinter der Ladentür dem Gespräche gelauscht, öffnet jetzt, bei eingezogenem Lampenlicht, ein wenig mehr Üble Dinge, die ich da merk eine Entführung gar im Werk! Aufgepasst! Das darf nicht sein! WALTHER hinter der Linde Käm sie nicht wieder? o der Pein! - Eva kommt in Magdalenes Kleidung aus dem Hause; die Gestalt gewahrend Doch ja, sie kommt dort! - Weh mir, nein! Die Alte ist s! - Eva erblickt Walther und eilt auf ihn zu Doch aber - ja! EVA Das tör ge Kind da hast du s! Da! Sie wirft sich ihm heiter an die Brust WALTHER hingerissen O Himmel! Ja, nun wohl ich weiss, dass ich gewann den Meisterpreis! EVA Doch nun kein Besinnen! Von hinnen! Von hinnen! o wären wir schon fort! WALTHER Hier durch die Gasse dort finden wir vor dem Tor Knecht und Rosse vor. Nachtwächterhorn entfernt. Als sich beide wenden, um in die Gasse einzubiegen, lässt Sachs, nachdem er die Lampe hinter eine Glaskugel gestellt, durch die ganz wieder geöffnete Ladentür einen grellen Lichtschein quer über die Strasse fallen, so dass Eva und Walther sich plötzlich hell beleuchtet sehen EVA Walther hastig zurückziehend O weh, der Schuster! Wenn er uns säh ! Birg dich! Komm ihm nicht in die Näh ! WALTHER Welch and rer Weg führt uns hinaus? EVA Dort durch die Strasse doch der ist kraus, ich kenn ihn nicht gut; auch stiessen wir dort auf den Wächter. WALTHER Nun denn durch die Gasse! EVA Der Schuster muss erst vom Fenster fort. WALTHER Ich zwing ihn, dass er s verlasse. EVA Zeig dich ihm nicht er kennt dich! WALTHER Der Schuster? EVA ‘s ist Sachs! WALTHER Hans Sachs? Mein Freund! EVA Glaub s nicht! Von dir Übles zu sagen nur wusst er. WALTHER Wie, Sachs? Auch er? Ich lösch ihm das Licht. VIERTE SZENE Eva ist auf die Strasse getreten, hat sich schüchtern der Werkstatt genähert und steht jetzt unbemerkt an der Tür bei Sachs EVA Gut n Abend, Meister! Noch so fleissig? SACHS fährt angenehm überrascht auf Ei, Kind! Lieb Evchen! Noch so spät? Und doch, warum so spät noch, weiss ich die neuen Schuh ? EVA Wie fehl er rät! Die Schuh hab ich noch gar nicht probiert; sie sind so schön und reich geziert, dass ich sie noch nicht an die Füss mir getraut. Sie setzt sich dicht neben Sachs auf den Steinsitz SACHS Doch sollst sie morgen tragen als Braut? EVA Wer wäre denn Bräutigam? SACHS Weiss ich das? EVA Wie wisst Ihr dann, dass ich Braut? SACHS Ei was! - Das weiss die Stadt. EVA Ja, weiss es die Stadt, Freund Sachs gute Gewähr dann hat. Ich dacht , er wüsst mehr. SACHS Was sollt ich wissen? EVA Ei seht doch! Werd ich s ihm sagen müssen? Ich bin wohl recht dumm? SACHS Das sag ich nicht. EVA Dann wärt Ihr wohl klug? SACHS Das weiss ich nicht. EVA Ihr wisst nichts? Ihr sagt nichts? Ei, Freund Sachs, jetzt merk ich wahrlich, Pech ist kein Wachs. Ich hätt Euch für feiner gehalten. SACHS Kind, beid , Wachs und Pech, vertraut mir sind. Mit Wachs strich ich die seid nen Fäden, damit ich dir die zieren Schuh gefasst heut fass ich die Schuh mit dicht ren Drähten, da gilt s mit Pech für den derb ren Gast. EVA Wer ist denn der? Wohl was Recht s? SACHS Das mein ich! Ein Meister, stolz auf Freiers Fuss, denkt morgen zu siegen ganz alleinig Herrn Beckmessers Schuh ich richten muss. EVA So nehmt nur tüchtig Pech dazu da kleb er drin und lass mir Ruh ! SACHS Er hofft dich sicher zu ersingen. EVA Wieso denn der? SACHS Ein Junggesell ‘s gibt deren wenig dort zur Stell . EVA Könnt s einem Witwer nicht gelingen? SACHS Mein Kind, der wär zu alt für dich. EVA Ei, was! Zu alt? Hier gilt s der Kunst, wer sie versteht, der werb um mich! SACHS Lieb Evchen! Machst mir blauen Dunst? EVA Nicht ich! Ihr seid s; Ihr macht mir Flausen! Gesteht nur, dass Ihr wandelbar; Gott weiss, wer Euch jetzt im Herzen mag hausen, glaubt ich mich doch drin so manches Jahr. SACHS Wohl, da ich dich gern auf den Armen trug? EVA Ich seh , ‘s war nur, weil Ihr kinderlos. SACHS Hatt einst ein Weib und Kinder genug. EVA Doch starb Eure Frau, so wuchs ich gross. SACHS Gar gross und schön! EVA Da dacht ich aus, Ihr nähmt mich für Weib und Kind ins Haus. SACHS Da hätt ich ein Kind und auch ein Weib! ‘s wär ein lieber Zeitvertreib! Ja, ja! Das hast du dir schön erdacht. EVA Ich glaub , der Meister mich gar verlacht? Am End auch liess er sich gar gefallen, dass unter der Nas ihm weg vor allen der Beckmesser morgen mich ersäng ? SACHS Wer sollt s ihm wehren, wenn s ihm geläng ? Dem wüsst allein dein Vater Rat. EVA Wo so ein Meister den Kopf nur hat! Käm ich zu Euch wohl, fänd ich s zu Haus? SACHS trocken Ach ja! Hast recht! ‘s ist im Kopf mir kraus. Hab heut manch Sorg und Wirr erlebt da mag s dann sein, dass was drin klebt. EVA wieder näher rückend Wohl in der Singschul ? ‘s war heut Gebot. SACHS Ja, Kind! Eine Freiung machte mir Not. EVA Ja, Sachs! Das hättet Ihr gleich soll n sagen; quält Euch dann nicht mit unnützen Fragen. Nun sagt, wer war s, der Freiung begehrt? SACHS Ein Junker, Kind, gar unbelehrt. EVA wie heimlich Ein Ritter? Mein, sagt! Und ward er gefreit? SACHS Nichts da, mein Kind! ‘s gab gar viel Streit. EVA So sagt! Erzählt, wie ging es zu? Macht s Euch Sorg , wie liess mir es Ruh ? So bestand er übel und hat vertan? SACHS Ohne Gnad versang der Herr Rittersmann. MAGDALENE kommt zum Hause heraus und ruft leise Pst! Evchen! Pst! EVA eifrig zu Sachs gewandt Ohne Gnade? Wie? Kein Mittel gäb s, das ihm gedieh? Sang er so schlecht, so fehlervoll, dass nichts mehr zum Meister ihm helfen soll? SACHS Mein Kind, für den ist alles verloren, und Meister wird der in keinem Land; denn wer als Meister geboren, der hat unter Meistern den schlimmsten Stand. MAGDALENE vernehmlicher rufend Der Vater verlangt. EVA immer dringender zu Sachs So sagt mir noch an, ob keinen der Meister zum Freund er gewann? SACHS Das wär nicht übel! Freund ihm noch sein! Ihm, vor dem sich alle fühlten so klein? Den Junker Hochmut, lasst ihn laufen, mag er durch die Welt sich raufen; was wir erlernt mit Not und Müh , dabei lasst uns in Ruh verschnaufen hier renn er uns nichts über n Haufen, sein Glück ihm anderswo erblüh ! EVA erhebt sich zornig Ja, anderswo soll s ihm erblühn als bei euch garst gen, neid schen Mannsen; wo warm die Herzen noch erglühen, trotz allen tück schen Meister Hansen! - zu Magdalene Gleich, Lene, gleich! Ich komme schon! Was trüg ich hier für Trost davon? Da riecht s nach Pech, dass Gott erbarm ! Brennt er s lieber, da würd er doch warm! Sie geht sehr aufgeregt mit Magdalene über die Strasse hinüber und verweilt in grosser Unruhe unter der Tür des Hauses SACHS sieht ihr mit bedeutungsvollem Kopfnicken nach Das dacht ich wohl. Nun heisst s schaff Rat! Er ist während des Folgenden damit beschäftigt, auch die obere Ladentüre so weit zu schiessen dass sie nur ein wenig Licht noch durchlässt er selbst verschwindet so fast gänzlich MAGDALENE Hilf Gott! Wo bliebst du nur so spat? Der Vater rief. EVA Geh zu ihm ein ich sei zu Bett im Kämmerlein. MAGDALENE Nicht doch! Hör mich! Komm ich dazu? Beckmesser fand mich, er lässt nicht Ruh , zur Nacht sollst du dich ans Fenster neigen, er will dir was Schönes singen und geigen, mit dem er dich hofft zu gewinnen, das Lied, ob das dir nach Gefallen geriet. EVA Das fehlte auch noch! - Käme nur er! MAGDALENE Hast David gesehn? EVA Was soll mir der? Sie späht aus MAGDALENE für sich Ich war zu streng; er wird sich grämen. EVA Siehst du noch nichts? MAGDALENE tut, als spähe sie ‘s ist, als ob Leut dort kämen. EVA Wär er s? MAGDALENE Mach und komm jetzt hinan! EVA Nicht eh r, bis ich sah den teuersten Mann! MAGDALENE Ich täuschte mich dort, er war es nicht. Jetzt komm, sonst merkt der Vater die Geschicht ! EVA Ach, meine Angst! MAGDALENE Auch lass uns beraten, wie wir des Beckmessers uns entladen. EVA Zum Fenster gehst du für mich. Sie lauscht MAGDALENE Wie, ich? - für sich Das machte wohl David eiferlich? Er schläft nach der Gassen! Hihi, ‘s wär fein! EVA Da hör ich Schritte. MAGDALENE zu Eva Jetzt komm, es muss sein! EVA Jetzt näher! MAGDALENE Du irrst! ‘s ist nichts, ich wett . Ei, komm! Du musst, bis der Vater zu Bett. POGNERS STIMME von innen He! Lene! Eva! MAGDALENE ‘s ist höchste Zeit! Hörst du s? Komm! Dein Ritter ist weit. Sie zieht die sich sträubende Eva am Arm die Stufen zur Tür hinauf FÜNFTE SZENE Walther ist die Gasse heraufgekommen; jetzt biegt er um die Ecke herum Eva erblickt ihn, reisst sich von Magdalene los und stürzt Walther auf die Strasse entgegen EVA Da ist er! MAGDALENE Da haben wir s! Nun heisst s gescheit! Sie geht eilig in das Haus EVA ausser sich Ja, Ihr seid es! Nein, du bist es! Alles sag ich, denn Ihr wisst es; alles klag ich, denn ich weiss es; Ihr seid beides, Held des Preises und mein einz ger Freund! WALTHER leidenschaftlich Ach, du irrst! Bin nur dein Freund, doch des Preises noch nicht würdig, nicht den Meistern ebenbürtig. Mein Begeistern fand Verachten, und, ich weiss es, darf nicht trachten nach der Freundin Hand! EVA Wie du irrst! Der Freundin Hand, erteilt nur sie den Preis, wie deinen Mut ihr Herz erfand, reicht sie nur dir das Reis. WALTHER Ach nein, du irrst! Der Freundin Hand, wär keinem sie erkoren; wie sie des Vaters Wille band, mir war sie doch verloren. »Ein Meistersinger muss er sein, nur wen Ihr krönt, den darf sie frein!« So sprach er festlich zu den Herr n, kann nicht zurück, möcht er auch gern! Das eben gab mir Mut; wie ungewohnt mir alles schien, ich sang voll Lieb und Glut, dass ich den Meisterschlag verdien . Doch diese Meister! wütend Ha, diese Meister! Dieser Reim-Gesetze Leimen und Kleister! Mir schwillt die Galle, das Herz mir stockt, denk ich der Falle, darein ich gelockt! Fort in die Freiheit! Da hin gehör ich, da, wo ich Meister im Haus! Soll ich dich frei n heut, dich nun beschwör ich, komm und folg mir hinaus! Nichts steht zu hoffen; keine Wahl ist offen! Überall Meister, wie böse Geister seh ich sich rotten, mich zu verspotten mit den Gewerken, aus den Gemerken, aus allen Ecken, auf allen Flecken seh ich zu Haufen Meister nur laufen, mit höhnendem Nicken frech auf dich blicken, in Kreisen und Ringeln dich umzingeln, näselnd und kreischend zur Braut dich heischend, als Meisterbuhle auf dem Singestuhle, zitternd und bebend, hoch dich erhebend! Und ich ertrüg es, sollt es nicht wagen, gradaus tüchtig d rein zu schlagen? Man hört den starken Ruf eines Nachtwächterhorns Ha! ... Er hat mit emphatischer Gebärde die Hand an das Schwert gelegt und starrt wild vor sich hin EVA fasst ihn besänftigend bei der Hand Geliebter, spare den Zorn! ‘s war nur des Nachtwächters Horn. Unter der Linde birg dich geschwinde; hier kommt der Wächter vorbei. MAGDALENE ruft leise unter der Tür Evchen! ‘s ist Zeit mach dich frei! WALTHER Du fliehst? EVA lächelnd Muss ich denn nicht? WALTHER Entweichst? EVA mit zarter Bestimmtheit Dem Meistergericht. Sie verschwindet mit Magdalene im Hause Der NACHTWÄCHTER ist währenddem in der Gasse erschienen, kommt singend nach vorn, biegt um die Ecke von Pogners Haus und geht nach links ab Hört, ihr Leut , und lasst euch sagen, die Glock hat zehn geschlagen bewahrt das Feuer und auch das Licht, damit niemand kein Schad geschicht! Lobet Gott den Herrn! SACHS welcher hinter der Ladentür dem Gespräche gelauscht, öffnet jetzt, bei eingezogenem Lampenlicht, ein wenig mehr Üble Dinge, die ich da merk eine Entführung gar im Werk! Aufgepasst! Das darf nicht sein! WALTHER hinter der Linde Käm sie nicht wieder? o der Pein! - Eva kommt in Magdalenes Kleidung aus dem Hause; die Gestalt gewahrend Doch ja, sie kommt dort! - Weh mir, nein! Die Alte ist s! - Eva erblickt Walther und eilt auf ihn zu Doch aber - ja! EVA Das tör ge Kind da hast du s! Da! Sie wirft sich ihm heiter an die Brust WALTHER hingerissen O Himmel! Ja, nun wohl ich weiss, dass ich gewann den Meisterpreis! EVA Doch nun kein Besinnen! Von hinnen! Von hinnen! o wären wir schon fort! WALTHER Hier durch die Gasse dort finden wir vor dem Tor Knecht und Rosse vor. Nachtwächterhorn entfernt. Als sich beide wenden, um in die Gasse einzubiegen, lässt Sachs, nachdem er die Lampe hinter eine Glaskugel gestellt, durch die ganz wieder geöffnete Ladentür einen grellen Lichtschein quer über die Strasse fallen, so dass Eva und Walther sich plötzlich hell beleuchtet sehen EVA Walther hastig zurückziehend O weh, der Schuster! Wenn er uns säh ! Birg dich! Komm ihm nicht in die Näh ! WALTHER Welch and rer Weg führt uns hinaus? EVA Dort durch die Strasse doch der ist kraus, ich kenn ihn nicht gut; auch stiessen wir dort auf den Wächter. WALTHER Nun denn durch die Gasse! EVA Der Schuster muss erst vom Fenster fort. WALTHER Ich zwing ihn, dass er s verlasse. EVA Zeig dich ihm nicht er kennt dich! WALTHER Der Schuster? EVA ‘s ist Sachs! WALTHER Hans Sachs? Mein Freund! EVA Glaub s nicht! Von dir Übles zu sagen nur wusst er. WALTHER Wie, Sachs? Auch er? Ich lösch ihm das Licht. Wagner,Richard/Die Meistersinger von Nürnberg/ActⅡ-3
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ネットワークに戻る RFC2616概要 HTTP/1.1 RFC6265概要 HTTP状態管理機構 パーセントエンコーディング(URLエンコード) URLで意味を持つコードと混同する日本語などのバイナリや特殊記号を16進形式にして、先頭に%を付加した文字に変換する。正確に言うと、非予約文字、予約文字以外を変換する。 項目 説明 非予約文字 ASCIIのコード範囲内の英字(大文字・小文字)、数字、ハイフン “-”、ピリオド “.”、アンダースコア “_”、チルダ “~” 予約文字 URIを表す符号。ASCIIのコード範囲内のコロン “ ”、スラッシュ “/”、疑問符 “?”、シャープ “#”、角括弧 “[”、“]”、単価記号 “@”、感嘆符 “!”、ドル記号・ペソ記号 “$”、アンパサンド “ ”、アポストロフィー・シングルクオート “ ”、丸括弧 “(”、“)”、アスタリスク “*”、正符号・加算記号 “+”、コンマ “,”、セミコロン “;”、等号 “=” name=%E8%8F%85%E7%9B%B4%E4%BA%BA UTF-8で、%E8%8F%85:菅, %E7%9B%B4 直, %E4%BA%BA 人 x-www-form-urlencoded(URLエンコード) POSTのフォームデータをエンコードする。%を付加する方式は、パーセントエンコーディングと同じ。パーセントエンコーディングの予約文字も変換している スペースは"+"に変換。Javaのソースを見ると、英数字、"-","_", ".","*"以外を変換する BASE64 Wikipediaより データを64種類の印字可能な英数字のみを用いて、それ以外の文字を扱うことの出来ない通信環境にてマルチバイト文字やバイナリデータを扱うためのエンコード方式 7ビットのデータしか扱うことの出来ない電子メールにて広く利用されている A–Z, a–z, 0–9 までの62文字と、記号2つ (+ , /) 、さらにパディング(余った部分を詰める)のための記号として = が用いられる 76文字ごとに改行コードが入る Cookie Wikipediaより クッキーを設定する際、どの要求に対してクッキー情報を送り返すのか、URLの範囲を指定する。 規定値は、クッキーを設定したサーバに対するすべての要求であり、対象を広げることも狭めることもできる。ただし広げる場合でも、トップレベルドメインより狭い範囲でなければならない。 またクッキーの有効期限は、通常はブラウザを終了するまでだが、指定した期限まではブラウザを再度起動しても保持されるように設定することができる。有効期限の情報も、サーバからブラウザにクッキー情報を送信する段階で付加される。 無期限という設定は出来ない。 詳細: http //www.studyinghttp.net/cookies リクエスト 全てテキスト。行(CRLF)で区切られる。 フォーマット リクエストラインは1行。ヘッダは複数行。 大項目 小項目 説明 リクエストライン メソッド GET,POST,PUTなどのどれか。 リクエストURL リクエストを処理するURI プロトコルバージョン HTTPのバージョン。【例】HTTP/1.1 ヘッダ HOST リクエスト先のホスト名。必須項目 空行 POSTのときにヘッダの終了を示すために挿入される メッセージボディ POSTのときにリクエストデータを出力する 【例】 GET http //example.jp/31/31-001.php HTTP/1.1 リクエストライン Host example.jp --+ User-Agent Mozilla/5.0 (Windows NT 5.1; rv 2.0.1) Gecko/20100101 Firefox/4.0.1 | Accept text/html,application/xhtml+xml,application/xml;q=0.9,*/*;q=0.8 +-- ヘッダ Accept-Language ja,en-us;q=0.7,en;q=0.3 | Accept-Encoding gzip, deflate | Accept-Charset Shift_JIS,utf-8;q=0.7,*;q=0.7 | Keep-Alive 115 | Connection keep-alive | Referer http //example.jp/31/ --+ Accept-CharsetでShift-JISの品質係数が1であるため、サーバは、Shift-JISでエンコードしたメッセージを返す。 POST http //example.jp/31/31-003.php HTTP/1.1 リクエストライン Accept image/gif, image/jpeg, image/pjpeg, image/pjpeg, application/vnd.ms-excel ヘッダ Referer http //example.jp/31/31-002.php Accept-Language ja User-Agent Mozilla/4.0 (compatible; MSIE 8.0; Windows NT 5.1; Trident/4.0; .NET CLR 1.1.4322; .NET CLR 2.0.50727; Inf oPath.1; .NET CLR 3.0.4506.2152; .NET CLR 3.5.30729) Content-Type application/x-www-form-urlencoded Accept-Encoding gzip, deflate Host example.jp Content-Length 65 Connection Keep-Alive Pragma no-cache name=%E8%8F%85%E7%9B%B4%E4%BA%BA mail=kan@aaa.jp gender=%E7%94%B7 メッセージボディ Hostヘッダ HTTP1.1では必須。POST/GETでのURIにHOSTを指定していなかった場合、Virtualホストを特定できない。そのためHostヘッダにHOST名を指定する。URIにホスト名があって、Hostヘッダにもホスト名がある場合はURIを優先する。URIにホスト名を指定することを強制すれば良いような気がするが。 Referer ヘッダの一種。リンク元のURLを示す。あるWebページのリンクをクリックして別のページに移動したときの、リンク元のページのこと。 改変、削除される場合があるので正しくリンクを示しているとは限らない。 セキュリティ上、問題となるのは、URLが秘密情報を含んでいる場合。たとえば、URLがセッションIDを含んでいる場合。なりすましに使われる可能性がある。 【例】 GET http //example.jp/31/31-002.php HTTP/1.1 Accept image/gif, image/jpeg, image/pjpeg, image/pjpeg, application/vnd.ms-excel, application/vnd.ms-powerpoint, appl ication/msword, application/x-shockwave-flash, application/x-ms-application, application/x-ms-xbap, application/vnd.ms -xpsdocument, application/xaml+xml, */* Referer http //example.jp/31/ Accept-Language ja User-Agent Mozilla/4.0 (compatible; MSIE 8.0; Windows NT 5.1; Trident/4.0; .NET CLR 1.1.4322; .NET CLR 2.0.50727; Inf oPath.1; .NET CLR 3.0.4506.2152; .NET CLR 3.5.30729) Accept-Encoding gzip, deflate Host example.jp Connection Keep-Alive http //example.jp/31/のHTMLのaタグからリクエストが発生したため、Refererヘッダがつく。 レスポンス 全てテキスト。行で区切られる。 フォーマット ステータスラインは1行。ヘッダ、ボディは複数行。 大項目 小項目 説明 ステータスライン プロトコルバージョン ステータスコード 1XX 処理継続、2XX 正常終了、3XX リダイレクト、4XX クライアントエラー、5XX サーバエラー テキストフレーズ レスポンスヘッダ Content-Length ボディのバイト数 Content-Type MIMEタイプ; charset=エンコーディング 空行 ヘッダの終わりを示す ボディ 【例】 HTTP/1.1 200 OK Date Wed, 04 May 2011 04 51 51 GMT Server Apache/2.2.14 (Ubuntu) X-Powered-By PHP/5.3.2-1ubuntu4.2 Vary Accept-Encoding Content-Length 20 Keep-Alive timeout=15, max=100 Connection Keep-Alive Content-Type text/html; charset=UTF-8 body 13 51 /body Content-type メディアタイプを示すエンティティヘッダ(メッセージボディに対する付随情報)。type "/" subtype *( ";" parameter )であらわされる。text/html; charset=utf-8など。charsetを追加すると出力の文字コードを示す。HTML文書にapplication/octet-streamを付けると、 多くの場合、Webブラウザはそれをダウンロードするか否か問い合わせるようになる。 Apacheの場合は、httpd.confの以下の設定でcharsetを指定する。 AddDefaultCharset UTF-8 Tomcatでは、JSPのpageディレクティブで設定する。 %@ page language="java" contentType="text/html; charset=Windows-31J" pageEncoding="Windows-31J" % http //www.atmarkit.co.jp/fjava/rensai3/mojibake01/mojibake01.html 参照
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FÜNFTE SZENE Die Vorhänge sind nach der Höhe aufgezogen worden; die Bühne ist verwandelt. Diese stellt einen freien Wiesenplan, im ferneren Hintergrunde die Stadt Nürnberg. Die Pegnitz schlängelt sich durch den Plan, der schmale Fluss ist an den nächsten Punkten praktikabel gehalten. Buntbeflaggte Kähne setzen die ankommenden, festlich gekleideten Bürger der Zünfte mit Frauen und Kindern, an das Ufer der Festwiese über. Eine erhöhte Bühne mit Bänken und Sitzen darauf ist rechts zur Seite aufgeschlagen; bereits ist sie mit den Fahnen der angekommenen Zünfte geschmückt; im Verlaufe stecken die Fahnenträger der noch ankommenden Zünfte ihre Fahnen ebenfalls um die Sängerbühne auf so dass diese schliesslich nach drei Seiten hin ganz davon eingefasst ist. Zelte mit Getränken und Erfrischungen aller Art begrenzen im übrigen die Seiten des vorderen Hauptraumes. Vor den Zelten geht es bereits lustig her Bürger mit Frauen, Kindern und Gesellen sitzen und lagern daselbst. Die Lehrbuben der Meistersinger, festlich gekleidet, mit Blumen und Bändern reich und anmutig geschmückt, üben mit schlanken Stäben, die ebenfalls mit Blumen und Bändern geziert sind, in lustiger Weise das Amt von Herolden und Marschällen aus. Sie empfangen die am Ufer Aussteigenden, ordnen die Züge der Zünfte und geleiten diese nach der Sängerbühne, von wo aus, nachdem der Bannerträger die Fahne aufgepflanzt, die Zunftbürger und Gesellen sich unter den Zelten zerstreuen. Soeben werden die Schuster am Ufer empfangen und nach dem Vordergrunde geleitet DIE SCHUSTER mit fliegender Fahne aufziehend Sankt Krispin, lobet ihn! War gar ein heilig Mann, zeigt , was ein Schuster kann. Die Armen hatten gute Zeit, macht ihnen warme Schuh ; und wenn ihm keiner ‘s Leder leiht, so stahl er sich s dazu. Der Schuster hat ein weit Gewissen, macht Schuhe selbst mit Hindernissen; und ist vom Gerber das Fell erst weg, dann streck, streck, streck! Leder taugt nur am rechten Fleck. Die Stadtwächter und Heerhornbläser mit Trompeten und Trommeln sowie die Stadtpfeifer, Lautenmacher usw. ziehen, auf ihren Instrumenten spielend, auf. Ihnen folgen Gesellen mit Kinderinstrumenten DIE SCHNEIDER mit fliegender Fahne aufziehend Als Nürnberg belagert war und Hungersnot sich fand, wär Stadt und Volk verdorben gar, war nicht ein Schneider zur Hand, der viel Mut hatt und Verstand. Hat sich in ein Bocksfell eingenäht, auf dem Stadtwall da spazierengeht und macht wohl seine Sprünge gar lustig guter Dinge. Der Feind, der sieht s und zieht vom Fleck der Teufel hol die Stadt sich weg, hat s drin noch so lustige Meck-meck-meck! Meck! Meck! Meck! Wer glaubt s, dass ein Schneider im Bocke steck ! DIE BÄCKER ziehen mit fliegender Fahne auf Hungersnot! Hungersnot! Das ist ein greulich Leiden! Gäb euch der Bäcker nicht täglich Brot, müsst alle Welt verscheiden. Beck! Beck! Beck! Täglich auf dem Fleck! Nimm uns den Hunger weg! DIE SCHUSTER welche ihre Fahne aufgesteckt, begegnen beim Herabschreiten von der Sängerbühne den Bäckern Streck! Streck! Streck! Leder taugt nur am rechten Fleck. DIE SCHNEIDER nachdem die Fahne aufgesteckt, herabschreitend Meck! Meck! Meck! Wer meint, dass ein Schneider im Bocke steck ! Ein bunter Kahn mit jungen Mädchen in reicher bäuerischer Tracht kommt an LEHRBUBEN laufen nach dem Gestade Herrje! Herrje! Mädel von Fürth! Stadtpfeifer, spielt, dass s lustig wird! Sie heben die Mädchen aus dem Kahn. Das Charakteristische des Tanzes, mit welchem die Lehrbuben und Mädchen zunächst nach dem Vordergrund kommen, besteht darin, dass die Lehrbuben die Mädchen scheinbar nur an den Platz bringen wollen; sowie die Gesellen zugreifen wollen, ziehen die Buben die Mädchen aber immer wieder zurück, als ob sie sie anderswo unterbringen wollten, wobei sie den ganzen Kreis, wie wählend, ausmessen und somit die scheinbare Absicht anmutig und lustig verzögern DAVID kommt vom Landungsplatz vor und sieht missbilligend dem Tanze zu Ihr tanzt? Was werden die Meister sagen? Die Lehrbuben drehen ihm Nasen Hört nicht? - Lass ich mir s auch behagen! Er nimmt sich ein junges, schönes Mädchen und gerät im Tanze mit ihr schnell in grosses Feuer. Die Zuschauer freuen sich und lachen EINIGE LEHRBUBEN winken David David! David! Die Lene sieht zu! DAVID lässt das Mädchen erschrocken fahren, um das die Lehrbuben sogleich tanzend einen Kreis schliessen. Da er Lene nirgends gewahrt, merkt David, dass er nur geneckt worden, durchbricht den Kreis, erfasst sein Mädchen wieder und tanzt noch feuriger weiter Ach, lasst mich mit euren Possen in Ruh ! Die Buben suchen ihm das Mädchen zu entreissen, er wendet sich mit ihr jedesmal glücklich ab, so dass nun ein ähnliches Spiel entsteht wie zuvor, als die Gesellen nach den Mädchen fassten GESELLEN vom Ufer her Die Meistersinger! LEHRBUBEN Die Meistersinger! Sie unterbrechen schnell den Tanz und eilen zum Ufer DAVID Herrgott! Ade, ihr hübschen Dinger! Er gibt dem Mädchen einen feurigen Kuss und reisst sich los Die Lehrbuben reihen sich zum Empfang der Meistersinger. Das Volk macht ihnen willig Platz. Die Meistersinger ordnen sich am Landungsplatze zum festlichen Aufzuge. Wenn Kothner im Vordergrunde ankommt, wird die geschwungene Fahne, auf welcher König David mit der Harfe abgebildet ist, von allem Volk mit Hutschwenken begrüsst. Der Zug der Meistersinger ist nun auf der Singerbühne angelangt, wo Kothner die Fahne aufpflanzt. Pogner, Eva an der Hand führend, diese von festlich geschmückten, reich gekleideten jungen Mädchen, unter denen auch Magdalene, begleitet, voran. Als Eva, von den Mädchen umgeben, den mit Blumen geschmückten Ehrenplatz eingenommen und alle übrigen, die Meister auf den Bänken, die Gesellen hinter ihnen stehend, ebenfalls Platz genommen, treten die Lehrbuben, dem Volke zugewendet, feierlich vor die Bühne in Reih und Glied LEHRBUBEN Silentium! Silentium! Sachs erhebt sich und tritt vor. Bei seinem Anblick stösst sich alles an; Hüte und Mützen werden abgezogen. Alle deuten auf ihn Macht kein Reden und kein Gesumm . EINIGE IM VOLK Ha! Sachs! ‘s ist Sachs! Seht Meister Sachs! MEHRERE Stimmt an! Stimmt an! Alle Sitzenden erheben sich; die Männer bleiben mit entblösstem Haupte. Beckmesser bleibt, mit dem Memorieren des Gedichtes beschäftigt, hinter den anderen Meistern versteckt, so dass er bei dieser Gelegenheit der Beachtung des Publikums entzogen wird ALLE ausser Sachs Wach auf, es nahet gen den Tag, ich hör singen im grünen Hag ein wonnigliche Nachtigal, ihr Stimm durchdringet Berg und Tal; die Nacht neigt sich zum Okzident, der Tag geht auf von Orient, die rotbrünstige Morgenröt her durch die trüben Wolken geht.« DAS VOLK nimmt wieder eine jubelnd bewegte Haltung an und singt nun allein. Die Meister auf der Bühne sowie die anderen Teilnehmer am Gesange geben sich dem Schauspiele des Volksjubels hin Heil Sachs! Heil dir, Sachs! Heil Nürnbergs teurem Sachs! Heil! Heil! Sachs, der unbeweglich, wie geistesabwesend, über die Menge hinweg geblickt hatte, richtet endlich seine Blicke vertrauter auf sie und beginnt mit ergriffener, schnell sich festigender Stimme SACHS Euch macht Ihr s leicht, mir macht Ihr s schwer, gebt Ihr mir Armen zuviel Ehr . Soll vor der Ehr ich besteh n, sei s, mich von Euch geliebt zu seh n! Schon grosse Ehr ward mir erkannt, ward heut ich zum Spruchsprecher ernannt. Und was mein Spruch Euch künden soll, glaubt, das ist hoher Ehren voll! Wenn Ihr die Kunst so hoch schon ehrt, da galt es zu beweisen, dass, wer ihr selbst gar angehört, sie schätzt ob allen Preisen. Ein Meister, reich und hochgemut, der will heut Euch das zeigen sein Töchterlein, sein höchstes Gut, mit allem Hab und Eigen, dem Singer, der im Kunstgesang vor allem Volk den Preis errang, als höchsten Preises Kron er bietet das zum Lohn. Darum so hört und stimmt mir bei die Werbung steh dem Dichter frei. Ihr Meister, die Ihr s Euch getraut, Euch ruf ich s vor dem Volke laut erwägt der Werbung seltnen Preis, und wem sie soll gelingen, dass der sich rein und edel weiss im Werben wie im Singen, will er das Reis erringen, das nie bei Neuen noch bei Alten ward je so herrlich hoch gehalten als von der lieblich Reinen, die niemals soll beweinen, dass Nürenberg mit höchstem Wert die Kunst und ihre Meister ehrt. Grosse Bewegung unter allen. Sachs geht auf Pogner zu, der ihm gerührt die Hand drückt POGNER O Sachs! Mein Freund! Wie dankenswert! Wie wisst Ihr, was mein Herz beschwert! SACHS zu Pogner ‘s war viel gewagt! Jetzt habt nur Mut! Er wendet sich zu Beckmesser, der fortwährend eifrig das Blatt mit dem Gedicht herausgezogen, memoriert, genau zu lesen versucht und oft verzweiflungsvoll sich den Schweiss getrocknet hat Herr Merker! Sagt, wie steht es? Gut? BECKMESSER O dieses Lied! Werd nicht draus klug und hab doch dran studiert genug! SACHS Mein Freund, ‘s ist Euch nicht aufgezwungen. BECKMESSER Was hilft s? - Mit dem meinen ist doch versungen! ‘s war Eure Schuld! Jetzt seid hübsch für mich! ‘s wär schändlich, liesst Ihr mich im Stich! SACHS Ich dächt , Ihr gäbt s auf. BECKMESSER Warum nicht gar? Die and ren sing ich alle zu Paar , wenn Ihr nur nicht singt! SACHS So seht, wie s geht! BECKMESSER Das Lied! - bin s sicher - zwar niemand versteht; doch bau ich auf Eure Popularität. SACHS Nun denn, wenn s Meistern und Volk beliebt, zum Wettgesang man den Anfang gibt. KOTHNER tritt vor Ihr ledig Meister, macht Euch bereit! Der Ältest sich zuerst anlässt Herr Beckmesser, Ihr fangt an, ‘s ist Zeit! Die Lehrbuben führen Beckmesser zu einem kleinen Rasenhügel vor der Singerbühne, welchen sie zuvor festgerammt und reich mit Blumen überdeckt haben BECKMESSER strauchelt darauf, tritt unsicher und schwankt Zum Teufel! Wie wackelig! Macht das hübsch fest! Die Buben lachen unter sich und stopfen lustig am Rasen DAS VOLK stösst sich gegenseitig lustig an Wie, der? Der wirbt? Scheint mir nicht der Rechte! An der Tochter Stell ich den nicht möchte. Seid still! ‘s ist gar ein tücht ger Meister! Still! Macht keinen Witz; der hat im Rate Stimm und Sitz. Ach, der kann ja nicht mal steh n. Wie soll es mit dem geh n? Er fällt fast um! Gott, ist der dumm! Stadtschreiber ist er Beckmesser heisst er. Gott, ist der dumm! Still! Macht keinen Witz! Er fällt fast um! Der hat im Rate Stimm und Sitz! Viele lachen DIE LEHRBUBEN in Aufstellung Silentium! Silentium! Macht kein Reden und kein Gesumm! KOTHNER Fanget an! BECKMESSER der sich endlich mit Mühe auf dem Rasenhügel festgestellt hat, macht eine erste Verbeugung gegen die Meister, eine zweite gegen das Volk, dann gegen Eva, auf welche er, da sie sich abwendet, nochmals verlegen hinblinzelt. Grosse Beklommenheit erfasst ihn; er sucht sich durch das Vorspiel auf der Laute zu ermutigen »Morgen ich leuchte in rosigem Schein, von Blut und Duft geht schnell die Luft; - wohl bald gewonnen wie zerronnen - im Garten lud ich ein - garstig und fein.« Er versucht, besser auf den Füssen zu stehen. Die Meistersinger leise unter sich DIE MEISTER Mein! Was ist das? Ist er von Sinnen? Was ist das? Ist er von Sinnen? Höchst merkwürd ger Fall! Was kommt ihm bei? Woher mocht er solche Gedanken gewinnen? VOLK leise unter sich Sonderbar! Hört ihr s? Wen lud er ein? Verstand man recht? Wie kann das sein? BECKMESSER zieht das Blatt verstohlen hervor und lugt eifrig hinein; dann steckt er es ängstlich wieder ein Wohn ich erträglich im selbigen Raum, hol Gold und Frucht - Bleisaft und Wucht. Er lugt in das Blatt Mich holt am Pranger - der Verlanger - auf luft ger Steige kaum - häng ich am Baum.« Er wackelt wieder sehr; sucht im Blatt zu lesen, vermag es nicht, ihm schwindelt, Angstschweiss bricht aus DAS VOLK Schöner Werber! Der find t wohl seinen Lohn bald hängt er am Galgen; man sieht ihn schon. DIE MEISTER Was soll das heissen? Ist er nur toll? Sein Lied ist ganz von Unsinn voll! BECKMESSER rafft sich verzweiflungsvoll und ingrimmig auf »Heimlich mir graut, weil hier es munter will hergeh n an meiner Leiter stand ein Weib, sie schämt und wollt mich nicht beseh n. Bleich wie ein Kraut umfasset mir Hanf meinen Leib; - mit Augen zwinkend - der Hund blies winkend - was ich vor langem verzehrt - wie Frucht, so Holz und Pferd - vom Leberbaum.« Alles bricht in ein dröhnendes Gelächter aus BECKMESSER verlässt wütend den Hügel und stürzt auf Sachs zu Verdammter Schuster, das dank ich dir! Das Lied, es ist gar nicht von mir. Von Sachs, der hier so hoch verehrt, von Eurem Sachs ward mir s beschert! Mich hat der Schändliche bedrängt, sein schlechtes Lied mir aufgehängt. Er stürzt wütend fort und verliert sich unter dem Volke VOLK Mein! Was soll das sein? Jetzt wird s immer bunter! Von Sachs das Lied? Das nähm uns doch wunder! KOTHNER Erklärt doch, Sachs! NACHTIGALL Welch ein Skandal! VOGELGESANG Von Euch das Lied? ORTEL und FOLTZ Welch eig ner Fall! SACHS hat ruhig das Blatt, welches ihm Beckmesser hingeworfen, aufgenommen Das Lied fürwahr ist nicht von mir. Herr Beckmesser irrt wie dort so hier! Wie er dazu kam, mag selbst er sagen; doch möcht ich nie mich zu rühmen wagen, ein Lied, so schön wie dies erdacht, sei von mir, Hans Sachs, gemacht. MEISTERSINGER Wie? Schön? Dieser Unsinnswust! VOLK Hört, Sachs macht Spass! Er sagt es nur zur Lust. SACHS Ich sag Euch Herrn, das Lied ist schön nur ist s auf den ersten Blick zu ersehn, dass Freund Beckmesser es entstellt. Doch schwör ich, dass es Euch gefällt, wenn richtig Wort und Weise hier einer säng im Kreise. Und wer dies verstünd , zugleich bewies , dass er des Liedes Dichter und gar mit Rechte Meister hiess , fänd er gerechte Richter. Ich bin verklagt und muss besteh n drum lasst mich meinen Zeugen auserseh n! Ist jemand hier, der Recht mir weiss, der tret als Zeug in diesen Kreis! Walther tritt aus dem Volke hervor und begrüsst Sachs, sodann Meister und Volk mit ritterlicher Freundlichkeit. Es entsteht sogleich eine angenehme Bewegung. Alles weilt einen Augenblick schweigend in seiner Betrachtung So zeuget, das Lied sei nicht von mir, und zeuget auch, dass, was ich hier vom Lied hab gesagt, zuviel nicht sei gewagt. DIE MEISTER Wie fein ist Sachs! Ei Sachs, Ihr seid gar fein! Doch mag es heut geschehen sein! SACHS Der Regel Güte daraus man erwägt, dass sie auch mal ‘ne Ausnahm verträgt. DAS VOLK Ein guter Zeuge, stolz und kühn! Mich dünkt, dem kann wohl was Gut s erblühn. SACHS Meister und Volk sind gewillt zu vernehmen, was mein Zeuge gilt. Herr Walther von Stolzing, singt das Lied! Ihr Meister lest, ob s ihm geriet. Er übergibt Kothner das Blatt zum Nachlesen DIE LEHRBUBEN in Aufstellung Alles gespannt! ‘s gibt kein Gesumm. Da rufen wir auch nicht Silentium! WALTHER beschreitet festen Schrittes den kleinen Blumenhügel »Morgenlich leuchtend in rosigem Schein, von Blüt und Duft geschwellt die Luft, voll aller Wonnen, nie ersonnen, ein Garten lud mich ein - Kothner lässt das Blatt, in welchem er mit den anderen Meistern eifrig nachzulesen begonnen, vor Ergriffenheit unwillkürlich fallen; er und die übrigen hören nur noch teilnahmsvoll zu Wie entrückt. dort unter einem Wunderbaum, von Früchten reich behangen, zu schaun in sel gem Liebestraum, was höchstem Lustverlangen Erfüllung kühn verhiess - das schönste Weib, Eva im Paradies.« DAS VOLK leise flüsternd Das ist was andres! Wer hätt s gedacht? Was doch recht Wort und Vortrag macht! DIE MEISTERSINGER ohne Foltz und Schwarz, leise flüsternd Jawohl! Ich merk ! ‘s ist ein ander Ding, SACHS Zeuge am Ort, fahret fort! WALTHER »Abendlich dämmernd umschloss mich die Nacht; auf steilem Pfad war ich genaht zu einer Quelle reiner Welle, die lockend mir gelacht dort unter einem Lorbeerbaum, von Sternen hell durchschienen, ich schaut im wachen Dichtertraum von heilig holden Mienen, mich netzend mit dem edlen Nass, das hehrste Weib, die Muse des Parnass.« DAS VOLK immer leiser, für sich Wie so hold und traut, wie fern es schwebt, doch ist es grad , als ob man selber alles miterlebt! DIE MEISTERSINGER ‘s ist kühn und seltsam, das ist wahr; doch wohlgereimt und singebar. SACHS Zeuge wohl erkiest, fahret fort und schliesst! WALTHER sehr feurig »Huldreichster Tag, dem ich aus Dichters Traum erwacht! Das ich erträumt, das Paradies, in himmlisch neu verklärter Pracht hell vor mir lag, dahin lachend nun der Quell den Pfad mir wies die dort geboren, mein Herz erkoren, der Erde lieblichstes Bild, als Muse mir geweiht, so heilig ernst als mild, ward kühn von mir gefreit, am lichten Tag der Sonnen durch Sanges Sieg gewonnen Parnass und Paradies!« VOLK Gewiegt wie in den schönsten Traum, hör ich es wohl, doch fass es kaum. zu Eva Reich ihm das Reis! Sein sei der Preis! Keiner wie er zu werben weiss! DIE MEISTER sich erhebend Ja, holder Sänger! Nimm das Reis! Dein Sang erwarb dir Meisterpreis! Keiner so wie nur er zu werben weiss! POGNER mit grosser Ergriffenheit zu Sachs sich wendend O Sachs! Dir dank ich Glück und Ehr ! Vorüber nun all Herzbeschwer! Walther ist auf die Stufen der Singerbühne geleitet worden und lässt sich vor Eva auf ein Knie nieder EVA zu Walther, indem sie ihn mit einem Kranz aus Lorbeer und Myrten bekränzt, sich hinabneigend Keiner wie du so hold zu werben weiss! SACHS zum Volk gewandt, auf Walther und Eva deutend Den Zeugen, denk es, wählt ich gut tragt Ihr Hans Sachs drum üblen Mut? VOLK bricht schnell und heftig in jubelnde Bewegung aus Hans Sachs! Nein! Das war schön erdacht! Das habt Ihr einmal wieder gut gemacht! MEISTERSINGER sich feierlich zu Pogner wendend Auf, Meister Pogner! Euch zum Ruhm meldet dem Junker sein Meistertum. POGNER mit einer goldnen Kette, daran drei grosse Denkmünzen, zu Walther Geschmückt mit König Davids Bild, nehm ich Euch auf in der Meister Gild . WALTHER mit schmerzlicher Heftigkeit abweisend Nicht Meister! Nein! Er blickt zärtlich auf Eva Will ohne Meister selig sein! Alles blickt in grosser Betroffenheit auf Sachs ザックス (ヴァルターのもとへ歩み寄り、心を込めて彼の手をとる) 名匠たちをさげすまず、 彼らの芸術を讃えるのです! 世に高く評価される彼らの芸術は、 あなたにも豊かな恵みを与えたのですから! あなたの出自がいかに高かろうとも、 その出自や紋章、槍や剣のおかげでしょうか・・・ 今日、あなたが詩人として、 ひとりの名匠の祝福を受け、 最高の幸せを手にしたことは・・・。 感謝の気持ちで、もう一度考え直してください。 こんなにも高い評価を受けてきた芸術が、 どうして無価値なはずがありましょうか? 我らの先人たちが、大切に守ってきたことがあります。 それは、まさに芸術の作法に正しく従い、 芸術の意義を片時たりとも忘れず、 純粋なままに保つことでした。 その甲斐あって、宮廷や領主が保護していた時代の 高貴さは失われてしまいましたが、 悪しき年月の圧迫を受けても、 この芸術は、ドイツ的かつ真実であり続けたのです。 四方からの脅威を受けつつも、 繁栄をことほぎ、 至上の栄誉に包まれてきたのです。 このうえ、名匠たちに何を望むというのでしょう? 気をつけなさい!今こそ不吉な事態が迫っています! もしドイツの民衆と国とが滅んでしまえば、 まやかしの異国の支配の下で、 領主の誰一人として、民衆を理解しなくなります・・・ そして、異国の無価値ながらくたを、 我らがドイツの国土に植えつけようとします。 ドイツの名匠の栄誉のうちに芸術が生き続けなければ、 ドイツ的な純粋なものを知る人は、一人もいなくなるでしょう。ですから、私はあなたに、こう告げるのです・・・。 『ドイツの名匠たちを讃えるのです! そうすれば善なる精神を心にとどめられるのですから! 名匠たちの仕事を愛し続けるならば、 たとえ、まやかしの雲に覆われて、 神聖ローマ帝国が滅びても、 ドイツの芸術は決して滅びません。 聖なるドイツの芸術は!』 Während des Schlussgesangs nimmt Eva den Kranz von Walthers Stirn und drückt ihn Sachs auf; dieser nimmt die Kette aus Pogners Hand und hängt sie Walther um. Nachdem Sachs das Paar umarmt, bleiben Walther und Eva zu beiden Seiten an Sachs Schultern gestützt; Pogner lässt sich, wie huldigend, auf ein Knie vor Sachs nieder. Die Meistersinger deuten auf Sachs als auf ihr Haupt すべての人々 『ドイツの名匠たちを讃えるのです! そうすれば善なる精神を心にとどめられるのですから! 名匠たちの仕事を愛し続けるならば、 たとえ、まやかしの雲に覆われて、 神聖ローマ帝国が滅びても、 ドイツの芸術は決して滅びません。 聖なるドイツの芸術は!』 Das Volk schwenkt begeistert Hüte und Tücher; die Lehrbuben tanzen und schlagen jauchzend in die Hände 民衆 ばんざい!ザックス!ニュルンベルクの誇り、ザックス! FÜNFTE SZENE Die Vorhänge sind nach der Höhe aufgezogen worden; die Bühne ist verwandelt. Diese stellt einen freien Wiesenplan, im ferneren Hintergrunde die Stadt Nürnberg. Die Pegnitz schlängelt sich durch den Plan, der schmale Fluss ist an den nächsten Punkten praktikabel gehalten. Buntbeflaggte Kähne setzen die ankommenden, festlich gekleideten Bürger der Zünfte mit Frauen und Kindern, an das Ufer der Festwiese über. Eine erhöhte Bühne mit Bänken und Sitzen darauf ist rechts zur Seite aufgeschlagen; bereits ist sie mit den Fahnen der angekommenen Zünfte geschmückt; im Verlaufe stecken die Fahnenträger der noch ankommenden Zünfte ihre Fahnen ebenfalls um die Sängerbühne auf so dass diese schliesslich nach drei Seiten hin ganz davon eingefasst ist. Zelte mit Getränken und Erfrischungen aller Art begrenzen im übrigen die Seiten des vorderen Hauptraumes. Vor den Zelten geht es bereits lustig her Bürger mit Frauen, Kindern und Gesellen sitzen und lagern daselbst. Die Lehrbuben der Meistersinger, festlich gekleidet, mit Blumen und Bändern reich und anmutig geschmückt, üben mit schlanken Stäben, die ebenfalls mit Blumen und Bändern geziert sind, in lustiger Weise das Amt von Herolden und Marschällen aus. Sie empfangen die am Ufer Aussteigenden, ordnen die Züge der Zünfte und geleiten diese nach der Sängerbühne, von wo aus, nachdem der Bannerträger die Fahne aufgepflanzt, die Zunftbürger und Gesellen sich unter den Zelten zerstreuen. Soeben werden die Schuster am Ufer empfangen und nach dem Vordergrunde geleitet DIE SCHUSTER mit fliegender Fahne aufziehend Sankt Krispin, lobet ihn! War gar ein heilig Mann, zeigt , was ein Schuster kann. Die Armen hatten gute Zeit, macht ihnen warme Schuh ; und wenn ihm keiner ‘s Leder leiht, so stahl er sich s dazu. Der Schuster hat ein weit Gewissen, macht Schuhe selbst mit Hindernissen; und ist vom Gerber das Fell erst weg, dann streck, streck, streck! Leder taugt nur am rechten Fleck. Die Stadtwächter und Heerhornbläser mit Trompeten und Trommeln sowie die Stadtpfeifer, Lautenmacher usw. ziehen, auf ihren Instrumenten spielend, auf. Ihnen folgen Gesellen mit Kinderinstrumenten DIE SCHNEIDER mit fliegender Fahne aufziehend Als Nürnberg belagert war und Hungersnot sich fand, wär Stadt und Volk verdorben gar, war nicht ein Schneider zur Hand, der viel Mut hatt und Verstand. Hat sich in ein Bocksfell eingenäht, auf dem Stadtwall da spazierengeht und macht wohl seine Sprünge gar lustig guter Dinge. Der Feind, der sieht s und zieht vom Fleck der Teufel hol die Stadt sich weg, hat s drin noch so lustige Meck-meck-meck! Meck! Meck! Meck! Wer glaubt s, dass ein Schneider im Bocke steck ! DIE BÄCKER ziehen mit fliegender Fahne auf Hungersnot! Hungersnot! Das ist ein greulich Leiden! Gäb euch der Bäcker nicht täglich Brot, müsst alle Welt verscheiden. Beck! Beck! Beck! Täglich auf dem Fleck! Nimm uns den Hunger weg! DIE SCHUSTER welche ihre Fahne aufgesteckt, begegnen beim Herabschreiten von der Sängerbühne den Bäckern Streck! Streck! Streck! Leder taugt nur am rechten Fleck. DIE SCHNEIDER nachdem die Fahne aufgesteckt, herabschreitend Meck! Meck! Meck! Wer meint, dass ein Schneider im Bocke steck ! Ein bunter Kahn mit jungen Mädchen in reicher bäuerischer Tracht kommt an LEHRBUBEN laufen nach dem Gestade Herrje! Herrje! Mädel von Fürth! Stadtpfeifer, spielt, dass s lustig wird! Sie heben die Mädchen aus dem Kahn. Das Charakteristische des Tanzes, mit welchem die Lehrbuben und Mädchen zunächst nach dem Vordergrund kommen, besteht darin, dass die Lehrbuben die Mädchen scheinbar nur an den Platz bringen wollen; sowie die Gesellen zugreifen wollen, ziehen die Buben die Mädchen aber immer wieder zurück, als ob sie sie anderswo unterbringen wollten, wobei sie den ganzen Kreis, wie wählend, ausmessen und somit die scheinbare Absicht anmutig und lustig verzögern DAVID kommt vom Landungsplatz vor und sieht missbilligend dem Tanze zu Ihr tanzt? Was werden die Meister sagen? Die Lehrbuben drehen ihm Nasen Hört nicht? - Lass ich mir s auch behagen! Er nimmt sich ein junges, schönes Mädchen und gerät im Tanze mit ihr schnell in grosses Feuer. Die Zuschauer freuen sich und lachen EINIGE LEHRBUBEN winken David David! David! Die Lene sieht zu! DAVID lässt das Mädchen erschrocken fahren, um das die Lehrbuben sogleich tanzend einen Kreis schliessen. Da er Lene nirgends gewahrt, merkt David, dass er nur geneckt worden, durchbricht den Kreis, erfasst sein Mädchen wieder und tanzt noch feuriger weiter Ach, lasst mich mit euren Possen in Ruh ! Die Buben suchen ihm das Mädchen zu entreissen, er wendet sich mit ihr jedesmal glücklich ab, so dass nun ein ähnliches Spiel entsteht wie zuvor, als die Gesellen nach den Mädchen fassten GESELLEN vom Ufer her Die Meistersinger! LEHRBUBEN Die Meistersinger! Sie unterbrechen schnell den Tanz und eilen zum Ufer DAVID Herrgott! Ade, ihr hübschen Dinger! Er gibt dem Mädchen einen feurigen Kuss und reisst sich los Die Lehrbuben reihen sich zum Empfang der Meistersinger. Das Volk macht ihnen willig Platz. Die Meistersinger ordnen sich am Landungsplatze zum festlichen Aufzuge. Wenn Kothner im Vordergrunde ankommt, wird die geschwungene Fahne, auf welcher König David mit der Harfe abgebildet ist, von allem Volk mit Hutschwenken begrüsst. Der Zug der Meistersinger ist nun auf der Singerbühne angelangt, wo Kothner die Fahne aufpflanzt. Pogner, Eva an der Hand führend, diese von festlich geschmückten, reich gekleideten jungen Mädchen, unter denen auch Magdalene, begleitet, voran. Als Eva, von den Mädchen umgeben, den mit Blumen geschmückten Ehrenplatz eingenommen und alle übrigen, die Meister auf den Bänken, die Gesellen hinter ihnen stehend, ebenfalls Platz genommen, treten die Lehrbuben, dem Volke zugewendet, feierlich vor die Bühne in Reih und Glied LEHRBUBEN Silentium! Silentium! Sachs erhebt sich und tritt vor. Bei seinem Anblick stösst sich alles an; Hüte und Mützen werden abgezogen. Alle deuten auf ihn Macht kein Reden und kein Gesumm . EINIGE IM VOLK Ha! Sachs! ‘s ist Sachs! Seht Meister Sachs! MEHRERE Stimmt an! Stimmt an! Alle Sitzenden erheben sich; die Männer bleiben mit entblösstem Haupte. Beckmesser bleibt, mit dem Memorieren des Gedichtes beschäftigt, hinter den anderen Meistern versteckt, so dass er bei dieser Gelegenheit der Beachtung des Publikums entzogen wird ALLE ausser Sachs Wach auf, es nahet gen den Tag, ich hör singen im grünen Hag ein wonnigliche Nachtigal, ihr Stimm durchdringet Berg und Tal; die Nacht neigt sich zum Okzident, der Tag geht auf von Orient, die rotbrünstige Morgenröt her durch die trüben Wolken geht.« DAS VOLK nimmt wieder eine jubelnd bewegte Haltung an und singt nun allein. Die Meister auf der Bühne sowie die anderen Teilnehmer am Gesange geben sich dem Schauspiele des Volksjubels hin Heil Sachs! Heil dir, Sachs! Heil Nürnbergs teurem Sachs! Heil! Heil! Sachs, der unbeweglich, wie geistesabwesend, über die Menge hinweg geblickt hatte, richtet endlich seine Blicke vertrauter auf sie und beginnt mit ergriffener, schnell sich festigender Stimme SACHS Euch macht Ihr s leicht, mir macht Ihr s schwer, gebt Ihr mir Armen zuviel Ehr . Soll vor der Ehr ich besteh n, sei s, mich von Euch geliebt zu seh n! Schon grosse Ehr ward mir erkannt, ward heut ich zum Spruchsprecher ernannt. Und was mein Spruch Euch künden soll, glaubt, das ist hoher Ehren voll! Wenn Ihr die Kunst so hoch schon ehrt, da galt es zu beweisen, dass, wer ihr selbst gar angehört, sie schätzt ob allen Preisen. Ein Meister, reich und hochgemut, der will heut Euch das zeigen sein Töchterlein, sein höchstes Gut, mit allem Hab und Eigen, dem Singer, der im Kunstgesang vor allem Volk den Preis errang, als höchsten Preises Kron er bietet das zum Lohn. Darum so hört und stimmt mir bei die Werbung steh dem Dichter frei. Ihr Meister, die Ihr s Euch getraut, Euch ruf ich s vor dem Volke laut erwägt der Werbung seltnen Preis, und wem sie soll gelingen, dass der sich rein und edel weiss im Werben wie im Singen, will er das Reis erringen, das nie bei Neuen noch bei Alten ward je so herrlich hoch gehalten als von der lieblich Reinen, die niemals soll beweinen, dass Nürenberg mit höchstem Wert die Kunst und ihre Meister ehrt. Grosse Bewegung unter allen. Sachs geht auf Pogner zu, der ihm gerührt die Hand drückt POGNER O Sachs! Mein Freund! Wie dankenswert! Wie wisst Ihr, was mein Herz beschwert! SACHS zu Pogner ‘s war viel gewagt! Jetzt habt nur Mut! Er wendet sich zu Beckmesser, der fortwährend eifrig das Blatt mit dem Gedicht herausgezogen, memoriert, genau zu lesen versucht und oft verzweiflungsvoll sich den Schweiss getrocknet hat Herr Merker! Sagt, wie steht es? Gut? BECKMESSER O dieses Lied! Werd nicht draus klug und hab doch dran studiert genug! SACHS Mein Freund, ‘s ist Euch nicht aufgezwungen. BECKMESSER Was hilft s? - Mit dem meinen ist doch versungen! ‘s war Eure Schuld! Jetzt seid hübsch für mich! ‘s wär schändlich, liesst Ihr mich im Stich! SACHS Ich dächt , Ihr gäbt s auf. BECKMESSER Warum nicht gar? Die and ren sing ich alle zu Paar , wenn Ihr nur nicht singt! SACHS So seht, wie s geht! BECKMESSER Das Lied! - bin s sicher - zwar niemand versteht; doch bau ich auf Eure Popularität. SACHS Nun denn, wenn s Meistern und Volk beliebt, zum Wettgesang man den Anfang gibt. KOTHNER tritt vor Ihr ledig Meister, macht Euch bereit! Der Ältest sich zuerst anlässt Herr Beckmesser, Ihr fangt an, ‘s ist Zeit! Die Lehrbuben führen Beckmesser zu einem kleinen Rasenhügel vor der Singerbühne, welchen sie zuvor festgerammt und reich mit Blumen überdeckt haben BECKMESSER strauchelt darauf, tritt unsicher und schwankt Zum Teufel! Wie wackelig! Macht das hübsch fest! Die Buben lachen unter sich und stopfen lustig am Rasen DAS VOLK stösst sich gegenseitig lustig an Wie, der? Der wirbt? Scheint mir nicht der Rechte! An der Tochter Stell ich den nicht möchte. Seid still! ‘s ist gar ein tücht ger Meister! Still! Macht keinen Witz; der hat im Rate Stimm und Sitz. Ach, der kann ja nicht mal steh n. Wie soll es mit dem geh n? Er fällt fast um! Gott, ist der dumm! Stadtschreiber ist er Beckmesser heisst er. Gott, ist der dumm! Still! Macht keinen Witz! Er fällt fast um! Der hat im Rate Stimm und Sitz! Viele lachen DIE LEHRBUBEN in Aufstellung Silentium! Silentium! Macht kein Reden und kein Gesumm! KOTHNER Fanget an! BECKMESSER der sich endlich mit Mühe auf dem Rasenhügel festgestellt hat, macht eine erste Verbeugung gegen die Meister, eine zweite gegen das Volk, dann gegen Eva, auf welche er, da sie sich abwendet, nochmals verlegen hinblinzelt. Grosse Beklommenheit erfasst ihn; er sucht sich durch das Vorspiel auf der Laute zu ermutigen »Morgen ich leuchte in rosigem Schein, von Blut und Duft geht schnell die Luft; - wohl bald gewonnen wie zerronnen - im Garten lud ich ein - garstig und fein.« Er versucht, besser auf den Füssen zu stehen. Die Meistersinger leise unter sich DIE MEISTER Mein! Was ist das? Ist er von Sinnen? Was ist das? Ist er von Sinnen? Höchst merkwürd ger Fall! Was kommt ihm bei? Woher mocht er solche Gedanken gewinnen? VOLK leise unter sich Sonderbar! Hört ihr s? Wen lud er ein? Verstand man recht? Wie kann das sein? BECKMESSER zieht das Blatt verstohlen hervor und lugt eifrig hinein; dann steckt er es ängstlich wieder ein Wohn ich erträglich im selbigen Raum, hol Gold und Frucht - Bleisaft und Wucht. Er lugt in das Blatt Mich holt am Pranger - der Verlanger - auf luft ger Steige kaum - häng ich am Baum.« Er wackelt wieder sehr; sucht im Blatt zu lesen, vermag es nicht, ihm schwindelt, Angstschweiss bricht aus DAS VOLK Schöner Werber! Der find t wohl seinen Lohn bald hängt er am Galgen; man sieht ihn schon. DIE MEISTER Was soll das heissen? Ist er nur toll? Sein Lied ist ganz von Unsinn voll! BECKMESSER rafft sich verzweiflungsvoll und ingrimmig auf »Heimlich mir graut, weil hier es munter will hergeh n an meiner Leiter stand ein Weib, sie schämt und wollt mich nicht beseh n. Bleich wie ein Kraut umfasset mir Hanf meinen Leib; - mit Augen zwinkend - der Hund blies winkend - was ich vor langem verzehrt - wie Frucht, so Holz und Pferd - vom Leberbaum.« Alles bricht in ein dröhnendes Gelächter aus BECKMESSER verlässt wütend den Hügel und stürzt auf Sachs zu Verdammter Schuster, das dank ich dir! Das Lied, es ist gar nicht von mir. Von Sachs, der hier so hoch verehrt, von Eurem Sachs ward mir s beschert! Mich hat der Schändliche bedrängt, sein schlechtes Lied mir aufgehängt. Er stürzt wütend fort und verliert sich unter dem Volke VOLK Mein! Was soll das sein? Jetzt wird s immer bunter! Von Sachs das Lied? Das nähm uns doch wunder! KOTHNER Erklärt doch, Sachs! NACHTIGALL Welch ein Skandal! VOGELGESANG Von Euch das Lied? ORTEL und FOLTZ Welch eig ner Fall! SACHS hat ruhig das Blatt, welches ihm Beckmesser hingeworfen, aufgenommen Das Lied fürwahr ist nicht von mir. Herr Beckmesser irrt wie dort so hier! Wie er dazu kam, mag selbst er sagen; doch möcht ich nie mich zu rühmen wagen, ein Lied, so schön wie dies erdacht, sei von mir, Hans Sachs, gemacht. MEISTERSINGER Wie? Schön? Dieser Unsinnswust! VOLK Hört, Sachs macht Spass! Er sagt es nur zur Lust. SACHS Ich sag Euch Herrn, das Lied ist schön nur ist s auf den ersten Blick zu ersehn, dass Freund Beckmesser es entstellt. Doch schwör ich, dass es Euch gefällt, wenn richtig Wort und Weise hier einer säng im Kreise. Und wer dies verstünd , zugleich bewies , dass er des Liedes Dichter und gar mit Rechte Meister hiess , fänd er gerechte Richter. Ich bin verklagt und muss besteh n drum lasst mich meinen Zeugen auserseh n! Ist jemand hier, der Recht mir weiss, der tret als Zeug in diesen Kreis! Walther tritt aus dem Volke hervor und begrüsst Sachs, sodann Meister und Volk mit ritterlicher Freundlichkeit. Es entsteht sogleich eine angenehme Bewegung. Alles weilt einen Augenblick schweigend in seiner Betrachtung So zeuget, das Lied sei nicht von mir, und zeuget auch, dass, was ich hier vom Lied hab gesagt, zuviel nicht sei gewagt. DIE MEISTER Wie fein ist Sachs! Ei Sachs, Ihr seid gar fein! Doch mag es heut geschehen sein! SACHS Der Regel Güte daraus man erwägt, dass sie auch mal ‘ne Ausnahm verträgt. DAS VOLK Ein guter Zeuge, stolz und kühn! Mich dünkt, dem kann wohl was Gut s erblühn. SACHS Meister und Volk sind gewillt zu vernehmen, was mein Zeuge gilt. Herr Walther von Stolzing, singt das Lied! Ihr Meister lest, ob s ihm geriet. Er übergibt Kothner das Blatt zum Nachlesen DIE LEHRBUBEN in Aufstellung Alles gespannt! ‘s gibt kein Gesumm. Da rufen wir auch nicht Silentium! WALTHER beschreitet festen Schrittes den kleinen Blumenhügel »Morgenlich leuchtend in rosigem Schein, von Blüt und Duft geschwellt die Luft, voll aller Wonnen, nie ersonnen, ein Garten lud mich ein - Kothner lässt das Blatt, in welchem er mit den anderen Meistern eifrig nachzulesen begonnen, vor Ergriffenheit unwillkürlich fallen; er und die übrigen hören nur noch teilnahmsvoll zu Wie entrückt. dort unter einem Wunderbaum, von Früchten reich behangen, zu schaun in sel gem Liebestraum, was höchstem Lustverlangen Erfüllung kühn verhiess - das schönste Weib, Eva im Paradies.« DAS VOLK leise flüsternd Das ist was andres! Wer hätt s gedacht? Was doch recht Wort und Vortrag macht! DIE MEISTERSINGER ohne Foltz und Schwarz, leise flüsternd Jawohl! Ich merk ! ‘s ist ein ander Ding, SACHS Zeuge am Ort, fahret fort! WALTHER »Abendlich dämmernd umschloss mich die Nacht; auf steilem Pfad war ich genaht zu einer Quelle reiner Welle, die lockend mir gelacht dort unter einem Lorbeerbaum, von Sternen hell durchschienen, ich schaut im wachen Dichtertraum von heilig holden Mienen, mich netzend mit dem edlen Nass, das hehrste Weib, die Muse des Parnass.« DAS VOLK immer leiser, für sich Wie so hold und traut, wie fern es schwebt, doch ist es grad , als ob man selber alles miterlebt! DIE MEISTERSINGER ‘s ist kühn und seltsam, das ist wahr; doch wohlgereimt und singebar. SACHS Zeuge wohl erkiest, fahret fort und schliesst! WALTHER sehr feurig »Huldreichster Tag, dem ich aus Dichters Traum erwacht! Das ich erträumt, das Paradies, in himmlisch neu verklärter Pracht hell vor mir lag, dahin lachend nun der Quell den Pfad mir wies die dort geboren, mein Herz erkoren, der Erde lieblichstes Bild, als Muse mir geweiht, so heilig ernst als mild, ward kühn von mir gefreit, am lichten Tag der Sonnen durch Sanges Sieg gewonnen Parnass und Paradies!« VOLK Gewiegt wie in den schönsten Traum, hör ich es wohl, doch fass es kaum. zu Eva Reich ihm das Reis! Sein sei der Preis! Keiner wie er zu werben weiss! DIE MEISTER sich erhebend Ja, holder Sänger! Nimm das Reis! Dein Sang erwarb dir Meisterpreis! Keiner so wie nur er zu werben weiss! POGNER mit grosser Ergriffenheit zu Sachs sich wendend O Sachs! Dir dank ich Glück und Ehr ! Vorüber nun all Herzbeschwer! Walther ist auf die Stufen der Singerbühne geleitet worden und lässt sich vor Eva auf ein Knie nieder EVA zu Walther, indem sie ihn mit einem Kranz aus Lorbeer und Myrten bekränzt, sich hinabneigend Keiner wie du so hold zu werben weiss! SACHS zum Volk gewandt, auf Walther und Eva deutend Den Zeugen, denk es, wählt ich gut tragt Ihr Hans Sachs drum üblen Mut? VOLK bricht schnell und heftig in jubelnde Bewegung aus Hans Sachs! Nein! Das war schön erdacht! Das habt Ihr einmal wieder gut gemacht! MEISTERSINGER sich feierlich zu Pogner wendend Auf, Meister Pogner! Euch zum Ruhm meldet dem Junker sein Meistertum. POGNER mit einer goldnen Kette, daran drei grosse Denkmünzen, zu Walther Geschmückt mit König Davids Bild, nehm ich Euch auf in der Meister Gild . WALTHER mit schmerzlicher Heftigkeit abweisend Nicht Meister! Nein! Er blickt zärtlich auf Eva Will ohne Meister selig sein! Alles blickt in grosser Betroffenheit auf Sachs SACHS schreitet auf Walther zu und fasst ihn bedeutungsvoll bei der Hand Verachtet mir die Meister nicht und ehrt mir ihre Kunst! Was ihnen hoch zum Lobe spricht, fiel reichlich Euch zur Gunst! Nicht Euren Ahnen, noch so wert, nicht Eurem Wappen, Speer noch Schwert, dass Ihr ein Dichter seid, ein Meister Euch gefreit, dem dankt Ihr heut Eu r höchstes Glück. Drum, denkt mit Dank Ihr d ran zurück, wie kann die Kunst wohl unwert sein, die solche Preise schliesset ein? Dass uns re Meister sie gepflegt, grad recht nach ihrer Art, nach ihrem Sinne treu gehegt, das hat sie echt bewahrt. Blieb sie nicht adlig wie zur Zeit, wo Höf und Fürsten sie geweiht, im Drang der schlimmen Jahr blieb sie doch deutsch und wahr; und wär sie anders nicht geglückt, als wie, wo alles drängt und drückt, Ihr seht, wie hoch sie blieb in Ehr ! Was wollt Ihr von den Meistern mehr? Habt acht! Uns dräuen üble Streich ! Zerfällt erst deutsches Volk und Reich, in falscher welscher Majestät kein Fürst bald mehr sein Volk versteht; und welschen Dunst mit welschem Tand sie pflanzen uns in deutsches Land. Was deutsch und echt, wüsst keiner mehr, lebt s nicht in deutscher Meister Ehr . Drum sag ich Euch ehrt Eure deutschen Meister, dann bannt Ihr gute Geister! Und gebt Ihr ihrem Wirken Gunst, zerging in Dunst das Heil ge Röm sche Reich, uns bliebe gleich die heil ge deutsche Kunst! Während des Schlussgesangs nimmt Eva den Kranz von Walthers Stirn und drückt ihn Sachs auf; dieser nimmt die Kette aus Pogners Hand und hängt sie Walther um. Nachdem Sachs das Paar umarmt, bleiben Walther und Eva zu beiden Seiten an Sachs Schultern gestützt; Pogner lässt sich, wie huldigend, auf ein Knie vor Sachs nieder. Die Meistersinger deuten auf Sachs als auf ihr Haupt ALLE Ehrt Eure deutschen Meister, dann bannt Ihr gute Geister! Und gebt Ihr ihrem Wirken Gunst, zerging in Dunst das Heil ge Röm sche Reich, uns bliebe gleich die heil ge deutsche Kunst! Das Volk schwenkt begeistert Hüte und Tücher; die Lehrbuben tanzen und schlagen jauchzend in die Hände VOLK Heil Sachs! Nürnbergs teurem Sachs! この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@wagnerianchan Wagner,Richard/Die Meistersinger von Nürnberg